Tourwoche

Tag 574 (25.03.2024)

  30 °C

Holi-Festival, wir kommen!!! 🤩

Vormittags zeigten uns hauptsächlich die Kinder auf den Straßen, wie das mit dem Farbpulver gehandhabt wird. 🥰

Und davon bekamen wir so einiges ab. 😄

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Kinder kassieren Wegzoll
Ein paar Kinder im Grundschulalter standen an zwei Seiten vom Platz vor dem Hotel, mit Bändern quer über die Straße gespannt und hielten alle motorisierten Fahrzeuge auf, um Wegzoll zu bekommen. Und das mit vollem Körpereinsatz. Die Leute reagierten unterschiedlich darauf. Einige fuhren weiter. Einige lachten und zückten die Geldscheine. Die Bänder wurden immer nur gehalten, nie festgebunden. Händler, Fahrräder und Fußgänger wurden durchgelassen.

Die bunte Ruhe vor dem tanzenden Sturm
Direkt vor dem Hotel und an der Ecke am Alkoholkiosk mit seiner Lautsprecherbox war nichts los. Die Jungs mit ihren Absperrseilen grüßten uns und einige folgten uns sogar. Und keine 30 Meter weiter waren sie es dann auch, die uns das erste Farbpulver auf die Wangen und die Stirn strichen und dabei ein Happy Holi wünschten. So machte man das also! ☺️ Wir kauften direkt unser erstes Farbpulver und wurden von zwei Mädchen gegrüßt. Nun konnten wir mit eigener Farbe ein Happy Holi wünschen. Dabei lernten wir, dass jeder jedem ein Happy Holi wünscht, aber nicht jeder mit Farbe versehen werden möchte. Eine von den Mädchen winkte mit einem freudigen Lächeln und einem Schritt zurück ab, von uns bepudert zu werden. Gut zu wissen! 😄 Und wir merkten, dass unsere Shirts uns nicht zwingend als Touris outeten. Ziemlich viele Leute trugen solche Shirts, von Jung bis Mittelalt. Was uns outete, waren unsere Haare, unsere Hautfarbe und schon allein unsere überragende Körpergröße. Dann kamen wir an eine Stelle, an der einige Kids mit Wasserpistolen spielten und uns damit begrüßten. Einer versteckte sich sogar hinter einem Auto und griff aus dem Hinterhalt an. 😆
Zurück am Hotel setzten wir uns wieder in den Schatten. Es herrschten sonnige 30 °C. Mal eben kurz aufs Zimmer gehen war nicht drin, dafür staubten wir viel zu sehr. Einer der Hotelbesitzer entdeckte uns und wir bekamen von ihm und seinen Freunden lachend eine ordentliche Ladung Farbe ab. Inzwischen schallte laute Musik aus den Lautsprechern an der Ecke und die ersten Leute tanzten. Alle zusammen gingen wir hin und tanzten. Es war laut und warm und bunt. Die Männer tanzten hüpfend zur Musik, während noch viel mehr Leute drumherum standen und zuschauten. Immer wieder warf jemand Farbe in die Luft, die sich als Wolke schnell verflüchtigte, und als kleine Klümpchen auf den Haaren, der Haut und der Kleidung niederfielen und sehr intensive Farbpünktchen bildeten.
Wir hatten mitbekommen, dass in den Bekanntenkreisen der Feiernden auch mal etwas grober und vor allem sehr viel Farbe ins Gesicht geklatscht wurde. Manchmal auch aus dem Hinterhalt und in den Nacken ins Oberteil hinein. Einige waren sichtbar angepisst davon. Schien allerdings dazuzugehören. Doch plötzlich wurde ein rohes Ei auf einem Kopf neben uns zerschlagen. Wie bitte? Heilige Scheiße! Rohes Ei zusammen mit intensivem Farbpulver in die Haare und Kopfhaut einmassiert zu bekommen und das alles bei 30 °C war dann wohl die fieseste Art, sich an diesem Tag ein Happy Holi zu wünschen. Was wir wohl noch für Streiche erleben werden?

Farbwechsel wie Chamäleons
Wir gingen noch einmal zu einer der Bühnen, die wir vorher bei einem Spaziergang gesehen hatten, aber noch nichts los war. Diesmal brauchten wir definitiv länger hin und wechselten mehrfach unsere Gesichtsfarben. Herrlich! 😆 Wer gerade keine Farbe (mehr) hatte, konnte sich einfach von seinem Gegenüber am Beutel bedienen. Direkt an der Bühne waren uns zu viele Menschen. Wir blieben etwas zurück. Doch auch dort wurde es voller und voller. Die Menschen drängten immer mehr an uns vorbei. Trotzdem blieb Platz und Zeit für Wünsche und Selfies. Wir fielen auch mit unserer GoPro auf, die wir an einem, wenn auch kurzen, Stick in die Höhe hielten, um das Spektakel eindrücklicher filmen zu können. Oft kam dann die Frage, ob wir YouTuber sind. Nein, vielleicht später!
Eine Liveband begann ihre Show. Die Menge begann zu kreischen, zu singen, zu tanzen, zu hüpfen. Kinder wurden auf die Schultern genommen und Farbwolken tauchten über den Köpfen auf. Einer hatte sein Pulver in ein kleines Tetrapak abgefüllt. Über eine kleine abgeschnittene Ecke pustete er beim Zusammendrücken der Packung immer wieder Farbwolken nach oben raus. Geniale Idee! Von Hand verliert sich so viel Farbe, die einfach überall landet, nur nicht in der Luft. Nach der Band legte ein DJ auf. Und die Menge tobte. 🤩

Von Bullen und Hühnern
Als wir überlegten zu gehen, bildete sich zwischen uns und der Bühne auf einmal eine Schneise in der Menge, die auf uns zukam. Fielen da plötzlich die ganzen Leute um? Nö! Ein Stier trabte durch die Menge, Kopf nach unten, seine zum Glück kleineren Hörner voraus. Ein Mann hielt sich mit beiden Händen an seinem Schwanz fest und schliff mit seinem Flipflops und teilweise dem Hintern über den Boden. Die Leute sprangen schreiend zur Seite, so gut sie konnten. Der Stier zog direkt an uns vorbei. Unsere aufgerissenen Augen verfolgten das Tier. Am Ende sah man den Mann eine der Hände in die Luft heben, wie beim Rodeo. Egal wie besoffen oder high die Leute auch waren, sie leben mit den Stieren zusammen und wissen, dass man sie so nicht stoppen kann. Dann hatte sich der Mann wohl eher zum Spaß hinten rangehangen. Ansonsten waren nur noch wenige Rinder in den Straßen zu sehen. Vielleicht waren sie für unsere Augen nur von den Mengen verdeckt oder hatten sich tatsächlich größtenteils zurückgezogen. Nur sehr wenige klapperten weiterhin die Läden und Eimer in den Straßen ab.
Kurz vor unserem Hotel war die Straße voll mit Leuten. Sie tanzten nicht, sie hielten eine Fläche frei, auf der gerade jemandem die Augen verbunden wurden und der eine Rute aus Bambus in der Hand hielt. In wenigen Metern Entfernung stand ein pilzförmiges Gefäß auf dem Boden und dahinter lagen drei Hühner aus. Anscheinend bezahlten die Leute etwas Geld und hatten dann nacheinander die Möglichkeit, mit der Route das Gefäß zu erwischen. Der Preis waren dann die Hühner. 🤨

Tag 575 (26.03.2024)

  31 °C

So ein farbenprächtiger Kauz. 😘

Und immer wieder kam neue Farbe drüber.

Gut gepudert war jeder gleich und alle feierten zusammen. 🥰

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir waren total erschöpft vom Vortag. Mehr als Wäschewaschen und alles Erlebte zu verarbeiten war an diesem Tag nicht drin. 🥴

Tag 576 (27.03.2024)

  31 °C

Am Ende vom Holi waren wir gut gepudert, auch unter unserer Kleidung. 🤭

Das letzte strahlende Weiß waren bei Nik die Zähne. Es war eine Herausforderung, im Zimmer nicht alles vollzupudern. 😄

An der einen oder anderen Stelle musste beim Duschen auch mal geschrubbt werden. Ansonsten ging die Farbe relativ gut ab. 👍

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Es gibt nichts von dem Tag zu berichten. Dafür gibt es noch mehr Bilder vom Tag des Holi-Festivals.

Tag 577 (28.03.2024)

  31 °C

Vorsicht, da liegt was auf der Straße 😂

Den Weg zur Grenze kannten wir ja bereits. Da brauchte es kein Navi.

Der Straßenbogen hatte uns bei der Ankunft in Nepal begrüßt. Welcome back!

© OpenStreetMap

Von Butwal nach Butwal

51,7 Kilometer
162 Minuten
200 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Zurück zum Anfang
Wir hatten Tag 29 in Nepal. Weit gekommen waren wir nicht, aber unser Visum lief am nächsten Tag ab. Also entstaubten wir wortwörtlich die Räder und fuhren zurück zum Grenzübergang. Den Antrag auf eine Verlängerung um weitere 30 Tage hatten wir bereits einige Tage vorher online ausgefüllt und abgeschickt. In der Bestätigung stand, man müsste noch am selben Tag bezahlen. Das wurde bei der Antragsstellung allerdings mit keiner Silbe erwähnt. Und jetzt erneut einen Antrag zu stellen, könnte zu anderen Problemen führen. Also lieber erst einmal nachfragen, ob der alte nicht vielleicht doch noch gültig war.
Zur Erinnerung: vor dem eigentlich Büro war damals bei der Einreise eine Warteschlange aus mehreren Reisebussen und links ein winziges Fenster zum Bezahlen. Darunter stand direkt „Extension Counter“, also dem Schalter für die Verlängerungen der Visa. Hervorragend, wir mussten uns (vorerst) nicht in die Schlange stellen oder vordrängeln. Der alte Antrag war zwar nicht mehr gültig, aber der neue schnell ausgefüllt und abgeschickt. Einfach schon mal Bezahlen war nicht möglich. Wir mussten vorher doch noch ins Büro. Und ja, es war wieder eine Schlange aus Busreisenden, die in der Sonne standen oder überall verteilt in den schattigen Bereichen saßen und ebenfalls warteten.
Verena drängelte sich zu einem Mitarbeiter durch. Sie sollte sich, wie damals schon, an der Eingangstür hinsetzten und warten. Doch mehr passierte auch nicht. Nach einer ganzen Weile drängten sich zwei große und kräftige, westlich wirkende Männer vorbei und wurden direkt bearbeitet. Verena klinkte sich ein und kam dann auch endlich dran. Anscheinend war sie vergessen worden. Sie bekam zwei Zettel, mit denen sie zurück an den Extension Counter gehen sollte. Dort fragte der Mann sie, ob ihr weitere Schriftstücke mitgegeben oder ob ihr noch irgendwas dazu gesagt wurde. Äh, ne! Scheint nicht so richtig abgesprochen oder organisiert zu sein, wie die Grenzmitarbeiter und der Bankangestellte zusammenarbeiten. Aber es klappte und wir durften bezahlen. Mit den neuen Zetteln ging es zurück ins Büro. Denn die Aufkleber für die Visa fehlten ja noch. Wieder vorgedrängelt, wieder draußen gewartet. Und dann sollte sie hereinkommen. Meine Güte, das war noch komplizierter und zeitaufwendiger als bei der Einreise.

Einmischen oder nicht?
Neben dem ganzen Warten beobachteten wir mehrere Ausländer, die sich in die lange Schlange stellten. Einer von ihnen war ein Motorradreisender. Er stand in seiner Schutzkleidung in der prallen Sonne und wirkte nicht so, als wenn ihn jemand über die Abläufe aufgeklärt hatte. Verena hatte so viel Mitleid, dass sie ihn heranwinkte. Sie war noch nicht mal fertig damit, die einzelnen Schritte für die Einreise aufzuzählen, da rollte er schon lautstark mit den Augen und schimpfte. Wenigstens stand er jetzt im Schatten und konnte mit den Formalitäten beginnen. Wir wissen immer nicht so recht, wie gut und gewollt es ist, die Leute einfach so anzuquatschen.
Ein anderes Beispiel war Mathilde aus Deutschland. Sie war seit einem Jahr mit ihrem Rucksack unterwegs und dabei aus Nepal auszureisen. Da sie aber offensichtlich alleine unterwegs war und trotzdem in der Schlange stand, rief Verena auch sie beim Warten rüber. Das einzige, womit wir ihr in dem Moment helfen konnten, war, dass sie sich als Alleinreisende nicht in die Schlange stellen brauchte. Sie hatte bei ihrer Einreise damals keine Warteschlange vor sich. Dafür erinnerte sich der Grenzmitarbeiter sehr gut an sie, freute sich richtig sie wiederzusehen und über den Smalltalk mit ihr. Hihi! 😄 Sie war total fertig, von der langen Busfahrt mit einer fetten Panne. Sie fuhr wie die Einheimischen günstig in einem noch gerade so fahrtüchtigen Bus über die wohl sehr maroden Straßen. Diese zwangen den Bus schließlich in die Knie. Es klang für uns alles wie der Pamir. Das wird was! 😅 Wir verabschiedeten uns mit den besten Wünschen.

Tag 578 (29.03.2024)

  25 °C

Pizza Margherita + Thunfisch + Tomaten + ...

... Salat = ...

Geburtstagssandwich!!! 😘

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Niks Geburtstag verging mit viel Nichtstun und einem Videochat mit der ganzen Familie. Beim Abendessen wurden wir kreativer. Wir hatten seit Monaten kein Brot, so wie wir es kennen und mögen, mehr gehabt. Und wir hatten Lust auf selbst belegte Sandwiches mit Thunfisch. Tortillas hatten wir seit Agra nicht mehr bekommen. Was gäbe es für Alternativen? Wir bestellten einfach für jeden eine Pizza Margherita. Während sie zubereitet wurden, kauften wir nebenan Gemüse und alles für Thunfischcreme. 😉 Im Hotel wurde dann alles geschnippelt, die Pizzen halb belegt, zusammengeklappt und was sollen wir sagen? Es war echt gut. 🤤

Tag 579 (30.03.2024)

  27 °C

Spaghetti Carbonara mit Hühnchen statt Speck im Black Forest (Schwarzwald) Restaurant in Nepal. 🤪

Chowmein, Momos und Pommes. 🤤

Chowmein für jeden und ein Hähnchenburger zum Teilen. 😉

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir packten unsere Taschen. Allerdings ging es nicht raus zu den Rädern, sondern ein Stockwerk höher, zu einer der Taubenfamilien. Denn in unserem Zimmer musste wegen eines Wasserschadens teilrenoviert werden.

Tag 580 (31.03.2024)

  27 °C

Zum Holi vor einigen Tagen gab es nach dem Einpudern gerne auch Selfies.

Die Leute hatten sichtbar Spaß.

Und egal wie viel Farbe an uns klebte, wir fielen trotzdem weiterhin auf. 😄

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Das Unwetter im Gebirge wich, dafür hielt Frust bei Nik Einzug. Er bat Verena darum, unseren Aufenthalt weiter zu verlängern. Der Frust hatte ihn so übermannt, dass er keine Lust hatte am nächsten Tag weiterzufahren.

Tourwoche