Tourwoche

Tag 672 (01.07.2024)

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Ein Tempel auf dem Hanuman Dhoka Durbar Square. Der Umgang mit den religiösen Stätten ist etwas lockerer als bei uns. Wir sahen mehrfach offene Heiligtümer für die gemeinschaftliche Nutzung. Hier sitzen die Menschen auf den Stufen, essen und relaxen.

Ein weiteres großes Gebäude am Durbar Square ist der hölzerne Kabindrapur Tempel, auch Dhansa Dega genannt, aus dem 17. Jahrhundert.

Im Kumari-Ghar lebt die Kumari (Kindgöttin) von Kathmandu, eine lebende Inkarnation der jungfräulichen Göttin Taleju. Dabei handelt es sich um ein Mädchen, das aus einer speziellen Kaste ausgewählt wird und dann für ein paar Jahre den Palast nur einmal im Jahr verlässt. Hier im Innenhof kann man sie täglich für einige Minuten betrachten, wie sie aus dem Fenster blickt.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Der Durbar Square in Kathmandu bildet ein historisches Zentrum mit mehr als 50 Bauwerken in Form von Pagoden, Tempeln, einem Königspalast und Statuen von Hanuman, dem Affengott. Es wundert nicht, dass es, zusammen mit zwei weiteren königlichen Plätzen im Kathmandutal, zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Landsleute können ihn kostenfrei betreten und nutzen. Wir als Touristen zahlten 1000 NPR, umgerechnet keine sieben Euro. Dafür ist das Museum enthalten. Der Platz war überall belebt, nirgends überlaufen, autofrei. Wo etwas Platz ist, da finden sich kleine Märkte für Gemüse und Hülsenfrüchte oder Blumen und Souvenirs. Das gestaltete die Atmosphäre um so einladender.
2015 erschütterte ein Erdbeben Nepal, bei dem Bauwerke teilweise oder ganz zerstört wurden. Sie werden seitdem nach und nach wiederaufgebaut, finanziert von Partnerländern wie den USA und China, aber auch Deutschland und weiteren Ländern. Dementsprechend gab es einige Baustellen. An mindestens einer Baustelle konnten wir den Leuten beim Schnitzen der kunstvollen Holzverzierungen zusehen. Beim rosaroten Jagannath-Tempel von 1563 gab es interessante Schnitzereien in den Stützbalken. Sie waren erotischer Natur (Tantra-Kultur) und dienten damals der Sexualkunde, wie uns erklärte wurde. Beim alten Königspalast betraten wir einen großzügigen Innenhof mit einem Podest für Tanz und Theater, sowie einer königlichen Galerie. An jeder Ecke stand ein Turm mit einer anderen Bauweise. Am höchsten war der Taleju-Tempel mit 35 m. Der war allerdings nur an einem Tag im Jahr zu besichtigen. Zwei hölzerne Torflügel waren mit einer langen Gliederkette verschlossen. Sie war lang genug, um einen Blick auf einen winzigen Teil der Kutsche werfen zu können, die ebenfalls nur an diesem einen Tag im Jahr der Öffentlichkeit vorgeführt wird. Wirklich jedes Bauwerk ist einer Gottheit gewidmet.
Zurück im Apartment ging es ans Vorpacken für den Flug am nächsten Abend. Natürlich wurde es wieder viel zu spät. Nik dachte, 30 Minuten würden genügen. Wir lernen es einfach nie. Morgen wollten wir ausschlafen, den Rest packen, Taschen eintüten und zu Bündeln verkleben und die Fahrradkisten mussten ebenfalls noch zugeklebt werden. Dafür hatten wir bis 19 Uhr Zeit. Dann sollten wir abgeholt werden. Na mal schauen!

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