Tourwoche
Tag 714 (12.08.2024)
12 °C
Verena machte den Großeinkauf diesmal alleine. Und wie sollte es auch anders passieren, als dass sie den falschen Käse und die falschen Kartoffeln mitgebracht hat. Denn bei Essen ist Nik etwas eigen. Unpraktisch, aber gibt Schlimmeres!
Tag 715 (13.08.2024)
11 °C

Neuseeland ist bekannt für seine vielfältigen Lebensräume auf kleinstem Raum. Du kannst binnen eines Tages von der Schneepiste zum Badestrand fahren. Auf dem Weg dahin kannst du noch eine Runde durch einen der Urwälder drehen oder eines der geothermisch aktiven Gebiete besuchen.

Der Ausblick war wunderbar. Durch den eisigen Wind und unsere schlechte Kleidung konnten wir ihn nur kurz genießen.
Heute war es so weit. Das Wetter war gut genug, um auf den Berg zu fahren. Aber nicht mit den Rädern. Dafür waren wir leider zu spät dran, denn Nik entdeckte online einen Shuttleservice. From the Mountains to the Sea (von den Bergen zum Ozean). Irgendwo in Ohakune gab es eine Bushaltestelle, an der man mit seinem Rad zusteigen konnte und sich bis zum Parkplatz des Skigebietes fahren lassen konnte, um dann die gesamte Strecke selbst herunterdüsen zu können. Aber gut, war eh zu spät dafür. Uns wurde allerdings mehrfach erzählt, dass man sich auch einfach an den Straßenrand stellen kann. Irgendjemand nimmt einen die 17 km und 1000 hm schon mit. Von der Unterkunft aus war es nicht weit bis zur Straße, die dann ausschließlich noch hoch zum Skigebiet führte. Bis dahin hielten wir trotzdem einfach schon den Daumen raus. Ein Auto hielt, fuhr aber nicht hoch auf den Berg. Wir zweifelten ein wenig daran, dass es klappt, gaben allerdings nicht auf. Hinter der letzten Kreuzung gab es die letzten Wohnhäuser und einen Parkplatz. Von hier aus würde jeder, der uns passierte, zum Skigebiet hochfahren. Nur fuhren hier gerade keine Autos vorbei. Mist! Zwei Mountainbikefahrer hielten auf der Suche nach einem nagelneuen Trail. Der war noch so neu, dass er wohl nicht ausgeschildert war. Wir sollten einfach noch etwas warten. Dann würde uns schon jemand mitnehmen.
In der strahlenden Sonne war das Warten angenehm. Und es lohnte sich. Ein PKW hielt kurz hinter uns am Straßenrand. Sarah und ihr Bekannter hatten noch zwei Plätze frei für uns. Die Strecke war wie zu erwarten ordentlich wellig und hatte extrem steile Abschnitte. Wie wir, wollten sie mal kurz auf den Berg, um die Aussicht zu genießen. Und die Aussicht war hervorragend. Es waren zwei Seen im Bergmassiv zu sehen. Es bildeten sich größere Wellen auf ihren Oberflächen.
Der Wind hatte es in sich. Er war so heftig, dass der Sessellift nicht lief. Eine Gondel konnten wir nicht ausmachen. Selbst wenn wir uns mit dem Sessellift hätten rauf fahren lassen können, war unsere beste Winterkleidung nicht gut genug, um da oben bei dem eisigen und erbarmungslosen Wind nicht festzufrieren.
Der Schnee begann genau am Skigebiet. Es gab einen kleinen Schneemann. Die Schneedecke neben den Wegen war vereist. Unterhalb vom Sessellift gab es noch eine kleine, verschneite Fläche. Sie sah aus, als wenn sie eigentlich für die Anfängerstunden und Kinder gedacht war (a.k.a. der Idiotenhügel 😉). Es war nicht viel Schnee der lag, aber auf ihm und dem Teppichlift* war ein richtiges Gewusel zu beobachten. Menschen in allen Größen glitten und sprangen auf ihren breiten und schmalen Brettern über das bisschen Schnee. Von rechts führte ein Ziehweg zum Sessellift herab, auf dem eine kleinere Gruppe mit ihren Snowboards runtergefahren kam. War der Sessellift etwa erst kurz vor unserer Ankunft ausgeschaltet worden? Ne, nicht unbedingt, denn die Gruppe lief kurz darauf wieder mit den Snowboards unterm Arm hinauf. So geht’s natürlich auch! 😄
Es standen jede Menge Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Es sollte also kein Problem werden, wieder eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern. Das Warten, genauer das Warten im Wind, war allerdings seeehr unangenehm. Solange nichts kam, kauerten wir im Windschatten eines Felsen. Aber das Glück war uns hold und es dauerte nicht lange, bis jemand seine Rückbank für uns umräumte. Der Sohn des freundlichen Fahrers war gerade in Europa unterwegs, um einen Wettkampf mit seinem Bike zu bestreiten. Er selbst kam erst vor kurzem zurück vom Surfen aus Indonesien. Es ergab sich eine längere Unterhaltung mit einem genaueren Blick auf unsere Räder, bevor wir uns wieder voneinander verabschiedeten.
* Ein Teppichlift ist ein Skilift in Form eines gummierten, bodennahen Laufbandes. Einfach raufstellen und hochfahren lassen. Sie kommen in flachen Bereichen zur Anwendung. Andere Bezeichnungen sind Babylift und Zauberteppich.
Tag 716 (14.08.2024)
11 °C
Das Wetter war am zweiten Tag in Folge gut, die Vorhersagen vielversprechend. Damit sollte es morgen weitergehen. Nik beschäftigte sich weiter mit der Routenplanung, wir konnten noch einige Aufgaben von unseren Listen erledigen und bereiteten uns schließlich auf die Abreise am nächsten Morgen vor.
Tag 717 (15.08.2024)
9 °C

Der Ohakune Carrot Adventure Park (Karotten-Abenteuerpark) war lustig, aber irgendwie auch ein wenig gruselig. 😄

Am Tangiwai Disaster Memorial, das an das schwerste Eisenbahnunglück in der Geschichte Neuseelands erinnert, machten wir eine Pause, um unsere durchgeschwitzten Klamotten etwas zu trocknen.

Von Ohakune nach Taihape
58,3 Kilometer | |
201 Minuten |
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490 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Spaß mit Karotten – das etwas andere Wahrzeichen
Ohakune verabschiedete sich mit einer Kuriosität. Am Ortsausgang war schon von weitem eine riesige Karotte zu sehen. Beim Ohakune Carrot Adventure Park (Karotten-Abenteuerpark) schauten wir uns mit einem dicken Grinsen um. Menschengroße Figuren von lächelndem Wurzelgemüse verschiedenster Sorten standen verstreut zwischen Grünfläche, Spielplatz und Sitzbänken. Ein bisschen witzig, aber auch ein bisschen gruselig!
Tangiwai Disaster Memorial
An einem Mahnmal machten wir Pause. Es war eine alte Bahnstrecke. In der Nacht vom 24. Dezember 1953 ergoss sich ein Teil eines Vulkansees in Form einer Schlammlawine (Lahar) in den Fluss Tangiwai. Das führte dazu, dass mehr als die Hälfte der Eisenbahnbrücke an diesem Ort, die über den Fluss hinwegführte, weggerissen wurde. Ein Autofahrer auf der nebenläufigen Straße musste wegen der überfluteten Straßenbrücke anhalten. Er versuchte mit einer Taschenlampe den Lokführer des Nachtexpresses zu warnen, der auf die zerstörte Eisenbahnbrücke zufuhr. Es ist wahrscheinlich, dass er es bemerkt und eine Schnellbremsung eingeleitet hat, wenn auch bereits zu spät. Vielleicht überlebten dadurch aber mehr Menschen den schwersten Eisenbahnunfall in der Geschichte Neuseelands.
Der Zug wurde zwar langsamer, doch die Lokomotive samt Schlepptender (Vorratswagen direkt hinter der Lokomotive für Brennmaterial und Wasser) und die ersten fünf Personenwagen verschwanden in der Schlammlawine. Nur einzelne Menschen dieser Personenwagen überlebten. Ein weiterer Wagon kippte nach wenigen Minuten auf der Abbruchkante hängend ebenfalls hinab. Vorher konnten bis auf eine eingeklemmte Person alle evakuiert werden. Auf den Gleisen verblieben die letzten drei Personenwagen, der Dienstwagon und der Postwagon. 151 Menschen, und damit knapp mehr als die Hälfte der Passagiere, verloren in dieser Nacht ihr Leben.
In den folgenden Minuten halfen sich die Passagiere gegenseitig. Autofahrer alarmierten die nächstgelegenen Ortschaften, aus denen viele Helfende zur Unglücksstelle eilten. In derselben Zeit sank der Pegel des Flusses fast wieder auf seinen normalen Stand zurück. Die Schlammlawine dauerte an dieser Stelle „nur“ 15 min, bis sie wieder zum Erliegen kam. Doch mit ihren hohen Wellen vermochte sie es, tonnenschwere Brückenteile und Wagons teilweise kilometerweit mitzureißen. 🙁
Tiere auf der Fahrbahn
Bedeckter Himmel. Immer wieder setzte Nieselregen ein. Bei Rückenwind mit Böen waren wir so zügig wie schon lange nicht mehr unterwegs. Aber die gewonnene Zeit brauchten wir dann auch in den Pausen, um unsere untersten Kleidungsschichten ansatzweise trocken zu bekommen. Vor einigen Tagen standen die ersten Hinweisschilder am Straßenrand, dass sich des Nachts Kiwis auf der Straße aufhalten könnten. Heute fuhren wir an einem ähnlichen Schild vorbei, dass auf Schildkröten hinwies. Alles klar! 😄
Ein weiteres unkonventionelles Wahrzeichen
In Taihape begrüßte uns die Skulptur eines Gummistiefels – wieder riesig groß. Kein Witz! Daneben gab es eine Stadtkarte mit vielen Nummern. Die Legende dazu gab zu verstehen, dass über die gesamte Stadt verteilt selbstgemalte, einheimische Vögel zu finden waren. Das klang eigentlich ganz witzig. Statt der Vogelbezeichnungen gab es eine Namensliste der Künstlerinnen und Künstler. Bei der Weiterfahrt fiel allerdings erstmal nur die gefühlte Omnipräsenz von Gummistiefelsymbolen auf. Kleine Graffitis auf der Fahrbahn, Fräsungen auf Mülleimern, die Silhouette eines Kiwis mit Gummistiefeln an einem Schaufenster, eine wehende Girlande aus kleinen verschiedenfarbigen Stiefelsilhouetten am Rathaus.
Die selbstgemalten Vögel entdeckten wir sporadisch über einigen Straßenschildern. Im Motel angekommen, hatte Verena noch etwas mehr Energie übrig als Nik. Sie fuhr alleine einkaufen und noch eine Runde durch den Ort, auf der Suche nach weiteren Vögeln und Gummistiefeln. Das Highlight wurde die Gummistiefelweitwurfstrecke mit einer großen Auswahl an unterschiedlichsten Gummistiefeln, was die Schuhgröße und den Grad ihrer Beschädigungen anging. Sie befand sich keine 100 Meter von unserem Motel entfernt. Herrlich! 😆
Tag 718 (16.08.2024)
15 °C

Von Taihape nach Mangaweka
27,2 Kilometer | |
101 Minuten |
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290 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Die Route beinhaltete eine Strecke mit teils sehr steilen Abschnitten. Auf einer fuhren wir links ran, weil eine Zufahrt uns etwas Platz bot. Ein Kleintransporter kam durch einen der Zäune gefahren. Einer der vier Hunde im Fahrerraum bellte unablässig zu uns rüber. Der Fahrer nahm sich trotz Nieselregen etwas Zeit für einen Schnack mit uns, war gebürtiger Österreicher und lebte inzwischen seit 30 Jahren in Neuseeland. Nach ihm hielt ein Wagen der Straßeninspektion. Der Beifahrerin war es ein Anliegen, uns über einen Picknickplatz oben auf dem Berg zu informieren. Auf den freuten wir uns dann auch, nicht nur wegen der vermutlich tollen Aussicht. Doch bis dahin war es noch ein verregneter Kampf. Auf unserem langsamen Weg nach oben passierten wir sie erneut.
Der Picknickplatz hatte eine Grünfläche mit mehreren Tischen und Bänken. Bei dem Matsch unter dem Grün mussten wir allerdings darauf achten, wo wir die Räder hinstellten. Eine Aussicht gab es leider nicht. Dafür waren die Pflanzen entlang des Zaunes zu hoch. Es gab eine Stelle, an der eine Schneise einen engen Ausblick zuließ. Wir genossen sitzend die trocknende Sonne. Verena ging auf die Pirsch nach Insekten und kuschelte noch einen Moment mit dem jungen, ungeduldigen und an einer Bank festgebundenen Hund eines LKW-Fahrers.
Der anschließende Hügel bot einen richtig weiten Ausblick und eine tolle Abfahrt. Dann erreichten wir den Flat Hills Campingplatz. Umgeben von einer tollen Landschaft, war er sehr liebevoll eingerichtet. Dazu gehörten auch jede Menge Tiere: Ziegen, Ponys, Alpakas, Lamas, Esel, Schafe, Schweine und diverses Federvieh auf und an einem größeren Teich. Wir liefen sogar durch ein Labyrinth aus Wellblechwänden. Drüberschauen ging nicht, dafür waren sie zu hoch installiert. Und es hat richtig Spaß gemacht. Das Labyrinth war echt nicht klein. Verena hatte irgendwann etwas Probleme weiterzukommen. Aber da das Wellblech so weit oben angebracht war, gab es eine Lücke zum Boden. Nein, nicht zum Durchkriechen, dafür war sie zu klein. Aber man konnte sehen, wie abgelaufen die anliegenden Wege waren. Das war eine Hilfe. Je tiefer die Spur, desto wahrscheinlicher kam man dort weiter.
Zu guter Letzt stand noch eine Hüpfburg auf dem Spielplatz am Restaurant. Es war 15 Uhr und das Restaurant am Schließen. Das fanden wir echt merkwürdig, aber ohne Gäste verständlich. Dabei hatten wir uns so auf Lammburger gefreut, die bei Google Maps tolle Bewertungen hatten. Aber gut, es sollte nicht sein. Immerhin gab es eine voll ausgestattete Gemeinschaftsküche und wir hatten alles bei. Einen Laden in der Nähe gab es nicht. Der Campingplatz lag einfach mitten an der Straße im Nirgendwo.
Unsere Nachbarin mit Wohnmobil und Hund hieß uns willkommen. Die Rentnerin bereist ihr Heimatland nach Lust und Laune. Ihren festen Wohnsitz hat sie gegen ein nicht gerade kleines Wohnmobil eingetauscht.
Wir hatten uns hier bereits vorgestern eine elegante Kabine gebucht, weil wieder Wochenende war und es nicht so viele Kabinen gab. Heute gestaltete sich die Route etwas kürzer. Bis zur nächsten Unterkunft wären es für uns sonst zu viele Kilometer und Höhenmeter. Der Österreicher meinte gestern noch, morgen wird es regnen. Als wir heute los sind, war die Vorhersage schlechter als jetzt nach unserer Ankunft. Glück gehabt! 😊Wettervorhersagen sind hier echt nicht so richtig hilfreich. Jetzt sagt der ein oder andere sicher „Ja, in Deutschland aber auch nicht!“. Das stimmt für einige Tage im Jahr, zumindest in den nicht bergigen Regionen. Auf Inseln mit viel offenem Meer drumherum ändert sich das Wetter allerdings weitaus schneller und Vorhersagen sind schwieriger zu treffen. Selbiges gilt für das Hochgebirge.
Unsere Kabine war so klein, dass wir immer über irgendeine unserer Taschen steigen mussten. Gegenüber zogen vier Jugendliche ein. Unsere ersten Gedanken entsprachen denen von typischen, deutschen 40ern. Mal schauen, wie laut sie abends sind und wie lange. Unser Abendessen in Form von Nudeln mit Carbonara aus dem Glas und Thunfisch bereiteten wir in der Gemeinschaftsküche zu. Als wir mit der älteren Dame alleine waren, ergab sich eine Unterhaltung. Zudem bot sie uns ein Teil ihres Essens an, weil sie zu viel gemacht hatte. Instantrisotto in der Geschmacksrichtung chinesisch peppte sie mit Tomaten, Ingwer, Sprossen und Shrimps auf. Meine Güte war das lecker und leicht. Unserer Essen war dagegen schon von der schweren Sorte.
Tag 719 (17.08.2024)
16 °C

R.I.P. 😭 Der Sturz auf die Straße war nicht das Problem, aber da wir recht flott in einer Abfahrt unterwegs waren, scheuerte der Asphalt die schlitternde Dose einfach durch.

Von Mangaweka nach Bulls
55,9 Kilometer | |
177 Minuten |
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210 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Verena kuschelte zu lange mit dem Esel, der Hündin Madi unserer Nachbarin und den Neuweltkamelen, also Alpakas und Lamas. Wir kamen dadurch etwas später los als gehofft. Zurück auf der Straße schloss sich uns eine Herde junger Bullen an und ging in den Galopp über, um mitzuhalten. Kurz vor dem Ende ihrer Weide sprangen sie sogar noch über einen kleinen Graben. Das sah vielleicht aus! JIIIIHHHAAAAAA!
Wir schwitzten. Die unterste Kleidungsschicht war feucht. Über die äußerste Kleidungsschicht wehte der eiskalte Wind. Das war echt unangenehm. Wir hatten eine gewisse Auswahl an Tageszielen: 47 km bis Marton oder 55 km bis Bulls oder 93 km bis Foxton oder, wenn es richtig gut laufen sollte, 111 km bis Levin. Da es den nächsten Tag durchregnen sollte, brauchten wir auf jeden Fall eine Unterkunft für zwei Nächte, in der wir uns wohl genug fühlten, um einen Pausentag darin zu verbringen.
An einer der langen Abfahrten löste sich bei Verena unsere super Frischhaltedose mit den Resten des Abendessens. Sie fiel nicht nur auf den harten Straßenbelag, sondern schlitterte noch ein ganzes Stück gerade auf dem Asphalt, um sich auf dem letzten Meter doch noch zu überschlagen, aufzugehen und den kompletten Inhalt auf der Straße zu verteilen. Nik hoffte in der ersten Sekunde ja noch, dass die zwar vom Sturz heil, aber vom Schlittern auf dem Boden durchgeschliffene und dadurch unbrauchbar gewordene Schüssel uns wenigstens noch das Essen gönnen würde. Schade, im doppelten Sinne!
In Bulls hatte uns der Regen schon fast eingeholt. Foxton würden wir nur noch im Regen erreichen. Zudem ist Foxton relativ klein für einen, wenn nicht mehr Pausentage. Damit gab es dort weniger Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Der nächstgrößere Ort war Levin. Doch im Regen mit eisigem Wind wäre eine Fahrt bis nach Sonnenuntergang eine echte Qual. Hier in Bulls gab es einen mittelgroßen Supermarkt und mehrere Restaurants. Wir hätten also alles, was wir bräuchten.
Schnell wurde alles in die Unterkunft gebracht und die Ausstattung der Gemeinschaftsküche ausgekundschaftet. Damit wussten wir auch, wie gut oder schlecht wir kochen konnten und kauften dementsprechend die Lebensmittel für das Abendessen am nächsten Tag, an dem keiner von uns im Regen hätte einkaufen fahren oder laufen wollen. Abendessen gab es neben dem Supermarkt in einem Kebab-Imbiss. Nach leckerem Iskender mit Pommes und Salat ging es im inzwischen strömenden Regen zurück.
Tag 720 (18.08.2024)
14 °C
Es regnete und regnete. Die Unterkunft war in einem großen, einstöckigen Haus mitten mit einem großen, schönen Garten. Verena machte es sich alleine in einem Gemeinschaftszimmer bequem. Als es um das Abendessen ging, waren wir enttäuscht, als wir erfuhren, dass der Herd wegen der Nebensaison für die Gäste unzugänglich war. Uns blieben nur die Mikrowelle und ein Wasserkocher oder die Restaurants. Wir wollten unbedingt Tortellini essen. Das sollte mit unserem Topf und dem Wasserkocher möglich sein. Die würden schon heiß genug werden. Als unser Gastgeber unseren Einkauf sah, bot er an, dass er sie uns dann doch schnell und einfach auf dem Herd zubereitet. Juhu! Er und seine Mutter sagten uns unabhängig voneinander, dass wir eine gute Sorte ausgesucht hatten. Lecker waren sie ja, mit ihren Füllungen Spinat & Ricotta sowie Basilikum & Pinienkerne. 🤤