Tourwoche
Tag 45 (25.07.2022)
34 °C
Die Nacht war erholsamer als die letzte, aber wir brauchten eine Pause. Beim Verlängern unserer Campingzeit kam Nik mit der Rezeptionistin ins Gespräch. Es gibt zwar viele Bungalows auf dem Gelände, aber eine ganze Menge davon sind unbewohnbar geworden und werden nicht repariert.
Die anderen Bungalows waren also alle belegt. Unter anderem von einer großen Familie mit ihren zwei Hunden. Einer davon war ziemlich unerzogen, hörte auf gar nichts, machte immer was er wollte und lief ständig über den Platz. Sein Name ist zum running gag bei uns für Hunde geworden, denn unentwegt schallte es über den Platz: "MANGO! MANGO!".
Wir waren im See schwimmen, was ganz schön war, aber so richtig toll war er nicht. Abends sind wir ins Dorf geradelt, haben Getränke gekauft und Pizza gegessen. Neben Coca Cola gibt es hier und in Tschechien Kofola. Die haben wir dann auch mal probiert, ist aber nicht unser Geschmack.
Nachts hatte Nik plötzlich ein großes Insekt auf seiner Getränkeflasche. Es war eine Gottesanbeterin. Beim Versuch sie zu fotografieren kamen wir ihr jedoch zu nahe und sie sprang weg. Leider sprang sie genau auf Nik zu und in der Dunkelheit war das so schlecht zu sehen, dass wir uns beide ordentlich erschreckten.
Tag 46 (26.07.2022)
25 °C
Wir haben wunderbar lange geschlafen. Es regnete immer wieder am Morgen und irgendwann war es dann auch so spät, dass wir unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht verlängerten. Die Erholung tat uns gut. Nur leider hatten wir nichts ordentliches mehr zu essen. Es gab also als erste Mahlzeit des Tages Chips, Müsliriegel, Tomaten, Weintrauben und Erdnüsse.
Da es etwas kühler wurde gab es nur vereinzelt Badegäste. Ein Angler parkte genau zwischen uns und dem See. Es war überall Platz, kein anderes Zelt in der Nähe, aber er musste sein Auto genau in unsere Aussicht stellen, damit er nicht so weit zu seinem Angelplatz laufen musste. Die drei Meter wären echt zu viel gewesen...
Tag 47 (27.07.2022)
→
30 °C

Nach einer kurzen Autofährfahrt hatten wir das österreichische Ufer erreicht. Und wieder nichts als ein Hinweisschild, das wir auch noch suchen mussten. Danke EU!

Von Schoßberg-Strascha nach Zwerndorf
51,5 Kilometer | |
190 Minuten |
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100 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Die Strecke war etwas abenteuerlich was die Beschaffenheit der Fahrbahn anging. Nach über 40 km setzen wir mit einer kleinen Fähre nach Österreich über. Dort kühlten wir uns mit einer frischen Holunder-Zitronenlimonade ab. Regenwolken kündigten sich an, doch wir mussten auch noch einkaufen und konnten nicht direkt zum Zeltplatz radeln. Bei Penny sahen wir zwei weitere Radreisende, die nur ihre Lenkertaschen abnahmen, die Räder unangeschlossen stehen ließen und dann gemeinsam einkaufen gingen. Bei uns (bisher) undenkbar. Es bleibt immer jemand bei den Rädern. Am Ende war es ein Wettrennen gegen die Regenwolken. Wir wollten ankommen, bevor wir die Regenkleidung hätten anziehen müssen. Hat zum Glück auch gut geklappt und viel hat es dann eh nicht geregnet.
Der Campingplatz war klein aber sehr gut ausgestattet, sauber und ordentlich. Bis auf eine Mutter mit ihren 5 Kindern war sonst niemand da. Der Betreiber erklärte am Telefon, dass er bald vorbeikomme und wir uns schon einrichten können. Kurz darauf trafen die beiden Radreisenden von Penny ein. Niederländer auf dem Weg nach Budapest.
Mit dem Betreiber haben wir uns abends noch eine ganze Weile unterhalten. Er hatte interessante Geschichten zu dem Camp, dem Dorf und der Umgebung.
Zum Abendbrot haben wir uns noch einmal an Schupfnudeln gewagt, dazu gab es Käsesoße und Thunfisch. Unsere Töpfe sind aber nicht zum Anbraten gemacht und deswegen hatte das Essen wieder ein leichtes Raucharoma.
Tag 48 (28.07.2022)
30 °C

Von Zwerndorf nach Wien
48,4 Kilometer | |
186 Minuten |
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110 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Es war ein bescheidener Tag. Wir sind erst spät losgekommen, es fühlte sich wärmer an, als es tatsächlich war und es zog sich alles. Wir benötigten sogar mehr Pausen als sonst. Auf den Feldwegen fiel Nik auf, dass stellenweise immer wieder wild Hanfpflanzen wuchsen.
Es gab auch den ersten Sturz. Verena ist bei einer Rechtskurve wahrscheinlich mit dem rechten Pedal in einem Fahrradständer auf dem Gehweg hängen geblieben. In Zeitlupe fiel sie nach rechts auf den Fahrrständer, einen von diesen einfachen niedrigen, die nicht einmal bis zur Achse reichen. Und ja, auf ihn drauf - drüber kann ja jeder! Nachdem Nik ihr geholfen hatte aufzustehen, da schwebte der Strandfloh seitlich liegend weiterhin auf diesem 🤬 Fahrradständer. Bis auf eine kleine Schnittwunde am rechten Ellenbogen und einem erst später sichtbar wgewordenen großen blauen Fleck am rechten Bein kam Verena mit dem Schrecken davon. Na gut, das Herz war ein bisschen gebrochen, denn das hätte nicht passieren müssen und war mega ärgerlich. Zum Glück hatten die Fahrradtaschen alles so gut abgefedert, dass am Rad bis auf ein Kratzer am rechten Endbar (Hörnchen vom Griff) keine Schäden zu finden waren. YEAH! 😊
Kurze Zeit später gab es lecker Leberkäs im Brötchen auf einer Parkbank im Schatten. Und noch etwas später sind wir in Wien angekommen.
Tag 49 (29.07.2022)
28 °C
Wir sind durch Wien geradelt. Es war eine Kombination aus Sightseeing und dem Abklappern von Fahrradläden. Auf dem Platz am Stephansdom waren so viele Menschen, das waren wir nicht mehr gewöhnt und war uns auch zu voll. Der Naschmarkt war da schon eher was für uns. Dort haben wir dann auch Käsespätzle und Kaiserschmarrn genossen. Wir sind über den Wiener Prater geschlendert und haben einige Attraktionen bestaunt. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz sind wir dann zufällig an einem thailändischen Kulturfestival vorbeigekommen. Insgesamt ein sehr schöner Tag und am Besten war, dass wir endlich die richtige Parkstütze für Niks Radel gekauft bekommen haben!
Tag 50 (30.07.2022)
24 °C
Verena hatte bei einer Erledigungstour (ca. 30 km kreuz und quer durch Wien!), die über die Donauinsel führte, ein paar Leute Quidditch (ein Spiel aus Harry Potter) spielen sehen. Da sie bei Regen und an einem etwas verlassenen Ort spielten, hat Verena extra keine Fotos gemacht und sich ohne Verständnis für das Spiel über den Jubel der Spieler gefreut.
Nik wurde auf unser Zelt angesprochen. Es sieht wohl stabiler aus als die meisten, die man so auf den Campingplätzen sieht. Wir hatten bisher hauptsächlich Quechua von Decathlon gesehen. Das ein oder andere Mal hat auch nur eine Größe bei den Zelten gefehlt, dann wären alle auf einmal vertreten gewesen.
Nachts kamen Böen auf, was uns wieder eine unruhige Nacht bescherte. Oder besser gesagt, was Verena so gut wie nicht schlafen ließ und Nik musste darunter leiden. Das Zelt hielt aber stand.
Tag 51 (31.07.2022)
28 °C

Endlich ist der Frosch wieder vollständig und kann von alleine stehen. Das Abstellen ohne Ständer war schon ganz schön nervig.

Von Wien nach Petronell-Carnuntum
48,9 Kilometer | |
153 Minuten |
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110 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Nach einer stürmischen Nacht ging es auf tollen Radwegen und mit Rückenwind zum nächsten Campingplatz. Diesmal war es eine Wiese neben einer Tennishalle. Die Wiese mit vielen Bäumen mussten wir uns diesmal nur mit einem Wohnwagen, zwei Wandernden mit Zelt und einem Auto teilen. In Wien war es doch sehr viel voller. Zum Abendessen gab es zwei unserer drei indischen Fertiggerichte, die wir auf dem Wiener Naschmarkt gekauft hatten.