Tourwoche

Tag 38 (18.07.2022)

  26 °C

Das Zelt stellten wir zwischen zwei ausrangierten Campern auf, in der Hoffnung morgens ein bisschen Schatten zu haben.

Es gab gebackene Bohnen und einen wunderschönen...

...Sonnenuntergang.

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Von Mährisch Weißkirchen nach Kotojedy

54,3 Kilometer
185 Minuten
70 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Die ersten Kilometer waren feinster Radweg und so fuhr sich die Tour gut weg. Der Campingplatz war ein Stück Wiese zwischen ausrangierten Wohnmobilen, einem Tennisplatz, einem kleinen See und einem Yachtclub-Gasthaus, wobei wir keinerlei Boote, geschweige denn Yachten finden konnten... Unser Abendessen genossen wir vor unserem Zelt sitzend mit dem Sonnenuntergang über der Stadt hinter dem See.
Wir bekamen Schlüssel für das Tor zum Gelände und das Gebäude zum Duschen und für die Toiletten. Als mit dem letzten Gast auch der der Inhaber ging, waren wir wieder alleine auf dem Gelände und es war stockduster. Der Sternenhimmel war wunderbar.

Tag 39 (19.07.2022)

  30 °C

Voll schöner See am Morgen.

Verena machte in der Unterkunft direkt Bekanntschaft mit der Hundedame Bonny (eigentlich Bonita) und durfte sie sogar kraueln.

Das Zimmer war relativ klein, aber es passte alles rein und eine Tech-Eck gab es auch. Manchmal wurde die aber auch einfach zum Oblatenessen genutzt.

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Von Kotojedy nach Kremsier

5,47 Kilometer
32 Minuten
30 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Da es die nächsten Tage sehr warm werden sollte, hatten wir eine Pension am anderen Ende der Stadt gebucht. Wir mussten uns nur irgendwie bis 14 Uhr beschäfftigen, möglichst im Schatten. In der Altstadt Kroměříž (Kremsier) ergatterten wir eine Bank unter einem Baum. Von dort aus ging jeder von uns mal etwas erledigen, z. B. Fahrradläden abklappern, Eis holen oder einkaufen. So verging die Zeit recht schnell und wir konnten bald bei unserem Zuhause für die nächsten Tage einchecken, um uns ein bisschen zu erholen und Erledigungen zu machen.

Tag 40 (20.07.2022)

  35 °C

Ein Pfau im riesigen Park von Kremsier

Lecker mexikanisches Essen und fantastische selbstgemachte Tortilla-Chips.

Nik hat noch nie und trinkt noch immer kein Bier. Deshalb war die "Limo", die er bestellt hatte, vermutlich die erste (und letzte) komplette Dose Bier, die er je getrunken hat. :-D

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Von Kremsier nach Kremsier

12,9 Kilometer
59 Minuten
70 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Nach einer kleinen Stadtrundfahrt haben wir uns im Park ein schattiges Plätzchen gesucht. Es war mega warm und wir schwitzten selbst im Schatten vor uns hin.
Nachmittags haben wir eine Runde geschlafen. Es war einfach zu warm, auch auf unserem Zimmer, das ein bisschen wie eine Sauna wirkte, um irgendwas zu machen. Leider war dadurch der Erholungsfaktor auch nicht so hoch wie gehofft. Am frühen Abend war Nik dann fleißig am Arbeiten und Verena hat Kleinigkeiten erledigt.
Gegessen haben wir abends Mexikanisch im Chihuahua Grill. Verena bestellte leider etwas anderes als gewollt, aber die so erhaltenen Tortilla-Chips waren mega lecker. Sie wurden selbst hergestellt und waren deshalb großartig. Sie sind nicht vergleichbar mit den Produkten aus unseren Supermärkten.

Tag 41 (21.07.2022)

  37 °C

Der Marktplatz mit Kirche von Kremsier.

Die Kirche von Kremsier.

Nochmal lecker mexikanisches Essen. Das war wirklich verdammt gut. Mal schauen, wie es sich mit echtem mexikanischem Essen schlägt. Aber das dauert noch...

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir haben wieder viel erledigt. Unter anderem fuhr Verena mit zwei Vorderrad-Taschen, voll mit Dreckwäsche, in einen Waschsalon. Es ist schön zu sehen, wie jemand anderes ohne Probleme und mit mehr Effizienz den Dreck aus der Wäsche holt und wir uns nicht verausgaben müssen. Was nicht in den Trockner durfte (und das ist eine ganze Menge), das kam bei der Pension über einen Wäscheständer. An Tagen, an denen wir Radeln, wird nach dem Zeltaufbau immer nur das Nötigste von Hand gewaschen, vorausgesetzt wir haben Wasser, Platz zum Aufhängen der Wäsche und das Wetter bleibt bis zum nächsten Vormittag trocken. Sollte es Wäschestücke geben, die bis zur Abfahrt am nächsten Tag nicht trocken genug für unsere Taschen sind, dann kommen sie in spezielle Taschen, die oben ein Netzmaterial haben. Dort kann "Nasszeug" transportiert werden. Nach der Tour wird sie entnommen und neu aufgehangen. Wenn nur zwei klamme Socken drinnen waren und es warm genug ist, dann sind die nach der Tour sogar direkt trocken.
An Pausentagen wird dementsprechend mehr gewaschen, z. B. die Inlays der Schlafsäcke, der Bezug vom Kopfkissen, unsere diversen Tücher, Lappen, Beutel und Kleidung, die wir nicht zum Radeln tragen. Die ist meist irgendwie "angetragen" und noch gut, aber wird dann einfach mitgewaschen. Wer weiß, wann wir sonst das nächste Mal dazu kommen. Solche Möglichkeiten werden wir später in anderen Ländern nicht mehr haben. Aber soweit sind wir noch nicht ...
Eigentlich wollten wir noch weitere Schoner an den Rädern anbringen. Aber es war uns auch zu warm um raus zu gehen zu den Rädern, geschweige denn dort einen Handschlag zu tätigen. Als es abends ein kleines bisschen erträglicher wurde, sind wir noch einmal zum Chihuahua Grill geschlendert und haben beim Warten auf das Essen die Postkarten für die Familien fertig gemacht.

Tag 42 (22.07.2022)

  33 °C

Schüss Kroměříž (Kremsier)!

On the road again!

Trotz Landung im Gras: Verenas Bar End ist nicht zu retten. Es ist komplett durchgebrochen und wird nur noch vom Gummi zusammengehalten.

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Von Kremsier nach Neudorf

43,1 Kilometer
143 Minuten
80 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Wir haben es geschafft, früh loszukommen und da der Radweg wieder sehr gut war, sind wir auch gut vorangekommen. Vor dem neuen Campingplatz gab es einen Bikepark. Voll beladen fuhr Nik eine Runde durch den Park. Verena konnte nur dastehen, filmen und sich Sorgen machen. Hatte Nik vielleicht zu viel Sonne abbekommen?
Das Areal vom Camp war super: hinter dem Bikepark gab es Bänke und Tische im Schatten, Spielplätze und einen Kletterpark für Kinder, ein Beachvolleyballplatz, Mini-Golf (bei der Hitze, wie bitte?), einen Badeteich, einen winzigen Laden und ziemlich viele Bungalows. Ganz am Ende kam der Campingbereich. Der war leider nicht so geil, weil es so gut wie keine schattenspendenden Bäume gab. Nik war auch noch nie so schnell fertig mit Abladen und Auspacken. Es war brutal heiß. Und zu allem Überfluß kippte Verenas Rad unbeladen um. An sich fiel es weich, aber das Hörnchen (Bar End) vom Griff brach trotzdem durch. Schöner Mist!
Als Verena es endlich geschafft hatte auch mal mit ihrem Kram fertig zu werden ging es in den Badeteich. Eine Erlösung! Nach der Erfrischung haben wir ein bisschen was erledigt und sind dann noch einmal in den Badeteich. Verena war nicht mehr rauszubekommen. Was leider dazu führte, dass wir erst sehr spät ins Bett kamen, denn wir mussten noch unser Essen zubereiten - und das dauerte ... Dafür war es lecker: Buchstabennudeln mit Zucchini und Parmesan. Und wir hatten noch so viel übrig, dass wir unsere Frischhaltedose das erste Mal benutzten.
Unsere Nachbarn waren mit ihrem Welpen (Anmerkung von Nik: "Welpe"??? Der war jetzt schon verdammt groß!!!) unterwegs. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählten, dass in Tschechien jeder einmal im Leben die Möglichkeit hat, sich auf ein Visum für Neuseeland zu bewerben und dann die Chance es zu gewinnen. Dann hat man ein Jahr Zeit, um hinzureisen. Sie hatten Glück und vor ca. 3 Jahren ein Visum erhalten. Was jetzt kommt könnt ihr euch denken: Noch bevor sie loskamen brach Corona aus... Und Neuseeland machte komplett dicht. Sie haben keine Chance das Jahr nachzuholen oder sich noch einmal zu bewerben. Das hat uns ganz schön nachdenklich gemacht. Die beiden haben es sich zum Glück nicht zu sehr zu Herzen genommen, planen jetzt ein anderes Abenteuer und bauen sich dafür einen Campingbus selbst auf.

Tag 43 (23.07.2022)

  35 °C

Home! Hot! Home! Es gab keine Bäume und deswegen wurde es morgens im Zelt so richtig heiß.

Schöner blauer Himmel und ein Sonnenblumenfeld.

Lecker Nudeln vom Vortag zur Mittagspause.

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Von Neudorf nach Straßnitz

20,6 Kilometer
86 Minuten
70 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Wir haben das erste Mal gekochte Reste vom Vortag gegessen. Dabei stellte sich heraus: Verena mag die Nudeln lieber noch kühl am Morgen, Nik bevorzugt sie ungekühlt zur Mittagspause.
Es wurde an diesem Tag viel zu schnell warm. Wir sind beim Packen fast gestorben, brauchten sehr lange für die Strecke und mussten zwei lange Pausen machen. Nik hat Verena immer wieder darum gebeten, ihn zu erschiessen (meist mit einem jämmerlichen "Muuuuuhhhh!" und das hat sich jetzt irgendwie verselbstständigt und ist immer mal wieder zu hören, wenn irgendwas nicht läuft). Was für eine Hitze!

Tag 44 (24.07.2022)

  31 °C

Hallo Slowakei!

Ein Unterschied wie Tag und Nacht. :-D

Wieder Mal ein herrlicher Sonnenuntergang.

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Von Straßnitz nach Schoßberg-Strascha

43,4 Kilometer
161 Minuten
320 Höhenmeter
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Die Nacht war furchtbar. Es war einfach zu warm, eine Gesangsgruppe hinter uns im Wald stimmte mitten in der Nacht ein, es fing an zu regnen, irgendwo auf dem Campingplatz startete jemand eine Diskothek, der Regen wurde immer stärker, bei einem Auto ging wiederholt die Alarmanlage an und jemand startete das Flutlicht seines Autos. Und zu allem Überfluss war durch den Regen am nächsten Morgen natürlich alles klamm.
Die Tour war bei der Hitze und den Bergen dann noch einmal um so anstrengender. Komoot zeigte Nik an, dass er den Berg runter eine Geschwindigkeit von 56 km/h erreicht hatte. Deshalb erreichten wir umso schneller die Slowakei, die uns (was für eine fantastische Errungenschaft der EU) wieder nur mit einem schnöden Schild empfing. Herrlich!
Insgesamt brauchten wir drei lange Pausen. Bei der letzten Pause fuhr ein Mann mit seinem Rennrad erst an uns vorbei, drehte um und kam wieder hoch zu uns auf den Hügel. Er fragte, ob alles ok sei, ob wir irgendetwas bräuchten, z. B. Wasser. Er lud uns zu sich nach Hause ein. Wir waren aber gut versorgt. Für ein Schwätzchen mit ihm blieb jedoch noch genug Zeit. Das sind die Begegnungen, die das Reisen so wundervoll machen!
Auf dem nächsten Campingplatz war leider keine (bewohnbare) Hütte mehr frei. Aber es gab viele Bäume und wir fanden ein gutes Plätzchen für unser Zelt. Der Campingplatz lag zwischen zwei Seen, ca. 60 m auseinander. Insgesamt gab es dort aber 5 Seen. Am Tag unserer Ankunft gingen noch relativ viele Menschen in den 2 großen Seen baden und schwimmen. Einige Angelruten hingen im Wasser und die Angler fuhren mit ihren Booten oder nur ferngesteuerten Booten raus zu den markierten Futterstellen und schütteten kiloweise Futter in diesen einen kleinen See. Als dann auch die letzten Badegäste aus dem Wasser waren, da kamen weitere Angler hinzu. Es gab keinen Wind, aber die Wasseroberfläche war überall in Bewegung. Es war viel Leben drin. Am Ufer waren natürlich nur sehr kleine Fische zu sehen. Kein Wunder also, dass dort so viele Angler waren. Und sie hatten Zubehör für große Fische bei. Wir haben aber nie jemanden mit einem großen Fang gesehen.
Zum Abendbrot gab es diesmal nur noch die letzten Brötchen. Durch die Hitze hatten wir aber auch gar nicht viel Appetit auf mehr.

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