Tourwoche

Tag 31 (11.07.2022)

  26 °C

Zapiekanka bekommt man in Polen recht oft und es schmeckt lecker!

Das erste Mal auf der Tour Alkohol: Ein Cider zur Feier des Einmonatigen.

Gearbeitet werden musste trotzdem ...

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Heute standen Erledigungen und ein bisschen Erholung auf dem Programm. Es gab Zapiekanka, ein mit Käse und Zutat nach Wahl überbackenes Sandwich. Wir schlenderten durch die Altstadt von Oświęcim (Auschwitz) und gönnten uns ein Eis.
In einem Fahrradladen konnten wir spontan unsere Räder zum Service abgeben. Dem Inhaber schien Stück für Stück aufzufallen, was er da für spezielle Räder vor sich hatte. Noch am selben Tag kam die SMS, dass die Räder abgeholt werden konnten.
Abends gab es wieder Zapiekanka und zur Feier des einmonatigen Radelns ein Cider dazu.

Tag 32 (12.07.2022)

  22 °C

Diese Perspektive kennt wohl jeder. Und die grauen Wolken passten zur Stimmung.

Hier sieht man zwar die Größe des Lagers auf dem Plan, aber so richtig merkt man es erst, wenn man da ist. Man kann laufen und laufen und es hört nicht auf...

Nie wieder!

© OpenStreetMap

Von Auschwitz nach Auschwitz

12,1 Kilometer
49 Minuten
60 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Nachmittags fuhren wir zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz. Dieser Ort wirkte auf uns beide düster und bedrückend. Das Wissen aus Schule und Reportagen über die NS-Zeit und die Konzentrationslager ist das eine. Diesen Ort zu betreten, die Gleise, Gebäude, Fotografien von genau diesen Stellen aus der damaligen Zeit abzugehen, das lag uns schwer auf dem Gemüt. Wir sind dankbar, dass es diese Gedenkstätte gibt. Sie ist ein Teil der Geschichte und ergänzt das Wissen um die Geschichte mit dem Plastischen und macht es so noch eindrücklicher. Es war ein schwermütiges Erlebnis. Aber wir sind froh es gemacht und geschafft zu haben. Wir waren uns unsicher, ob wir es überhaupt schaffen, das Gelände abzulaufen. Und teilweise war es nicht ganz einfach. Es war sehr beeindruckend und bedrückend. Wie schon gesagt, wussten wir natürlich von den Gräueltaten, die dort begangen wurden, aber die schiere Größe hat uns dann doch noch einmal überrascht. Abscheulich!
Nach dem Verlassen des Geländes haben wir uns eine Bank zum Sackenlassen gesucht. Beim Busshuttle wurden wir fündig. Der Bus kam uns verdächtig bekannt vor. Nik entdeckte dann sogar noch einen Aufkleber der unseren Verdacht bestätigte. Die zwei Busse gehörten einst zur Flotte der Berliner Verkehrsbetriebe BVG, mitsamt des typischen Sitzmusters.
Zum Abend gingen wir traditionell essen. Es gab Piroggen, einmal mit Spinat und einmal mit Fleisch, und traditionelle Kartoffelpuffer. Sehr lecker!

Tag 33 (13.07.2022)

  29 °C

Die Silhouette der Altstadt von Pszczyna. Hier gibt es auch ein Schloss mit einem riesigem und schönem Schlossgarten.

Regenschirme hingen über einer Gasse als Solidaritätsbekundung für die Ukraine.

Angekommen und aufgebaut.

© OpenStreetMap

Von Auschwitz nach Lonkau

33,1 Kilometer
144 Minuten
90 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Es ging weiter und damit wieder zurück Richtung Tschechien. Am neuen Campingplatz, ein Strandbad mit angeschlossener Campingwiese, hatten wir plötzlich eine Nacktschnecke im Zelt. Die muss sich an irgendeiner Tasche einfach reingeschmuggelt haben. Es wurden auch immer mehr neben uns im Gras (zum Glück außerhalb des Zeltes). Wir hofften am nächsten Morgen nicht alles eingeschleimt vorzufinden.

Tag 34 (14.07.2022)

  28 °C

Auf staubigen Pisten sieht man die rasende Geschwindigkeit erst so richtig. ;-)

Dieser Teil des Radwegs war fantastisch ausgebaut. So sollte es immer sein. Aber wäre dann auch fast ein bisschen langweilig.

Der Garten unserer Gastgeber. Total schön angelegt und mit viel reifem Obst zum Pflücken.

© OpenStreetMap

Von Lonkau nach Laziska

37,9 Kilometer
150 Minuten
150 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Wir werden besser: unser Zelt stand morgens super im Schatten. Das Abschätzen des Sonnenaufganges und dem möglichen Schattenwurf, um einen für uns passenden Zeltplatz zu finden, bedarf einiger Übung.
Die letzten Kilometer nach Laziska waren der perfekte Radweg. Eine anscheinend ehemalige Bahntrasse wurde zum Radweg umgebaut mit ordentlichem Asphalt, überdachten Bänken und Fahrradständern, Reparaturstationen, ohne Anstiege, teilweise Geländer zu beiden Seiten, nur sehr wenige Unterbrechungen durch kreuzende Strassen, viele Bäume für Schatten an den sonnigen und heißen Tagen und gegen möglichen Wind.
Wir waren auf dem Weg zu unserer ersten Warmshowers-Unterkunft. Warmshowers ist ein Netzwerk in dem Radelnde für andere Radelnde eine Unterkunft oder zumindest einen Platz im Garten und, Überraschung, eine warme Dusche anbieten. Wir wurden herzlich begrüßt, hatten eine riesige Wohnung zur Verfügung und teilten uns die Küche mit dem Gastgeber-Ehepaar. Wir wurden lecker bekocht während erste Geschichten ausgetauscht wurden. Es gab Tomatensuppe mit Reis, Piroggen mit Kartoffeln und Käse, Tomaten und Saubohnen. Danach ging es in den Garten zum Pflücken von Heidelbeeren und weissen Johannisbeeren. Und um die Katze zu streicheln. Insgesamt war das eine ungewohnte, aber sehr tolle Erfahrung und das werden wir noch öfter machen.
Wir durften auch die Werkstatt benutzen. Nachts standen wir also im Keller und haben unsere Räder weiter modifiziert, damit die Radtaschen die Gepäckträger nicht kaputt scheuern.

Tag 35 (15.07.2022)

  21 °C

Das super leckere Frühstück. Die Gastfreundschaft war atemberaubend.

Die selbstgeernteten Beeren vom Vortag haben wir auch noch mit auf den Weg beekommen.

Die ersten 1000 km sind geschafft und wurden albern gefeiert.

© OpenStreetMap

Von Laziska nach Petershofen

21,8 Kilometer
119 Minuten
40 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Es gab ein für uns riesiges Frühstück mit der Hausherrin inkl. selbst gemachter Mini-Crepes und frisch zubereitetem Aprikosenaufstrich. Anschließend sind wir mit ihr zusammen noch bis nach Bohumín geradelt. Dort haben wir uns voneinander verabschiedet. Noch im selben Ort ist uns zum Glück aufgefallen, dass wir gleich die 1.000 km knacken, was natürlich bildlich festgehalten werden musste! Außerdem sind wir wieder aus Polen aus- und in die Tschechische Republik eingereist.
Beim Einkaufen wurde Nik von Thomas auf seinem Roller angesprochen (er hielt ihn erst für einen Niederländer, aber Deutsch wäre seine zweite Vermutung gewesen...), was wir vorhaben und hat uns zu sich nach Hause eingeladen. Vor zwei oder drei Jahren hatte er an genau dem selben Ort Mottorradfahrer angesprochen, die spontan mehrere Tage mit und bei ihm verbrachten. Da unsere Tour am nächsten Tag durch einen vorzeitigen Stopp jedoch zu lang werden würde, musste Nik leider dankend abgelehnen. Total schade, aber das passte einfach nicht.

Tag 36 (16.07.2022)

  24 °C

Für Verena sind Brücken immer ein wenig suspekt.

Ein wunderschöner Grashüpfer hat sich auf Verenas Arm niedergelassen.

Die Sonnenuntergänge sind manchmal einfach atemberaubend.

© OpenStreetMap

Von Ostrava nach Stramberg

43,3 Kilometer
181 Minuten
210 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Die Nacht auf dem Campingplatz war ganz schön laut. Wir waren in Ostrava und dort fand gerade das Festival "Lights of Ostrava" statt und das wohl in unmittelbarer Nähe. Machte aber nichts, denn laute Campingplätze waren wir inzwischen gewöhnt und so konnten wir trotzdem ganz gut schlafen. Viel mehr ist an diesem Tag nicht passiert. Es ging einfach weiter zum nächsten Campingplatz, der gleichzeitig so etwas wie ein Ferienlager und deshalb voll mit Schüler*innen war. Und weil die wohl noch zu klein waren, war die Küche abgeschlossen... Wir mussten also den Campingkocher rausholen. Eine Besonderheit hatte der Platz noch: Auf einem Schild war beschrieben, dass es in der Nebensaison zu teuer wäre eine Rezeption zu betreiben und die Camper sich deswegen doch einfach niederlassen sollen und auf Vertrauensbasis die Gebühren in einen Briefkasten werfen sollen.

Tag 37 (17.07.2022)

  18 °C

Wieder eine suspekte Brücke. Diese war aber wirklich fies, denn die Bohlen bewegten sich und knarzten mächtig.

Der Baum stand leider an der falschen Stelle, aber wir hatten mit unserem Platz trotzdem den richtigen Riecher und standen morgens im Schatten.

Lecker Pizza vom Lieferdienst (und wieder mit Dip). Auch immer wieder schön, mal nicht kochen zu müssen.

© OpenStreetMap

Von Stramberg nach Mährisch Weißkirchen

36,2 Kilometer
142 Minuten
200 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Weiter ging es zum nächsten Campingplatz. Da wir die Nacht zuvor schlecht geschlafen hatten, hätten wir gerne einen Bungalow bezogen. Der Rezeptionist war aber nur telefonisch erreichbar und sprach kein Englisch, deswegen war nur Zelten möglich. Im Restaurant auf dem Gelände wurde uns sehr freundlich geholfen, indem uns Geld für die Duschen (nur kaltes Wasser) gewechselt wurde und wir das WiFi-Passwort von ihnen bekamen. Außerdem übersetzten sie Verena die Karte. War aber irgendwie nichts für uns dabei. Deswegen hat Niki es wieder geschaft abends Pizza liefern zu lassen. Heldenhaft!
Wenn man auf einem Campingplatz ankommt, dann gibt es mehrere Dinge zu klären: Wo ist morgens Schatten (also wo ist Osten?), wo ist der Boden ok, wo ist das Badehaus, wie lautet das WiFi-Passwort und kommt aus den Wasserhähnen Trinkwasser. Letzteres hat uns auf diesem Platz ein Schild mit der Aufschrift "Im Camp ist Das Trinkwasser." abgenommen. Nein, das ist kein Schreibfehler, sondern wahrscheinlich von der gleichen PR-Agentur geschrieben, die sich auch schon "Die Mannschaft" ausgedacht hat. ;-)

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