Tourwoche

Tag 24 (04.07.2022)

  29 °C

Die St.-Jakobus-Kirche in Nysa (Neisse) mit ihrem freistehenden Glockenturm.

Leckere Burger sind was Feines!

Der Sonnenuntergang aus dem Hotelzimmer heraus.

© OpenStreetMap

Von Ellguth nach Neisse

20,4 Kilometer
79 Minuten
110 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Auf einer entspannten Strecke ging es nach Neisse (Nysa), wo wir unsere nächste Pause einlegen wollten. Im dortigen Diözesan-Exerzitienhaus konnten wir leider kein Zimmer mehr bekommen und die Hostels waren inzwischen auch alle ausgebucht. Wir kamen im Hotel Piast unter und die Pause konnte beginnen. Nachdem wir uns eingerichtet, etwas abgekühlt und wie so oft bisher die Wäsche gewaschen haben, sind wir eine Runde durch die Altstadt geschlendert, um am Ende einen leckeren Burger zu essen.

Tag 25 (05.07.2022)

  21 °C

Die Umrandung des Baumes hat Verena fasziniert.

Das ist der Schöne Brunnen in Nysa (Neisse).

Und ein Modell der Stadt Nysa (Neisse).

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir machten einen Tag Pause vom Radreisen, um Erledigungen zu tätigen. Unter anderem wurde Niks Mähne endlich mal wieder gestutzt. Abends gab es Thunfischpizza mit Knoblauchdip (das scheint in Tschechien und Polen son Ding zu sein, zu Pizza gab es immer einen Dip dazu...) und in Erinnerung an unseren Niederlande-Urlaub mit Rita auch Kapsalon. Leider war der nicht so lecker.

Tag 26 (06.07.2022)

  22 °C

Herrlicher Himmel, herrliche Landschaften!

Verena beim Genießen der Aussicht.

Und Verena beim Einräumen des Zeltes.

© OpenStreetMap

Von Neisse nach Hotzenplotz

42,9 Kilometer
155 Minuten
230 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Aufgewacht sind wir mit klopfendem Regen am Hotelzimmerfenster. Aber bis wir alles gepackt hatten und abfahrbereit waren, war es mit dem Regen zum Glück vorbei.
Die Route führte uns über einige unbefestigte Wege, wodurch es etwas aufregender wurde als bisher. Es fuhr sich trotzdem so weg.
Im neuen Camp standen wir bei der Rezeption vor verschlossenen Türen. Wir waren uns unsicher, ob wir einfach schon unser Zelt aufschlagen durften. Es gab nur eine überschaubare Anzahl an anderen Zelten, ausgebucht konnten sie also nicht sein. Jemand sagte uns, wir sollen einfach schon alles aufbauen, gegen Abend kommt jemand zur Rezeption und dann können wir uns anmelden und bezahlen. Hat geklappt! Und inzwischen wissen wir (wir lernen ja immer noch dazu), dass das bei Campingplätzen ganz normal ist: Wenn man erst abends kommt oder niemand an der Rezeption ist, dann aufbauen, schlafen und spätestens am nächsten Morgen anmelden und bezahlen.

Tag 27 (07.07.2022)

  22 °C

Immer wieder sind am Wegesrand Radelskulpturen zu finden.

Manchmal sind die Wege schon abenteuerlich und dann heißt es: Ab durch die Pfützen!

Abends gab es den geschenkten Kuchen zum Nachtisch.

© OpenStreetMap

Von Hotzenplotz nach Cosel Rogau

44,9 Kilometer
159 Minuten
160 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Als wir vor einem Geschäft unseren Einkauf verstauten, wurden wir auf unsere Räder angesprochen. Der Mann erzählte, dass er selbst in Vorbereitung ist in zwei Monaten mit dem Auto bis nach Georgien zu reisen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, hielt er mit seinem Wagen noch einmal neben uns und gab uns ein Päckchen durch das Fenster. In dem Päckchen war "local cake" den wir unbedingt probieren sollten. Voll nett! Auffällig: Irgendwie sind es bisher immer nur Männer gewesen, die uns angesprochen haben.
Die Wege wurden inzwischen matschiger. Verena war etwas überrascht, als sie Nik mit Spaß durch die Pfützen brausen sah. Bisher überwog, was das angeht, noch die Vorsicht und eine gewisse Abneigung. Dabei macht das in einem gewissen Maße doch so einen Spaß. Hihi!
Irgendwann standen wir vor unserem Campingplatz, zumindest vor dem massivem Tor der Marina, die gleichzeitig auch noch als Campingplatz fungierte. Wir hatten Glück, denn ein Auto mit Bootsanhänger kam angefahren und wir schlüpften mit durch das nun offene Tor. Ein älterer Herr kam lächelnd auf uns zu, begrüßte uns und zeigte auf eine große Wiese, auf der wir unser Zelt aufbauen konnten. Gegen Abend wurde uns bewusst, dass wir nachts alleine auf dem gesamten Gelände sein werden.
Zum Abendbrot gab es Knoblauch-Tütensuppe mit Brötchen und Gouda. Zum Nachtisch haben wir einen Teil vom geschenkten Kuchen genossen. Er war vergleichbar mit Topfenstrudel.

Tag 28 (08.07.2022)

  21 °C

Welchen Weg schlagen wir ein? Geradeaus über die Brücke oder links runter ins Gebüsch? Spoiler: Es ging runter ins Gebüsch.

Manchmal kommt die Feuerwehr auch mit dem Radel.

Hier hätten wir fast wild gecampt. Es wurde dann aber doch nur eine kleine Pause und über die Brücke mussten wir zum Glück auch nicht fahren.

© OpenStreetMap

Von Cosel Rogau nach Schechowitz

54,0 Kilometer
224 Minuten
260 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Wir fuhren weiter, als wir für diesen Tag gedacht hätten: In einem Waldstück mussten wir uns entscheiden, ob wir nach links oder rechts fahren. Der Campingplatz nach links lag näher, Nik war sich aber unsicher, ob das ein richtiger Campingplatz war. Nach rechts hätten wir mehr Kilometer bis zum nächsten Campingplatz fahren müssen. Es ging also nach links. Wir fuhren vorbei an einem Badestrand, einem großen Gelände für Dauercamper, einem Parkplatz, einer Bar. Dahinter blieben wir stehen. Denn der Campingplatz war irgendwie nicht dabei gewesen. Wir fuhren ein Stück zurück, ein Stück weiter, nichts. Auf einer Infotafel war der Campingplatz ausgewiesen. Wir fuhren hin. Aber da war einfach nichts. Entweder gab es keinen Zugang oder der Platz wurde inzwischen für andere Zwecke benutzt. Wir suchten das Gelände weiter ab. Irgendwann standen wir vor einem Tor. Dahinter verfallende Bungalows und teils gemähter Rasen. Da hätte man zumindest gut ein Zelt aufbauen können. Nik fuhr alleine weiter. Er fand... nichts. Auf Nachfrage bestätigtem ihm Passanten, dass es hier keinen Campingplatz mehr gibt. Es ging also wieder zurück durch den Wald zum nächsten Campingplatz. An einer alten Brücke machten wir Rast. Hätten wir genug Wasser bei gehabt, dann hätten wir unser Zelt dort aufgestellt. Den zweiten Campingplatz suchten wir leider auch vergebens. Nik hatte noch einen dritten Campingplatz ausgemacht. Das hieß weiter strampeln. Irgendwann war nur leider auch noch die Strasse zuende. Ausgelegte Holzbohlen führten am Ende der Strasse neben der Einzäunung durch ein Gebüsch bergauf. Oben angekommen standen wir an toten Gleisen. Wir konnten die Gleise weiter abgehen und hoffen, dass da nach wenigen Metern ein Weg kommt, oder wir konnten über die Gleise drüber in einen schmalen Trampelpfad durch hohes Gestrüpp. Mit den schweren Rädern war das keine leichte Entscheidung. Unsere Entscheidung wurde dann durch einen jungen Mann erleichtert. Aus dem Trampelpfad gegenüber kam er wie selbstverständlich auf einem Fahrrad an, hob es über die Gleise und ging den Weg über die Bohlen runter. Eben ein ganz normaler Weg. Wir hieften also unsere Räder über die Gleise und fuhren den Trampelpfad, während unsere Taschen das hohe Gestrüpp streiften. "Hoffentlich kommt uns niemand entgegen!", dachten wir dabei nur. Der Weg führte irgendwann wieder an Gleisen lang. Diese führten nur leider irgendwann über eine Brücke. Alternativ ging es links steil bergab, wieder durch Gebüsch nicht einsehbar wohin genau. Wir entschieden uns für links. Unten angekommen gab es zum Glück wieder breitere Fahrrillen.
Nach 54 km kamen wir endlich an einem existierenden Campingplatz an. Da es bereits spät war, nahm die der Security-Mann unsere Daten auf.
Nik wurde zum Helden und schaffte es Pizza liefern zu lassen. Zum krönenden Abschluß barg das Duschen noch Abenteuer: die Temperatur der Dusche war nicht regelbar, es gab nur zu warm oder gar nicht duschen. Und wenn dir dann auch noch das Licht plötzlich ausgeht... Im Dunkeln mit einem nicht alles gleichzeitig abdeckenden Handtuch und noch tropfend von der hintersten Dusche nach vorne tappsen, in der Hoffnung, dass nicht plötzlich jemand reinkommt und das Licht anschaltet. Es fehlten auch grundsätzlich überall die zweiten Schrauben an den Haken. Etwas anzuhängen war wackelig und wirkte nicht vertrauenswürdig.

Tag 29 (09.07.2022)

  25 °C

Es ging durch einen Eisenbahntunnel.

Bei schwarzen Linien in der Navigations-App weiß man nie, was einen erwartet. Hier war es mal wieder besonders abenteuerlich.

In Kattowitz fuhr es sich sehr gut und wir sind auch an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbeigekommen. Das hier ist das Denkmal für die schlesischen Aufständischen und im Hintergrund die Mehrzweckhalle Spodek, was auf Deutsch Untertasse heißt.

© OpenStreetMap

Von Schechowitz nach Nikischschacht

41,9 Kilometer
170 Minuten
250 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Wir haben zum ersten Mal einen Zirkumhorizontalbogen gesehen: für einige Minuten strahlte ein kleiner Teil an einigen Wolken regenbogenfarben. Das ist auf Fotos nicht wirklich festzuhalten, deswegen gibt es hier leider keins davon.
Unsere Route führte durch Kattowitz, ein bisschen Sightseeing war also inklusive. Der Campingplatz selbst war eher am Stadtrand. In der Nähe musste es sowas wie ein Festival gegeben haben. Die Strasse war ab dem Campingplatz für Autos gesperrt und es gingen viele Menschen bei der Absperrung ein und aus. Abends haben wir es dann auch noch gehört. Insgesamt sind Campingplätze gerne sehr laute Orte oder in der Nähe von sehr lauten Orten.

Tag 30 (10.07.2022)

  18 °C

Der Teich mit den toten Bäumen war fast ein bisschen gruselig und auf der anderen Seite des Weges sah es genauso aus.

Ein blinder Passagier auf Niks Lenkertasche.

Das Ortsschild von Auschwitz. Hier machen wir wieder Pause und besuchen das Konzentrationslager.

© OpenStreetMap

Von Nikischschacht nach Auschwitz

33,0 Kilometer
139 Minuten
170 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Inzwischen sind wir doch ziemlich durch und brauchen an diesem Morgen noch länger als bisher, bis wir wieder startklar sind. Wir pausieren an einem kleinen Laden in einem Dorf und freuen uns über ein großes Stück Streuselkuchen mit Rhabarber. Wieder auf dem Rad bekommt Nik später noch eine Cola-Fontäne ab: Wir wissen jetzt, dass die Colaflaschen einen Sturz aus unserer improvisierten Halterung problemlos überstehen, einen zweiten sollte es aber nicht geben.
Heute erreichten wir Auschwitz. Dort bezogen wir ein Zimmer mit begehbarem Kleiderschrank und gemeintschaftlichem Bad. Da wir zu erschöpft sind, um uns etwas in der Küche zu essen zu machen, sind wir noch losgegangen und haben uns etwas gesucht.

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