Tourwoche

Tag 406 (09.10.2023)

  25 °C

Die interessanten Skulpturen waren leider aus keinem Winkel richtig gut zu fotografieren.

"Street-Art" in Osh. Mosaik im guten, alten Stil.

Immer wieder begegneten uns Erinnerungen an die Sowjetzeit. Im Hintergrund ist die Aussichtsplattform vom Sulaiman-Too zu sehen.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Nach dem Frühstück legte Verena direkt los mit dem Texten. Feierabend war erst 0:30 Uhr, als alle fehlenden Entwürfe bis zum Heimaturlaub fertig waren. Ein bitterer Meilenstein, denn es fehlen inzwischen wieder so unfassbar viele, weitere erste Entwürfe: 15 für August + 23 für September + 9 für Oktober = 47 Entwürfe. Bei durchschnittlich 7 Entwürfen pro Tag wäre das eine ganze Woche Arbeit. Danach wäre sie urlaubsreif. 🤣
Zum Abendessen zwang Nik sie vor die Tür. Beim Chickenburger-Laden Tokoch um die Ecke gab es plötzlich nichts mehr, als wir mit dem Bestellen an der Reihe waren. Der andere Burgerladen war weiter weg und wahrscheinlich auch schon zu. Wir bestellten deshalb Pizza im Monaco direkt daneben. Eine vegetarische und eine mit Salami. Der Teig war leider nicht so geil.
Während wir auf die Pizza warteten, konnte Nik beim Rauchen im Tokoch beobachten, dass alle anderen sehr wohl noch bestellen konnten. Was war also bei unserer Bestellung falsch? Oder waren wir als Touristen dort falsch?

Tag 407 (10.10.2023)

  28 °C

Blick auf den Sulaiman-Too. Beim Fahnenmast ist eines der dazugehörigen Museen. Es war für uns leider uninteressant, weil keine englischsprachigen Informationen verfügbar waren.

Blick vom Sulaiman-Too. Die schneebedeckten Gipfel ganz weit hinten, knapp über dem Smog, sind noch zu erahnen.

Der Ausgang des Höhlenmuseums sieht ein bisschen, wie ein gelandetes UFO aus.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir hatten bis 13 Uhr geschlafen. Ohje! Die Reste vom Frühstück wurden im Essenssaal stehen gelassen, sodass Verena sogar noch ein spätes Frühstück an der Cafebar bekam. Juhu! Dann zogen wir los zum Sightseeing. Eine junge Frau wollte uns helfen, den Eingang zum Sulaiman-Too zu finden. Sie konnte etwas Englisch und angeblich auch Deutsch. Aber das war für eine Verständigung leider noch nicht ausreichend. Nach einer Runde im Kreis laufen sprach sie zwei Frauen an, die sich auf einer Parkbank freudig unterhielten. Es dauerte keine Minute, da sammelten sie ihre Sachen zusammen und standen auf. Unsere Helferin verabschiedete sich. Was war passiert? Sie hatte anscheinend die beiden Frauen gebeten, uns zum Eingang zu bringen. Und der war keine 20 Meter von der Stelle entfernt, an der uns die missglückte Hilfe angeboten wurde.
Der Aufstieg auf den Sulaimann-Too war nicht ohne. Rutschige Stellen, fragwürdig konstruierte Geländer, Engstellen mit Gegenverkehr. Der Ausblick war ganz schön. Nik konnte sich das Lächeln nicht verkneifen, weil Verena die Aussichtsplattform nicht betreten wollte und ihn da alleine stehen ließ. Tja! Runter nahmen wir den etwas besseren Weg auf der anderen Seite des Bergs, vorbei am Höhlenmuseum. Wir hatten länger überlegt und uns doch noch entschieden, in dieses Museum zu gehen. Den Preis für Ausländer fanden wir ok. Doch die ausgehängte Liste mit allen Preisen war nicht mehr aktuell. Auf der anderen Seite vom Fensterloch der Ticketkasse hing ein Zettel, auf dem der neue Preis für Ausländer stand. Es kostete das dreifache. Nein danke!
Nächste Station Navoi Abenteuer Park. Es gab einiges an Fahrattraktionen, wie ein kleines Riesenrad und Schiffschaukeln, dazwischen lauter Fressbuden. Der Park endete direkt am Jayma Bazaar. Der war an einigen Stellen regelrecht überfüllt. Abwechselnd schlenderten und zwängten wir uns durch die vielen Gänge. Wieder zurück beim Park beschäftigte Nik etwas: Was macht man, wenn man in einem fremden Land einen Stand mit leckeren Eierkuchen findet? Man kauft ein ganzes Kilo. 😆 Und was macht man, wenn die nette Bedienung auch noch zeitweise in Berlin arbeitet? Na, man tauscht die Insta-Profile.
Osh gefiel uns und wir wollten die Stadt weiter erkunden. Da unser Hostel ausgebucht war, buchten wir eine andere Unterkunft keinen Kilometer entfernt für zwei Nächte. Einen Tag für Sightseeing und einen zum Arbeiten.

Tag 408 (11.10.2023)

  30 °C

Der Jayma Bazaar war in viele Abschnitte unterteilt. An einer Stelle wurden nur Kleidung, Kurzwaren und passende Dienstleistungen angeboten.

Für Obst und Gemüse gab es ebenfalls einen riesigen Bereich.

Grundnahrungsmittel wie Getreide hatten eine kleinere Präsenz. Diese stellt keinen Vergleich zu dem Handel und Verladen von Getreide in rauhen Mengen an leicht zugänglichen Stellen dar. Wer will schon einen schweren Sack Getreide kaufen und ihn dann über den Markt schleppen?

© OpenStreetMap

Von Osh nach Osh

1,0 Kilometer
6 Minuten
10 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Nach dem Frühstück wurde gepackt, aufgeladen und wir fuhren gerade einmal 500 Meter weiter bis zum anderen Hostel. Nach dem Einrichten wurde direkt weitergearbeitet. Abends vertrat sich Verena noch einmal die Beine beim Einkaufen und Besorgen des Abendessens. Nik hatte sich Lagman und Boorsoks gewünscht. Aber bei der Bestellung lief was schief. Die Boorsoks waren irgendwie untergangen und damit keine in der Tüte. Armer Nik! Was der alles mit Verena auszuhalten hatte … 😘 Aber alles gut!
Bevor es zu Missverständnissen über unseren Umgang miteinander kommt: Verena ist es zu 99,9 % egal, was wir essen. Und Entscheidungen mag sie auch nie treffen. Das bleibt dann immer an Nik hängen. Irgendwann hatte er sich zum Glück dran gewöhnt und war weniger genervt. Und in 0,1 % der Fälle ist sie so sehr krank, dass sie sich nur eine wärmende Suppe wünscht. 😁
Was würde ein Deutscher tun, wenn er in einem Geschäft eine Flasche Limo kauft und zu Hause feststellt, dass sie schal ist? Er würde sie sehr wahrscheinlich zurückbringen und das Geld zurückfordern. Und das wäre nicht merkwürdig. Hier waren wir froh, überhaupt derartige Dinge zu bekommen. Niks Cola war schal. Doof gelaufen. Verena trank sie trotzdem und wir hofften in den anderen Geschäften besser gelagerte Cola zu bekommen. Angelaufene Schokolade war ebenfalls keine Seltenheit.

Tag 409 (12.10.2023)

  31 °C

So viel Aufsehen für einen Imbiss. Hätte auch glatt der Eingang zu einem königlichen Spieleland sein können.

Sie ist zwar nicht die größte Statue von Lenin (heute und in der Vergangenheit), mit ihren 18 Metern aber auch kein Winzling.

Da lacht er! 😄

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir machten einen sehr langen Spaziergang durch die Stadt. Das Wetter war super und alles sehenswerte nicht allzu weit voneinander entfernt. Verena wollte die große Leninstatue sehen. In einem Park angekommen, offenbarte sich ein erneutes Missverständnis zwischen uns. Dort gab es auch eine Leninstatue, die war aber ziemlich klein. Also nicht die, die Verena meinte. War aber nicht schlimm, dafür bekamen wir eine eigenartige Situation zu sehen, die uns ordentlich Kopfkino bescherte. Ein Mann setzte sich auf eine Parkbank, wenige Meter von uns entfernt. Hinter ihm kamen strammen Schrittes zwei weitere Männer zielgerichtet auf ihn zu. Beide blieben direkt an seinen Füßen stehen. Das Lächeln des Mannes verfiel sofort in eine erschrockene Mine. Dann wurde er ruhig und ohne Aufsehen abgeführt. Ja, abgeführt. Ein Mann ging links, mit der rechten Hand auf der rechten Schulter des überraschten Mannes. Der andere ging zu seiner Rechten, mit festem Griff an Gürtel und Hose bei den Lendenwirbeln. Ein Passant sah sich irritiert um, genau wie wir. Wer gerne Krimis schaut und oder aus den Nachrichten einige Umgangsformen von zum Beispiel Diktatoren mit Oppositionellen oder anderen, ihnen unliebsamen Mitmenschen kennt, der hat sicher wie wir direkt Kopfkino. Wer genau könnte, da jetzt der „Gute“ und wer der „Böse“ gewesen sein?
Im Navoi Park ging es in die Schiffschaukel. Und natürlich ganz nach hinten. Das machte früher so viel Spaß. Die Betonung liegt dabei auf früher. Die sehr wahrscheinlich irrationale Angst in den Schwebephasen unglücklich zu verrutschen ließ Verena am lautesten von allen und immer wieder aufschreien. Natürlich mit Augen zu … Nik versuchte sie zu beruhigen und ihr haltend beizustehen. Als das Schlimmste vorbei war, konnte er es sich dann aber trotzdem nicht verkneifen und fragt lächelnd „Du willst nicht sterben?“. „Nein, ich will nicht sterben!“. Das durfte sie sich ab jetzt sicher für eine sehr lange Zeit immer wieder anhören.
Nik wollte eine zweite Runde. Aber nicht direkt danach. Ihm war zumindest ein wenig flau im Magen. Früher hätte man ihn morgens reinsetzen und abends wieder herausholen können. Man wird nicht jünger ... 😄 Er ließ einige Zeit verstreichen und lachte sich dann entspannt einen. Auf das Abendessen verzichteten wir. Nik hatte zuvor eine halbe Kiste Waffeln verdrückt und nach der Schiffschaukel hatten wir beide nicht das Gefühl, dass unsere Mägen nach einem ordentlichen Mahl verlangten.

Tag 410 (13.10.2023)

  14 °C

Eine Brotecke gab es natürlich auch auf dem Jaymaaz-Bazaar.

Kirgisische Som (KGS)

Eine Auswahl von den unzähligen Eisenfiguren des endlosen Friedhofszaunes am Fuße des Sulaiman-Too.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Draussen war es grau und nass. Über den gesamten Tag hinweg sank die Temperatur. Gestern noch 31 °C, heute ein steiler Abfall von 14 Grad runter auf 8 °C. Brrrrr! Wir verbrachten den Tag mit Erledigungen.
Was macht Nik, wenn er feststellt, dass wir bisher noch nie die Uhr unserer GoPro an die Zeitzone angepasst haben? Fluchen und wie blöde Tippen, um die Zeitangaben in den Dateinamen zu korrigieren. Zumindest bei den Dateien, die seit dem Neustart entstanden sind.
Abends beschlossen wir länger zu bleiben. Wir hatten an diesem Tag so wenig geschafft und das Zimmer war noch frei. Abends ging es wieder zum Restaurant Navat. Es war einfach zu lecker. Der Tisch stand voll mit Linsensuppe, vegetarischem Lagman, Boorsok, einem Salat und Home-Style-Lagman mit Kalbsfleisch.

Tag 411 (14.10.2023)

  15 °C

Wir hatten schon schlechtere Ausblicke 😊

So sahen wir übrigens zu der Zeit ohne Helme, Sonnenbrillen und Schal aus. 😉

Pizzatime mit Lachs-Ruccola-Pizza und Chickenhack-Pilz-Pizza. Die Unterseite war mit Grieß bedeckt. Für Fans von knusprigen Böden ist das ein sehr gutes Qualitätsmerkmal. 😘

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Im Garten gab es eine Grünfläche. Auf der wurden fleißig Gräben gezogen, sowie Metallstangen und -gestelle verlegt. Dort sollte ein neues Gebäude errichtet werden. Schade. Das war es dann mit dem Rasen auf dem Grundstück.
Einer der Arbeiter fragte Nik, ob wir die Räder verkaufen würden. 🤔 Definitiv nicht!!! Wir wussten inzwischen, dass einige Leute in Länder reisen, sich dort Fahrräder kaufen, damit herumreisen und die Räder vor dem Rück- bzw. Weiterflug wieder verkaufen. Oder wenn sie ihre mitgebrachten Räder nicht weiter mitnehmen wollen, weil sie neue brauchen, dann verkaufen oder verschenken sie diese sogar teilweise. Für uns kam das nicht in Frage!

Tag 412 (15.10.2023)

  18 °C

Willkommen in Usbekistan!

Die Karawane zieht weiter!

Ein winziger Teil vom Bogishamol Park.

© OpenStreetMap

Von Osh nach Andijan

53,3 Kilometer
184 Minuten
50 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Die Stadt endete direkt an der Grenze. Die letzten Meter waren voll mit kleinen Geschäften, LKW und einigen Bettelnden. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit zwei der Bettlerinnen konnten sie uns nicht weiter in die Fußgängerzone folgen. Dort hieß es warten. Scheinbar wurden die Leute nur gruppenweise zur Passkontrolle durchgelassen. Wir hatten in den zurückliegenden Tagen bereits ein wenig Erfahrungen mit "Dränglern" machen dürfen. Anders als bei uns, wird hier jede Lücke genutzt. Wenn man also nicht auf Tuchfühlung mit seiner Vorderperson geht, dann ist da auf jeden Fall noch genug Platz für jemand von hinten. 😄 Das ist für uns super ungewohnt und fühlt sich nicht schön an, aber so war es dort nun mal. Problematisch waren in der Situation nur die Räder, denn mit denen konnten wir schlecht keine Lücke lassen... Also stellten wir uns nebeneinander, um mit unseren Taschen das Durchdrängeln zu verhindern. Wir wollten nicht länger anstehen müssen als notwendig, wollten aber auch nicht, dass jemand an unseren Sachen hängen bleibt und in irgendeiner Form jemand einen Schaden erleidet. Eine unschöne Stimmung zu verbreiten, blieb uns leider nicht erspart. Eine ältere Dame quetschte sich durch. Ok! Wir stellten uns breiter auf. Für ihre Begleiterinnen gab es kein Durchkommen mehr. Da fing die alte Dame von vorne an zu schimpfen, die Frauen hinter uns wurden richtig laut. Das kann Verena auch. Böse Blicke? Das können wir auch. Etwas Unverständliches schimpfen? Dem stehen wir in Nichts nach. Dann wurden wir gefragt, ob wir Amerikaner sind. Nö, geht euch aber auch nichts an. Mit der Zeit erkannte allerdings eine von ihnen unsere Sprache. Alter! Die gerümpfte Nase, der herablassende Tonfall und der abfällige Blick, als sie das ihren Freundinnen zurief … es gibt einfach immer und überall auf der Welt Kackbratzen. Wir nehmen uns da bei Weitem nicht aus, passiert uns leider selbst auch bewusst und unbewusst. Der Moment war ziemlich nervig.
Die Räder standen draußen, während wir drinnen in der nächsten Schlange standen. Bis auf eine ungeduldige Frau hinter Verena waren Aus- und Einreise easy. Der gute Mann brauchte echt lange für meinen Pass. An meiner Taille vorbeischauend ihm etwas zuzurufen, war aber höchstens für ihre Psyche hilfreich. Und es ist kein Grund, uns so zu hetzen. Dafür ist es an dieser Stelle ein Grund mehr, sich mal wieder über das Schengener Abkommen zu freuen. 🥰 Leute, das ist eine politische Errungenschaft, die einen Ehrentag verdient. So wie Waschmaschinen und Fahrräder. Hihi! 😆 Die Durchgänge bei den Passkontrollen sind meist nicht für breit beladene Fahrräder gemacht. Verständlich! Bei den Autos durften wir uns trotzdem so gut wie nie einreihen - zumindest nicht, wenn wir vorher gefragt hatten. 😉
Hallo Usbekistan! Beim letzten Gebäude saß ein Junge quer über dem Weg. Seine Mutter packte eifrig die Taschen um, während die Schwester auf dem Geländer hockte. Er sah uns direkt an, grinste und bewegte sich kein Stück weg. Selbst seine Mutter musste ihn mit Nachdruck(!) Platz machen lassen. Bengel! Die schimpfend drängelnden Damen und der freche Bengel haben leider nicht den besten ersten Eindruck von Usbekistan bei uns hinterlassen. Aber wird schon! Hinter dem letzten Zaun herrschte reges Treiben. Alle wollten irgendwas verkaufen. Eine Frau drängte uns kostenlose SIM-Karten für Touristen auf. Als wir ihr unsere Pässe nicht geben wollten, wirkte sie richtig sauer. Wir gingen davon aus, dass es hier einen bösen Haken bei den kostenlosen SIMs geben würde. In Grenznähe sollte man bei so ziemlich allem ein wenig vorsichtiger sein... Ein Taxifahrer war wenigstens nur leicht enttäuscht und nicht gleich sauer, dass wir kein Taxi brauchten. Denn wir wollten ja radeln und uns nicht wieder transportieren lassen.
Diese ganzen Menschen nervten und überforderten uns in dieser angespannten und unübersichtlichen Situation. Aber es gab zum Glück sehr viel mehr Menschen, die einfach nur freundlich interessiert waren, den Weg extra freimachten und ungefragt den Weg wiesen, um uns zu helfen. 🥰 Daaaaaanke!
Die Straße war hauptsächlich leicht abschüssig. Die Fahrer waren freundlich. Aber auch hier gab es wieder Arschlöcher, die viel zu dicht an uns vorbeiheizten. Beim vielen Hupen wussten wir nicht, ob das die Standardsprache untereinander oder teilweise doch aggressiv uns gegenüber gemeint war. Ignorieren klappte ganz gut. An engeren Stellen wurde es häufig leider etwas kritischer mit den dicht und schnell vorbeifahrenden Autos und LKW. Da war der Seitenstreifen dann auch mal ohne Asphalt oder wurde als weitere Spur benutzt, wodurch wir echt in Stress gerieten.
Beim ersten Stopp, vor einer Bank, gab es leider kein Geld für uns. Alles außer Betrieb oder die Tastatur fehlte Nik, um im Windows 7, wovon einer der Automaten den Login-Bildschirm anzeigte, zu arbeiten. 🤣 Die Filiale nebenan war auch zu. Es tröstete ein wenig, dass wir nicht als einzige erfolglos waren. Damit war es nur eine Ausnahmesituation und kein Regelfall.
Unsere letzte Pause machten wir an einem trockenen Brunnen mit Parkbänken. Es war der Bogishamol Park am Rande von Andijon. Sie hatten sogar eine Gondelbahn. Aber wo die Räder lassen? Wir hätten uns gerne mehr angeschaut. Und es hätte sich richtig gelohnt. Aber unsere Räder mit allem dran, was wir bei hatten … die wurden nirgends stehen gelassen. Egal, wie nett die Leute waren. Hinter unserer Parkbank war das Beet voll mit einer verdächtig bekannten Pflanzen. Basilikum in rauen Mengen. Ein Passant beugte sich darüber, wischte mit beiden Händen in größtmöglichen Kreisen über die Pflanzen, um sie dann zur Halbkugel geformt vor die Nase zu halten und tief einzuatmen. 😄
Nik war Millionär. Die Scheine in Usbekistan hatten so unfassbar viele Nullen. Er warf mit dem Geld nur so um sich. Ein Euro entsprach zu der Zeit knapp 11 300 Usbekischen Som (UZS). 🤯

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