Tourwoche

Tag 325 (01.05.2023)

  32 °C

Auf den Bildern kommt es leider nicht so heraus, aber es hat etwas sehr erhebenes die Kuretenstraße langzuschlendern.

Das Amphitheater von Ephesos ist mit rund 25.000 Plätzen vermutlich das größte der Antike gewesen. Auch heute werden hier noch Konzerte gespielt. Das muss ein fantastisches Erlebnis sein!

Mit Ephesos im Hintergrund immer noch Happy!

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

WIr bewegen uns nicht vom Fleck... Geben aber Antworten und einen bildlichen Rückblick auf das beeindruckende Ephesos.

Gab es so was wie den „perfekten“ Moment? Oder mehrere?

Antwort Verena:
Kann mich nicht an etwas derartiges erinnern.

Antwort Niklas:
Was ist schon ein perfekter Moment? Was dem aber schon recht nahe kommt sind die schönen Momente unendlicher Gastfreundschaft. Aber auch die sehr ruhigen Momente in der Einsamkeit der saudischen Wüste unter dem Sternenhimmel. Und die freudigen Momente, in denen man andere Radelreisende trifft und sich sofort unglaublich gut versteht.

Tag 326 (02.05.2023)

  34 °C

Der Weg ist das Ziel.

Wir hatten schon viele Wege befahren...

...und waren noch lange nicht am Ziel!

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir waren noch lange nicht so weit gefahren wie wir wollten. In fast jedem Land mussten wir uns, was die Straßen und Radwege anging, neu einstellen. Manchmal war es ganz normal auf den dicken Straßen zu fahren. Bis auf wenige Ausnahmen fuhren auch alle rücksichtsvoll. Aber Arschl* gibt es eben überall, also international. Wir durften durch Länder mit super Infrastruktur für Radreisende fahren. Manchmal hatten wir keine andere Möglichkeit als über Feldwege zu fahren, weil alle anderen Straßen zu gefährlich für uns oder das Radfahren auf ihnen nicht gestattet waren.

Tag 327 (03.05.2023)

  36 °C

Verenas Pinion ölte.

Angeblich "schwitzt" das Getriebe manchmal und das sei kein Problem. We will see!

Mein stolzer Helfer aus der Nachbarschaft. 😊

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Da sie es einige Tage zuvor nicht zu Ende bringen konnte, wollte Verena sich erneut der Räder annehmen. Dieses Mal blieb die Tür geschlossen. Doch der syrische Junge bekam das irgendwie spitz. Das Hotelpersonal versuchte ihn mehrmals von ihr abzubringen, doch er ließ sich nicht abwimmeln. Er wollte unbedingt helfen, den Schleicher in ihrem Vorderrad zu reparieren. Beim Aufpumpen kam er aber schnell an seine Grenzen. Er gestikulierte, dass der Reifen prall genug sei und bald platzen würde. 😆
Als das Rad wieder sicher stand, wollte er unbedingt eine Runde damit fahren. Seine Beine waren nur leider zu kurz. Mal abgesehen davon, dass wir niemand gerne unsere Räder fahren lassen. Und dort auf den Straßen rasten die PKW nur so vorbei. Mit seinen kurzen Beinen hätte er locker die Kontrolle verlieren und umfallen, in etwas oder jemanden rein fahren können oder jemand in ihn. Das einzige, was Verena einfiel, war ihn auf dem schmalen und kurzen Gehweg mit einer Hand am Rad herum schleichen zu lassen. Er wollte immer losgelassen werden, aber das war leider nicht drin.

Tag 328 (04.05.2023)

  37 °C

Scharfe Teile!

Unser zu Hause für die letzten anderthalb Monate. Zum Glück war es ein kleines Apartment, so dass wir es ganz gut ausgehalten haben.

Inzwischen waren die gelbblühenden Büsche mit den unzähligen Distelfaltern entfernt worden. Wir waren leider noch immer da...

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir gingen abends zum ersten Mal wieder gemeinsam raus. Bisher war immer einer von uns zu krank oder hatte keine Lust, um spazieren, einkaufen oder essen holen zu gehen. Wir bestellten in einem Restaurant Mutabbaq. Um die Wartezeit sinnvoll zu nutzen, gingen wir weiter, um noch was einzukaufen. Auf dem Rückweg vergaßen wir blöder Weise unsere Bestellung und schlenderten an dem Restaurant vorbei. Zum Glück rief uns einer zurück. Hihi!
Beim Einkaufen vergriff sich Verena zudem. Sie dachte sie würde so etwas wie kleine Spitzpaprika kaufen. Sie waren nur leider teilweise etwas zu scharf. Den Rest der vermeintlichen Paprika brachte sie zur Rezeption, damit irgendwer anderes sie noch verwerten konnte.

Tag 329 (05.05.2023)

  35 °C

Diese Perspektive kennt wohl jeder. Und die grauen Wolken passten zur Stimmung.

Hier sieht man zwar die Größe des Lagers auf dem Plan, aber so richtig merkt man es erst, wenn man da ist. Man kann laufen und laufen und es hört nicht auf ...

Nie wieder!

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Verena war so aufgeregt, dass es endlich weitergehen sollte, dass sie bereits um fünf Uhr wach war. Nik schlief allerdings so miserabel, dass es doch nicht weiterging. BOING! 😩
Statt langweiliger Bilder seht ihr heute eine Rückschau eines der bisher eindrücklichsten und bewegensten Momente unserer Reise: unserem Besuch im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Tag 330 (06.05.2023)

  38 °C

Unsere Haupteinkaufsstraße in Buraida. Hier hatten wir alles gefunden, was wir brauchten. Supermärkte, Falafel, Kabsa, Mutabbaq,... und natürlich Kudu! 😉

Die Häuser hatten alle diese hohen Mauern um sich herum und sowas wie Gärten wie in Deutschland schien es gar nicht zu geben. Die Mauern waren dafür da, dass die Frauen sich unverschleiert auf dem Grundstück bewegen konnten. Wir hatten auch gelernt, dass oft die Fenster zur Straße hin gar keine Fenster, sondern nur Attrappen waren.

Eine Wohnstraße in Buraida.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Da wir immer noch in Buraida rumhängen, wieder eine Frage:

Seid ihr im Flow oder habt ihr auch mal Zweifel?

Antwort Verena:
Wir waren momentan komplett aus dem Flow und vermissten das Radreisen.
Antwort Niklas:
Klar kommt das auch vor. Besonders im Moment läuft es halt gar nicht. Ist schon nervig, so lange irgendwo rumzuhängen. Aber wenn wir auf der Straße sind, dann läuft es in der Regel richtig gut. Klar hat man auch mal Tage, an denen das Radeln anstrengender ist, als an anderen, aber das geht vorbei. Eine Feststellung ist, dass, wenn wir eine Pause einplanen, diese oft etwas länger wird, als wir eigentlich gedacht haben. Also, wenn man erstmal aus der Radelroutine raus ist, dann geht der Flow doch recht einfach flöten. Aber spätestens nach drei Tagen ist genug Erholung da, dass wir wieder frohen Mutes weiterfahren und dann auch wieder richtig Spaß dran haben.

Tag 331 (07.05.2023)

  37 °C

Ein letzter Besuch bei unserem Lieblingsbäcker. Rechts kam das arabische Brot in Massen aus dem Ofen und in die Tüten.

Links gab es anderes herzhaftes und vor allem süßes Gebäck.

Wie zum Beispiel süße Blätterteigbrote. 🤤

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Nik hatte zwar keinen Infekt, lag aber trotzdem den Tag über lang. Das war alles nicht gut! Nachts um 22 Uhr war Verena mit dem Hotelbesitzer verabredet. Wir hofften, dass er uns einen Transport nach Riad organisieren konnte. Dabei wurde mehrmals gesagt, dass das "big money" kostet. Ende Mai wäre unser Visum abgelaufen. Wir mussten zusehen, nach Raid zu kommen, um von dort woanders hinfliegen zu können, deswegen lautete ihre Anwort: "Big problem => big money!". Es war uns zu heiß geworden in Saudi-Arabien. An diesem Tag waren draußen 37 °C und angekündigt waren gut über 40 °C. Wir gingen an den Tagen nur raus, wenn es sein musste oder abends, wenn es sich bereits abkühlte, um das Abendessen zu besorgen. Wir wußten, dass noch einige Radreisende in diesem Land unterwegs waren. Sie hatten alle ihre Taktik mit der Hitze umzugehen. Sie standen mitten in der Nacht auf, fuhren kurz darauf los, hielten sich in der Mittagshitze irgendwo im Schatten auf und fuhren noch ein wenig, wenn es sich abkühlte. Wir sind keine Frühaufsteher und bei nächtlichen Temperaturen weit über 20 °C wird der notwendige Schlaf auch nicht erholsam genug. Und zur Mittagszeit rechtzeitig einen schattigen Platz zu finden, stellten wir uns auch nicht so einfach vor. Außerdem sind 40 °C auch im Schatten echt nicht angenehm...
Alternativ hätte es einen Zug von Buraida nach Riad gegeben. Unsere Anfrage, wie das mit der Mitnahme von den Rädern ist, blieb unbeantwortet. Geraldine hatte von einer ihrer Freundinnen, die bei dieser Bahn arbeitete, erfahren, dass die Mitnahme kein Problem wäre. Wir waren uns einfach zu unsicher und die Aktion zu aufwendig angesichts unser körperlichen Zustände. Die Bahnstation lag 18 km entfernt außerhalb der Stadt. Die Abfahrtszeiten waren nachts gegen elf und zwei Uhr. Was, wenn sie unsere Räder dann doch nicht mitgenommen hätten oder nur zu einem horenden Aufpreis? In Riad hätten wir dann noch einige Kilometer bis zum Compound von Geraldine fahren müssen. Außerdem soll das Radfahren in Riad seeeehr unangenehm sein. Also wäre es wohl wieder auf ein Taxi hinausgelaufen. Bei der Familie wären wir zudem zu einer unzumutbaren Zeit angekommen. Mit dem privaten Taxi würden wir von Tür zu Tür gebracht werden. Im Vergleich zu den Zugticketpreisen (500 SAR + Räder) wogen die Mehrkosten der Taxifahrt (700 SAR, etwa 200 €) die Strapazen und Ungewissheiten, die der reinen Zugfahrt anhängen würden, auf.
Verena wurde das Foto von einem Toyota Hilux gezeigt, wie er überall auf den Straßen zu sehen war. Perfekt! Damit wollte uns am nächsten Tag jemand nach Riad bringen. Wir verabredeten eine Abholung zu zwei Uhr nachmittags. Falls einer von uns am nächsten Morgen gemerkt hätte, dass er gesundheitlich nicht im Stande für den Transport gewesen wäre, dann hätten wir genug Zeit gehabt, um es möglichst früh abzusagen.

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