Tourwoche
Tag 318 (24.04.2023)
31 °C
Unsere SIM hatten wir von STC. Die Laufzeit war längst abgelaufen und wir brauchten mobile Daten, wenn wir morgen weiter wollten. Über die Feiertage hatte STC nur leider nicht geöffnet. Sie würden erst wieder in drei Tagen am Donnerstag öffnen. Aus diesem Grund nutzen wir das WLAN vom Apartment und installierten eine eSIM. Das war etwas teurer, aber immerhin hatten wir dann weiter Internet unterwegs. Inzwischen waren wir 31 Nächte in Buraida. 😩 Zur Beschäftigung war Niks Kissen zu nähen. Der Garn am Reißverschluss war in die Jahre gekommen und löste sich an vielen Stellen auf. Es gibt also fast immer was beim Equipment zu tun. 😅
Tag 319 (25.04.2023)
30 °C
Der Wecker ging um neun Uhr. Am Vortag wurde Nik nach einer Uhrzeit gefragt, wann wir auschecken. Wir gingen davon aus, dass sie es melden, damit eine Eskorte abgestellt wird. 🙄
Die Taschen waren gepackt. Wir waren soweit bereit alles runterzubringen. Aber irgendwas stimmte nicht mit uns. Wir waren einfach nur KO. Wir waren so müde. Dabei hatten wir so viel Zeit, uns zu erholen. Verena verlor einen regellosen Wettstreit und ging runter, um unseren Aufenthalt zum X-ten Mal zu verlängern. "Kein Problem!"
Was für eine Scheiße! Kurz darauf meinte Nik zu ihr, dass sie bleich aussehe. Also ab ins Bett und versuchen kurz zu schlafen. 😩
Und da es von dem Tag wieder keine Bilder gibt, seht ihr oben einen Rückblick auf unseren Besuch im spannenden Pergamon mit dem berühmten Altar oder besser dem, was davon nicht in Berlin steht.😉
Tag 320 (26.04.2023)
30 °C
Verena bekam einen Rappel und machte sich daran die Räder zu checken. Beim Frosch fand sie einen Glassplitter und einen Dorn versteckt im Mantel. Inzwischen waren alle Mäntel ein wenig lädiert. Beim Floh tropfte die Pinion. Das war irgendwie nicht so geil. Laut dem Hersteller kann es passieren, dass das Getriebe Öl schwitzt. Das wäre wohl nicht schlimm. Naja gut! Es wird weiter beobachtet.
Verena kümmerte sich zwar in einem extra Raum um die Räder, aber die Tür zur Straße stand offen. Da dauerte es nicht lange, bis drei Jungs sehr interessiert zusahen und sich unterhielten. Einer von ihnen kam immer wieder und lud sie zum Tee ein. Da sie alleine und noch leicht angeschlagen nirgends hingehen wollte, vor allem nicht ohne Nik, lehnte sie ab – mehrfach. Dann standen zwei voll verschleierte Frauen in der Tür. Eine davon schien die Mutter des Jungen zu sein. Wieder eine Einladung zum Tee. Verenas entschuldigende Ablehnung wurde allerdings nicht akzeptiert. Ähm… ok. Wehren ging irgendwie nicht. Also packte sie alles wieder zusammen. Das Werkzeug brachte sie ins Apartment. Dabei erwähnte sie, dass sie nun einer Einladung folgte und keine Ahnung hatte, wo sie hingeht und wann sie wiederkommen würde. 😳
Über eine kurze Gasse ging es direkt ins Nachbarhaus. Das Treppenhaus war leicht vermüllt und war baulich bedenklich. Aber so sahen hier sicher viele Gebäude aus. Durch eine Stahltür ging es in eine sehr groß wirkende Wohnung. Vor der Tür wurden die Schuhe ausgezogen. Hinter der Tür war der Flur mit einem oder zwei Waschbecken. Vom Flur aus gab es drei oder vier Türen. Durch eine von ihnen ging es in einen größeren Wohnraum, komplett ausgelegt mit Teppich und an den Wänden mit Polstern zum Anlehnen und diese bauklotzähnlichen Kissen für die Arme. Die syrischen Gastgeber waren der Vater und die Mutter des Jungen, dazu sein Cousin und seine Cousine, der Junge mit seiner Schwester und dem kleinsten Bruder. Es gab weitere Leute die kamen und gingen. Wer genau zu wem in welcher Beziehung stand war nicht eindeutig herauszufinden.
Kaum hatte Verena Platz genommen, füllte sich der Boden vor ihr mit Leckereien wie Falafel, Joghurt, arabischem Brot, salzig eingelegtem Gemüse und natürlich Tee. Zusammen wurde gegessen und nebenbei gingen die Smartphones umher. Jeder hatte irgendwelche Fragen. Es ging um unsere Reise, ihre verstreute Großfamilie und in welchem Land sie selbst gerne Leben würden, warum wir (noch 😉) keine Kinder hatten, ob man in Deutschland mehrere Frauen haben darf, und eben so Fragen des Lebens.
Nach dem herzhaften Essen wurde sogar Kuchen angeboten. Der Kleinste brachte Stück für Stück gefühlt alle seine Süßigkeiten vom Zuckerfest zu Verena. Ihr wurde gesagt, dass er sie ganz toll fand. Sie ließ die Süßigkeiten einfach unangetastet dort stehen, damit er sie sich dann Stück für Stück wieder zurückholen konnte. 😄 Wie ein kleines niedliches Wiesel. Plötzlich wurde Musik gespielt und ein Teil der Familie begann zu tanzen. Es dauerte nicht lange und Verena war mitten drin im Reigen. Bei der Bitte, dass Verena traditionellen Tanz aus Deutschland zeigen sollte, fiel ihr so spontan leider nichts ein. Wir unterhielten uns noch ein wenig, aber dann war es an der Zeit zurück zu Nik zu gehen. Es war eine schöne Erfahrung!
Tag 321 (27.04.2023)
32 °C
Nachmittags bekamen wir wieder Besuch. Die in Wadi Rum in Jordanien getroffene Familie war über die Feiertage zum Zuckerfest mit dem Wagen durch das Land gereist und fuhren auf ihrem Rückweg durch Buraida. Da Nik noch kränkelte begleitete Verena Geraldine und ihre Familie alleine in ein Cafe. Das war eine willkommene Abwechselung. Zurück im Apartment stellte sich dann leider heraus, dass es ein Missverständnis gab. Verena hatte den Besuch nicht eindeutig benannt. Nik dachte, sie würde mit der syrischen Familie um die Häuser ziehen. Die Enttäuschung war dementsprechend groß.
Oben findet ihr heute ein paar Andenkenfotos aus früheren Tagen.
Tag 322 (28.04.2023)
34 °C
Schonmal Blasen am Daumen und direkt auf der Handfläche gehabt? Verena hatte es zwei Tage zuvor wohl etwas übertrieben beim Luftaufpumpen. Unsere Luftpumpe war ziemlich klein und kurz, eben platzsparend. Der Griff ist daher dünn und kurz und durch die vielen Pumpstöße wird sie schnell heiß. Autsch!
Tag 323 (29.04.2023)
34 °C

Das schwerste Paket war zu kompliziert, um es von Zypern aus nach Deutschland zu verschicken. Zum Glück schlug eine neue Bekanntschaft vor, es im Flugzeug mitzunehmen und in Berlin abzugeben. Vielen Dank, Ben!
Heute mal nichts was wir dabei haben, sondern was wir nicht mehr dabei haben!!! Wir hatten inzwischen dreimal Ausrüstung aussortiert.
Ende Juni 2022 (3 kg):
- Strickjacke von Nik
- 2 mittelgroße Baumwollhandtücher
- 1 Waschlappen (1 behalten)
- Bluetooth Lautsprecher
- Air Zound Hupe
- ein Teil Kabelbinder
- Tragegurte (3 behalten)
- Hydrauliköl für Bremsen (1 behalten)
- Ergon Schablonen
- Zeltheringe
- Pfanne
- 3 Oberteile von Verena
- GoPro Zubehör
- und weiterer Kleinkram
Ende September 2022 (über 2 kg):
- Set von Fahrradgriffen, weil wir nur das linke Handlebar ersetzen mussten und es nicht einzeln bekommen haben
- große Frischhaltedosen
- letzten Waschlappen
- defektes Ventil vom Wassersack
- 10 Liter Wassersack
- großes Mosquitonetz
- Verenas Armbanduhr
- Münzen aus bereisten Ländern
- 1 Baumwollbeutel
- GoPro Zubehör
- und weiterer Kleinkram
Anfang Januar 2023 (7 kg):
- Schleifstein
- PC-Maus
- Kindl
- den kleinen Topf (1 großer Topf mit Deckel übrig)
- kaputte Stirnlampe
- Drohne
- mobiler Router
- Lethermann
- Verenas Tasse
- ungenutzte Teile eines Nagelpflegesets
- zwei Reserveachsen
- Sandheringe
- ein Teil der Bits
- Selfiestick
- Faltweltkarte
- Vegan Passport und Max Frischs Fragebogen (abfotografiert)
- ein Teil der Ersatzteile für die Radtaschen
- letzten 10 l Wassersack mit Ventil
- Teile für die GoPro (Schwanenhals, Magnet-Clip, Unterwasserhülle)
- ungenutzte Winterkleidung von Nik und sein Basecap
- ungenutzte Unterwäsche von Verena
- ein Teil der Kabelbinder
- einige Datenkabel
- Gesundheitskarte Verena
- geschenkte Kühlschrankmagneten
- aus Versehen geklaute Kuchengabeln
- Erinnerungen wie Eintrittskarten und Münzen, die wir gefunden haben und aus bereisten Ländern
- unsere geliebte Grubenlampe (sie war einfach zu groß)
- Fahrradspiegel
- unpräziser analoger Kompass
- Brillenband
- GoPro Zubehör
- Mini-Cardreader auf USB C
Es gab Dinge, bei deinen wir uns einig waren, bei denen sich immer mal jemand unsicher war und bei denen es etwas Reiberei gab. Das Aussortieren war notwendig, aber nicht ganz einfach. Ein paar wenige Dinge davon wollten wir nach unserem Heimaturlaub wieder mitnehmen. Was genau stand noch nicht fest.
Tag 324 (30.04.2023)
33 °C
Nach dem Zuckerfest veränderten sich auch wieder die Öffnungszeiten der Restaurants. Für die Umgewöhnung brauchten wir etwas Zeit. Hungrig ins Bett ging es natürlich nie. Irgendwas hatte immer auf. An diesem Abend gab es übertriebene sechs Portionen Mutabbaq. 😁