Tourwoche
Tag 227 (23.01.2023)
22 °C

Überall lag Holz herum. Da muss man einfach ein Feuer machen. Es war zudem unser erstes Lagerfeuer auf der Reise. Mit dem Feuerstahl (lieben Gruß an Francisco 😘) müssen wir allerdings noch etwas üben.

Von Mizpe Ramon nach Nahal Nekarot West
17,5 Kilometer | |
64 Minuten |
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90 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Als unser Wecker klingelte waren bereits alle in der Schule oder unterwegs. Wir packten in Ruhe zusammen. Beim Abnehmen der Wäsche auf dem Balkon gab es plötzlich lautes Lachen vom Stockwerk darüber. Wir waren kein Stück alleine. Die drei Mädels waren alle oben in ihren Zimmern. Monika und Cora gingen erst später zur Schule. Sara leistete uns noch eine ganze Weile Gesellschaft, bevor sie in den Krater absteigen und wandern gehen wollte.
Ein letzter Einkauf von Getränken und ein Abstecher zum Skultpurgarten, der für uns zur fortgeschrittenen Stunde zu weitläufig war, dann ging es auf die Straße, die uns runter in den Krater bringen sollte. Noch weit oben am Kraterrand gab es eine große Parkbucht mit Sitzmöglichkeiten und wieder toller Aussicht. Dort frühstückten wir, bevor es dann hinab ging, in Gesellschaft einer Katze und eines Nubischen Bockes.
Bei der Abfahrt musste Nik feststellen, dass sein Rad nicht in Ordnung ist. Es schwankte ordentlich, das Hinterrad eierte. Wir hielten ständig an um Fotos zu schießen oder den Ausblick zu genießen. Nach 16 km war unser Radtag auch schon wieder vorbei. Auf einem offiziellen Campingplatz mit Trinkwasserquelle suchten wir uns einen der Steinkreise aus für unser Lager.
Nachdem die Nacht hereingebrochen war, fuhr ein Bus auf den Parkplatz, eine Gruppe Jugendlicher stieg aus, der Bus fuhr wieder weg. Sie richteten sich mit ihren Sachen in einem der Steinkreise ein und hatten außerhalb einen Tisch mit für uns nicht erkennbaren Dingen drauf. Es schienen alles Mädchen zu sein. In der Mitte vom Steinkreis entzündeten sie ein Lagerfeuer. Sie übernachteten dort ohne Zelte und waren ziemlich ruhig. Glück gehabt! Zudem hatten wir dadurch auch Locals in der Nähe, falls nachts was sein sollte.
Als es noch hell und wir alleine waren gingen wir umher und sammelten Feuerholz und verkohlte Stücke. Es lag genug davon auf dem Platz verteilt herum. Nik fand sogar Anzünder und ein langes Hanfseil. Ein Stück vom Hanfseil wurde aufgedreht, um es als Zunder zu verwenden. Es wurde alles vorbereitet um nach Sonnenuntergang unser erstes Lagerfeuer zu entfachen. Wir haben es mit dem Feuerstahl nicht sofort anbekommen, aber auch nicht aufgegeben und Nik schaffte letztendlich auch. Yeah! ☺️ Bisher ergab es sich aus zeitlichen oder lokalen Gründen nicht ein Lagerfeuer zu machen. Im Licht des Feuers konnten wir sogar einen Schakal sehen, der uns ganz kurz anschaute, um direkt wieder zu verschwinden. Das war aufregend! Hätten wir uns nicht zufällig schon Wochen vorher mit Freunden über Schakale unterhalten, dann hätten wir nicht gewusst, was da vor uns steht. Und wir hätten noch weniger gewusst, was nachts die Geräusche macht. Aber so waren wir einfach nur happy einen Schakal gesehen zu haben und lauschten den Rufen unter dem Sternenhimmel in der Wüste.
Tag 228 (24.01.2023)
24 °C
Noch in der Nacht wurden wir aus dem Tiefschlaf gerissen. Ein PKW hielt bei uns und strahlte direkt auf das Zelt. Ein Man stieg aus, kam zum Zelt und rief, dass wir bitte rauskommen sollten, er wäre von der Polizei. 😳 Wir öffneten sowohl Außen- als auch Innenzelt obenherum so weit, dass er uns beide sehr gut sehen konnte und wir uns zum Glück nicht aus den Schlafsäcken pellen mussten. Ab sechs Uhr würde die Straße nach Süden bis etwa 14 Uhr gesperrt werden. Wenn wir heute noch da lang fahren müssen, dann sollten wir jetzt zusammenpacken. Nach Norden, also zurück nach Mitzpe Ramon, könnten wir jeder Zeit fahren. Weiter in die Wüste, weg von der Straße, dürften wir nicht fahren. Bereits am Vorabend hatten wir überlegt, ob wir einfach einen Tag dort bleiben. Die Entscheidung fiel uns jetzt um so einfacher. Wir bedankten uns bei dem Herren und legten uns wieder hin. Dabei verriet uns ein Blick auf die Uhr, dass es 5:45 Uhr war. Und ja, das ist für uns noch nachts, auch wenn die ersten Sonnenstrahlen die Wüste bereits erhellten. Wir brauchen morgens zwei Stunden vom Weckerklingeln bis zum Losfahren. Egal wie, wir hätten es eh nicht rechtzeitig vor der Sperrung geschafft loszukommen. Zudem hat der gute Mann unsere Schnelligkeit beim Radfahren sicher nicht einschätzen können. Wir wissen zwar nicht wieviele Kilometer lang die Sperrung war, aber ob wir es bis zum Beginn der ersten militärischen Übungen durch die Sperrzone geschafft hätten, das ist ebenfalls fraglich. 😄
Dafür wurde es bei den Jugendlichen unruhig. Sie packten zusammen und waren weg, als Verena wieder wach wurde. Dabei wurde sie nicht von für sie beängstigenden oder ohrenbetäubenden Geräuschen aus der Wüste wach. Es war eher der Trubel auf dem Campingplatz. Eine Schlange von LKW und PKW hatte sich gebildet. Einige PKW fuhren an ihr vorbei und mussten oder sollten auf den Campingplatz fahren. Verena begann irgendwann das übrig gebliebene Feuerholz vom Vorabend außerhalb des Steinkreises zum Zelt zu bringen. Nicht dass sich da jemand beim Warten aus lange Weile bedient. 😉 Wir wollten abends wieder ein Feuerchen machen. Gegen neun Uhr wurde die Sperrung nach zwei dumpfen Knallgeräuschen direkt aufgehoben. Die Zivilisten rasten davon, die Polizisten oder Militärangestellten fuhren auf den Parkplatz und warteten auf irgendwas. Es trafen weitere Fahrzeuge ein, die anscheinend dazu gehörten. Dann begannen sie auf einem Gaskocher die Pfanne zu schwenken. Mahlzeit! Scheint als könnte es eine zweite Sperrung geben.
Nik wachte auf. Er hatte nichts mitbekommen. Gegen elf Uhr wurde es unruhig in der Gruppe. Die dazugekommenen Fahrzeuge fuhren wieder weg, das Fahrzeug vom Morgen fuhr wieder an den Straßenrand. Die nächste Sperrung wurde vorbereitet. Es dauerte aber noch eine ganze Weile, bis wirklich gesperrt wurde. Wir schauten entspannt in unseren Stühlen sitzend dabei zu. Hihi! 😊 Die zweite Sperrung dauerte zwei Stunden und die entstandene Fahrzeugschlange war länger als bei der ersten. Dieses Mal entzündeten zwei Männer in unserer Nähe tatsächlich auch ein Feuer und kochten sich Tee. Es gab wieder zwei dumpfe Geräusche aus der Wüste. Und schwups, war die Sperrung aufgehoben. Den gesamten Nachmittag hindurch waren immer wieder schwere Schüsse zu hören. Das war irritierend, weil es ja keine Sperrung mehr gab. Beunruhigt waren wir aber zu keiner Zeit.
Verena versuchte noch ein wenig zu schlafen. Bei offenem Innenzelt gab es eine leichte Brise. Da wir nicht wussten, was eventuell bei offenem Zelt hineinkriechen könnte, musste das aber leider geschlossen bleiben. Es war wahrscheinlich einfach zu warm im Zelt und ein unregelmäßiges Klopfen in der Nähe hielten sie vom Einschlafen ab. Nik versuchte eine der zwei Europalette zu zerlegen, die die Jugendlichen beim schnellen Verlassen in der Früh zurückgelassen hatte. Daher auch das Klopfen. Als die Palette halb zerlegt war, war unser Messer leider dreimal durchgebrochen und damit ganz zerlegt. 😆 Wir hatten es bisher nicht benutzt und wollten es mal ausprobieren. Mit der Palette aufgeben wollten wir aber noch nicht so richtig. Wir wollten sie unbedingt kleinbekommen. Zwei Beduinen hielten auf dem Parkplatz. Der ältere kam direkt auf uns zu und fragte, ob er uns helfen kann. Er hob einen größeren und kantigen Stein über den Kopf und warf ihn auf eines der Bretter zwischen den verbindenden Holzwürfeln. Das Brett war sofort durchgebrochen. So macht man das also! Das wiederholte er dreimal, damit war die Palette in ordentliche Feuerhäppchen zerlegt. Wir haben noch so viel zu lernen. 😄 Sie luden uns zum Tee ein. Bei der Einladung zum Essen haben wir dankend abgelehnt. Wir wollten später nach Sonnenuntergang am Feuer zu abend essen. Und natürlich wollen wir anderen Menschen nichts wegessen.
Auf der Straße begannen, wie schon am Vorabend, die Bauarbeiten. Verena hoffte die ganze Zeit nur, dass sie nicht teeren würden. Der Wind hätte den Geruch sicher genau zum Zelt getragen und die Nacht unangenehm werden können. Ein Ranger kam noch kurz vorbei, stellte sich vor, fragte ob alles ok ist, und dann waren wir den Rest der Zeit sozusagen alleine.
Nik beobachtet gerne den Sonnenuntergang, während Verena es mehr mit den Phasen der Dämmerung hat. Mit dem Sonnenuntergang hörten auch die Schüsse auf. Wir schafften es wieder mit dem Feuerstahl das Feuer zu entfachen. Als es richtig brannte wurden Nudeln mit grünem Pesto und Tunfisch serviert. Mit den Stirnlampen schauten wir uns alle paar Minuten um, ob wir irgendwo die Augen eines umherschleichenden Schakals entdeckten. Ab und zu konnten wir einen sehen.
Tag 229 (25.01.2023)
24 °C

Von Nahal Nekarot West nach Ashalim Well
33,9 Kilometer | |
124 Minuten |
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270 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Als wir aus dem Zelt krochen, kamen aus der Wüste lauter LKW beladen mit schwerem Geschütz und Containern. Vielleicht wurde damit am Vortag die ganze Zeit geschossen. Zur Abwechslung waren es aber mal keine Panzer.
Kurz vor 13 Uhr waren wir dann auch mal wieder abfahrbereit. Für die Nacht hatten wir uns den Ashalim Well Campground ausgesucht. Eine Trinkwasserquelle sollte ebenfalls dort sein. Unser Kartenmaterial gab allerdings an, dass der Campingplatz in der Firing Zone lag. Wir waren uns also unsicher, ob es den Campingplatz überhaupt gibt oder die Firing Zone in der Karte nicht aktuell ist oder man dort nur am Wochenende campen darf, wenn es keine Militärübungen gibt. Das mussten wir vor Ort herausfinden. Bis dahin waren es knapp über 30 km. Auf den ersten 10 km waren die meisten Höhenmeter für den Tag zu bewältigen. Am höchsten Punkt angekommen stellten wir die Räder am Seitenstreifen ab und gingen in den einzigen Schatten weit und breit, den uns ein Pumpenhaus oder ähnliches spendete. Auf der anderen Straßenseite stand ein weißer Pickup mit zwei Männern. Sie kamen langsam zu uns rüber, über den Schultern ihre Gewehre. Warum wir hier hielten und woher wir kamen, waren ihre ersten Fragen. Es war die Security für ein privates Gelände irgendwo auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Wir bekamen die Erlaubnis dort 15 min zu pausieren, durften aber keine Fotos egal wovon machen. Am Ende boten sie noch ihre Hilfe an, falls wir was brauchten oder Fragen hätten. Nik zückte sofort das Handy und öffnete eine App, die uns in Mitzpe Ramon empfohlen wurde. Auf ihr waren unter anderem die Firing Zones und Campingplätze markiert, also auch unser potentielles Ziel zum Zelten. Die Security sagte, wir dürften dort nicht zelten. Das war jetzt nicht so praktisch für uns. Inzwischen hielt ein PKW mit zwei Insassen einige Meter neben uns direkt vor der Security. Eine Frau stieg aus und ging nur wenige Schritte um sich den Hintern zeigend zum Pinkeln hinzuhocken. Warum laufen wir uns eigentlich immer einen Wolf, um dabei möglichst unsichtbar zu sein? Ihr Begleiter machte Dehnübungen neben dem Fahrzeug. Sie wurden nicht angesprochen.
Bei wolkenlosem Himmel konnten wir die langgezogenen Abfahrten mit weiter Sicht genießen. Da Nik aber noch einen Schleicher im Hinterrad hatte, weil wir ihn am Pausentag nicht repariert hatten, hielt es sich mit der Schnelligkeit in Grenzen. Wie konnten wir das nur vergessen? 🙄
Am vermeintlichen Campingplatz angekommen standen wir vor einem eingezäunten Pumpenhaus. Links davon auf einem Hügel stand ein weiteres eingezäuntes Gebäude. Dort liefen vereinzelt Menschen herum. Was wir nicht sahen, das war die Beschilderung zur Firing Zone. Nik lief das Gelände hinter dem Pumpenhaus ab, auf der Suche nach einem offiziellen Campingplatz. Verena schaute in Sichtweite der Räder neben dem Gebäude, ob sie die Trinkwasserquelle ausmachen konnte. Sie fand nichts. Da hielt neben den Rädern ein PKW aus dem drei älteren Herren stiegen. Einer fragte, ob wir Hilfe brauchten. Sie konnten uns weder bei der Trinkwasserquelle noch bei dem Campingplatz eine Auskunft geben. Dafür hatte einer von ihnen etwas spannendes zu erzählen: er fuhr 1982 mit dem Rad durch Afrika. Hauptsächlich war er alleine unterwegs, manchmal mit einem Freund und auch ein Stück mit seiner Freundin. Im Vergleich dazu ist unser Projekt wie Urlaub. War es damals nicht gefährlich? Er meinte ja, aber er wusste ja nichts davon. Damals gab es kein Internet, um sich zu informieren. Tragbare Telefone waren noch in ihrer Entstehungsphase und digitale Mobilfunknetze wurden erst viel später ausgebaut. Was für uns heute in Deutschland und im Großteil der Welt selbstverständlich ist, das ist es noch nicht lange. Oder mit welcher App hast du 2006 zur Sommermärchen WM geschaut wie das Wetter wird? 😉
Nik kam zurück. Dabei entdeckte er zufällig die Trinkwasserquelle. Es war ein dickes Versorgungsrohr das auf Knöchelhöhe wenige Zentimeter aus dem Zaun vom Pumpenhaus ragte. Darauf war eine große Schlauchkupplung für Tanker. Wir wollten nur unsere Flaschen und den Wassersack befüllen. Beim kleinsten Öffnen des Rohres schoss das Wasser bereits meterweit horizontal heraus. Nik hatte auch die zwei ausgewiesenen Campingplätze besichtigt. Beschilderungen, die auf eine Firing Zone hinwiesen, gab es keine. Die Herren meinten, dass wir dann ruhig dort zelten könnten. Wir gingen also davon aus, dass das Kartenmaterial für die Firing Zone an dieser Stelle nicht korrekt war. Mit dem Pumpenhaus und dem anderen Gebäude wäre eine Firing Zone dort auch nicht sinnvoll.
Die drei Herren kamen von einer Radtour und waren auf dem Heimweg. Wir sahen auf den Straßen viele PKWs mit Fahrrädern auf dem Dach oder am Heck. Am häufigsten waren es Rennräder, ab und zu Mountainbikes. Wir wurden oft angehupt, um uns einen Daumen hoch zu zeigen oder wie wild angewunken zu werden. Auf der Hauptstraße begegneten uns nur vereinzelt Radfahrer, keine Radreisenden. Wenn wir irgendwo in der Nähe von Lebensmittelgeschäften hielten, dann sahen wir aber immer Radfahrer oder wurden von welchen angesprochen. Es gab also viele Radfahrer, nur war unsere Route entlang der 40 nicht beliebt bei ihnen. Am Wetter kann es jedenfalls nicht gelegen haben.
Zum Abschied bekamen wir noch zwei Flaschen Wasser von den Herren geschenkt. Nach dem Auffüllen unserer Wasservorräte fuhren wir auf den Campingplatz, der weiter weg von der Straße lag. Bis auf einen PKW ohne Insassen war dort niemand. Nachdem wir uns für einen der Steinkreise entschieden hatten, ging Verena beim anderen größeren Campingplatz Feuerholz sammeln und Nik baute das Zelt auf. Er hatte vorher beim Ablaufen der Gegend bereits eine halbe Europalette gesehen. Verena fand sie nur leider nicht und kam mit einer vollen Schale Feuerholz zurück, damit Nik im restlichen Tageslicht auch noch einmal losgehen konnte, um weiteres Feuerholz zu sammeln. Es lag mehr herum als wir tragen konnten. Inzwischen kamen zwei Wanderer aus der Wüste zurück zu ihrem PKW. Sie packten ihre Campingsachen aus. Wir waren wieder nicht die einzigen dort in der Nacht. Verena wurde beim spärlichen Feuerholzsammeln rund um das Zelt angesprochen, brach das Gespräch aber kurzerhand ab. Das Camp war noch nicht fertig hergerichtet. Falls später noch Zeit ist, dann wollte sie den Nachbarn für weitere Fragen einen Besuch abstatten. Als Nik mit der halben Palette und einer weiteren vollen Schüssel zurück kam hörte man bei den Nachbarn die Kreissäge arbeiten. So gehts auch. 😆 Zwei übervolle Schalen, die halbe Palette und noch etwas im Umkreis des Zeltes gesammeltes Holz waren unsere Ausbeute und sollten genügen.
Die Sonne ging unter und wir machten uns daran das Essen zu kochen und das Lagerfeuer zu entzünden. Es wurde schnell kalt ohne Sonne. Nach dem Abwasch und einigen Minuten Nichtstun am Feuer sitzend, ging Verena leicht zögerlich doch noch zu den Nachbarn. Sie freuten sich, dass wir das Gespräch noch fortsetzen konnten. Und es wurden mehrere Stunden daraus. Wir gaben das Füttern unseres kleinen Lagerfeuers auf und zogen mit unseren Stühlen um ans große Lagerfeuer. Eitan und Dvir aus Tel Aviv hatte die Nacht zuvor auf einem nördlicheren Campingplatz verbracht. Dort waren die anderen Camper jedoch so laut, dass die beiden umzogen. Als sie von ihrer Wanderung zurück kamen und eine Person in der Nähe ihres Wagens sahen, hatten sie schon befürchtet, dass sich dort Diebe rumtreiben würden und sie wieder eine unruhige Nacht hätten. Als sie jedoch unser Zelt und unsere Fahrräder sahen, waren sie beruhigt. Sie waren sogar beeindruckt von unserem Lagerfeuer und wieviel Holz wir zusammengetragen hatten. Womit man Leute so alles beeindrucken kann. 😄 Wir redeten über das Reisen, Wetter, Politik, Wehrdienst, Hobbies und einfach alles mögliche. Der Abend war sehr schön und wir freuen uns, dass wir die beiden kennenlernen durften. Vielleicht sieht man sich noch einmal in Tel Aviv.
Tag 230 (26.01.2023)
24 °C

Bevor es weiter ging wurde das Trinkwasser aufgefüllt und sogar etwas Wäsche gewaschen, die während der Fahrt trocknen sollte.

Von Ashalim Well nach Neot Smadar
38,4 Kilometer | |
140 Minuten |
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350 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Nik war kaum aus dem Zelt raus, da fuhren Eitan und Dvir auch schon an uns vorbei. Sie hielten kurz, um sich zu verabschieden. Die Sonne heizte uns wieder kräftig ein. Als alles gepackt war, schoben wir die Räder ein paar Meter weiter, um uns in den Schatten der Bäume setzen zu können. Wir frühstückten und besprachen den Tag. An der Straße wurden die Wasservorräte aufgefüllt. Jemand hatte den oberen Teil einer Kunststoffflasche über die Öffnung des Rohres geschoben. Damit schoss das Wasser nicht mehr direkt heraus, sondern sammelte sich in der Flasche bis es aus der schmalen Öffnung herausfloss. Ein bisschen Unterwäsche wurde direkt noch gewaschen. Zum Trocknen im Fahrtwind klemmten wir sie dann an die Taschen.
Wir konnten der 40 weiter folgen und hätten den direkt vom Zelt aus sichtbaren Anstieg vor uns gehabt. Oder wir hätten genau diesen Berg mit mehreren Kilometern Umweg auf einer reinen Gravelpiste umfahren können. Wir waren von den ersten Tagen durch Israel noch so schockiert, dass wir Gravelpisten mieden. Unsere Vorräte gingen zur Neige und nicht jede markierte Trinkwasserquelle in den Apps existierte wirklich. Wir entschieden uns also für die Straße und strampelten uns einen ab, um hoch zu kommen. Dort hatten wir einen tollen Ausblick auf unser Nachtlager. Ab da fuhr sich die Strecke so weg.
An einer größeren Kreuzung sollte es wieder eine Trinkwasserquelle und einen Picknickbereich geben. Wir fanden ein Cafe mit einem großen aber eingezäunten Garten vor. Das Cafe schloss gerade, als wir mit einem Mitarbeitenden sprachen. Wir konnten uns im Umkreis einfach ein Plätzchen zum Zelten suchen, sollten nur nicht näher an das nächstgelegene Kibbuz ran. Ab sieben Uhr würde das Cafe wieder öffnen und die ersten Gäste kommen. Wir hätten sogar Wasser bekommen können. Für diese Nacht hatten wir aber noch genug und bedankten uns.
Das Cafe lag direkt an der Kreuzung. Auf der Rückseite war ein schön eingerichteter und gepflegter Garten. Hinter dessen Zaun machte Nik zwei potentielle Plätze für unser Zelt aus. Nachdem wir uns für einen entschieden hatten wurde mit der Handschaufel der Boden begradigt und von spitzeren Dingen befreit. Das Zelt stand, das Essen wurde auf dem Kocher warm gemacht. Verena fror so sehr, dass das noch dreckige Geschirr in einer Tüte verschwand und sicher vor großem und kleinem Getier in der großen, schwarzen Tasche verstaut wurde. Den Rest erledigte Nik alleine, damit sie ins Zelt gehen konnte. 🥰
Tag 231 (27.01.2023)
24 °C

...und ab und zu gab es auch schöne Abfahrten. Die musste man sich natürlich vorher ordentlich erarbeiten.

Von Neot Smadar nach Be'er Ora
48,2 Kilometer | |
207 Minuten |
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210 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Der Garten füllte sich immer mehr mit Gästen, während wir auf der anderen Seite vom Zaun langsam aber sicher zusammenpackten. Wie am Vortag schoben wir die Räder ein Stück, um im Schatten frühstücken zu können. Da das Brot alle war gab es Butterkekse mit und ohne Schoko Haselnuss Creme. Beim Cafe konnten wir die Toilette nutzen (Yeah!) und unser Wasser auffüllen.
Es war Freitag. Durch den Schabbat schloßen spätestens 14:30 Uhr die Geschäfte. Wir hätten aber gerne noch unsere Lebensmittel aufgefüllt. Der nächste Supermarkt lag einige Kilometer entfernt in einem Kibbuz. Der schloss bereits 14 Uhr und ob wir überhaupt auf das Gelände kommen würden war auch unklar. Aber mehr als versuchen ging eh nicht. Wir schafften es rechtzeitig bis zum Kibbuz und fuhren mit einigen PKWs zusammen durch das automatische und massive Tor. Im Kibbuz interessierte sich niemand für uns Eindringlinge. Der Supermarkt war nur irgendwie nicht dort wo er laut Karte sein sollte. Kurz gefragt kamen wir aber doch noch an und bekamen alles was wir für die wahrscheinlich letzte Nacht in der israelischen Wüste brauchten. Ohne Einkauf wäre es auch noch gegangen, aber so waren wir auf der sicheren Seite und hatten definitiv genug zu Essen bei. Bei dem Drehtabak hatte Nik nur leider nicht nach dem Preis gefragt und sollte die nächsten Tage bei jedem Zug seines Lasters wahrscheinlich sogar körperliche Schmerzen deshalb empfunden haben. Nach dem Einkauf pausierten wir noch weiter im Schatten, als zwei Mountainbiker dazu kamen und wir uns wieder nett austauschten. Was uns bei den Leuten vom Kibbuz auffiel war, dass fast jeder dort englisch sprach. Und im Zwiegespräch kam heraus, dass Verena beim Auffüllen der Wasservorräte Stunden zuvor wahrscheinlich nicht zum Trinken geeignetes Wasser erwischt hatte. Um die Ecke vom Supermarkt gab es nun zum Glück einen Trinkwasserbrunnen. Die Gefäße wurden gut gespült und mit gekühltem Trinkwasser neu befüllt. Ein Mitarbeiter vom Supermarkt hatte uns zudem angeboten mit Wasser auszuhelfen.
Auf dem Weg raus aus dem Kibbuz hielt ein junger Mann auf einem Motocross Motorrad mitten auf der Straße und starrte uns an. Auch hier kamen wir ins Gespräch. Er empfahl uns einen Campingplatz und gab uns weitere hilfreiche Informationen zu unserer Route. Er erzählte uns zudem, dass dieser Kibbuz von Amerikanern gegründet wurde. Damit war klar, warum hier so viele Englisch sprachen. Während wir uns unterhielten standen wir neben einer eingezäunten Außenanlage mit unzähligen Rohrsystemen. Die Rohre waren horizontal ausgerichtet und vertikal mit Abstand zueinander gestapelt. Diese Rohrsysteme waren viele Meter lang und reihten sich unzählbar aneinander, auf einer Fläche so groß wie ein Fußballfeld. Es war eine Rotalgenfarm. Von der Straße aus sahen wir später, dass sich ein Feld an das nächste reihte. Es war eine ziemlich große Anlage.
Am Eingangstor vom Kibbuz saß eine Gruppe Mountainbiker im Schatten, unter anderem die zwei vom Supermarkt. Während wir vorbeifuhren wurde freundlich gegrüßt und wir bekamen Bier angeboten. Da hörten wir schon, dass sie sich über unsere Räder, die Pinion mit innenliegendem Getriebe und den Zahnriemen unterhielten. 😄
Der nächste Abschnitt wurde zur Qual für Verena. Irgendwas stimmte nicht. Sie kam nur sehr langsam voran. Allein am Gegenwind konnte es nicht gelegen haben, denn Nik störte sich nicht daran. Nach einer kleinen Pause mit Müsliriegeln wurde es etwas besser. Bis nach Eilat hätten wir es so eh nicht ohne Weiteres geschafft und im Schabbat waren die Unterkünfte zudem auch noch teurer. Wir wollten auf einen Campingplatz, zu dem wir direkt davor nur leider einen weiteren Kibbuz durchqueren mussten. Die Sonne war bereits untergegangen. In der Ferne waren die Lichter von Eilat und Akaba zu sehen. Es war aber noch vor 18 Uhr und die Chancen standen gut noch irgendwie durch die Tore vom Kibbuz zu kommen. Wir standen also vor dem verschlossenen Tor, da kamen hinter uns bereits mehrere PKW angefahren. Das Tor ging auf und wir fuhren mit hinein. Bis auf ein paar Blicke interessierte sich niemand weiter für uns. Wir waren noch nicht mal in der Nähe vom hinteren Zaun, da begannen sich die Signallichter zum Öffnen des Tores zu drehen. Schon waren wir wieder raus. Wir haben keine Ahnung, ob wir über die Kameras gesehen wurden und uns so jemand das Tor öffnete oder ob ein Passant so freundlich war. Ein paar wenige und schwache Lampen säumten nun den Weg. Der zunehmende Mond schien wahrscheinlich heller als die Lampen leuchteten. Wir wollten gerade auf einen unbeleuchteten Weg abbiegen, der uns zum Campingplatz führen sollte, da wurden wir von einem kaum sichtbaren Fußgänger leise angesprochen. Wir sollten weiter dem beleuchtetem Weg folgen und zur Rechten würde dann der Campingplatz kommen. Wir erreichten einen riesigen Platz auf dem ein Häuschen mit Toiletten und Außenspüle samt Müllcontainer standen. Dahinter war ein weiterer eingezäunter Bereich mit wenigen Wohnhäusern. Nik fand einen ebenen Platz und natürlich eine Europalette. Verena versuchte erfolglos die Trinkwasserquelle ausfindig zu machen und kam stattdessen mit einer weiteren Europalette zurück. Beim Aufbau des Zeltes kamen einige Personen aus dem Gebirge, brachen Äste von Bäumen ab und schleiften sie zu einem Lagerfeuer, einige Meter von uns entfernt. Irgendwann kam einer von ihnen zu uns. Er kam aus Tschechien, war wie wir das erste mal in der Wüste und sie nächtigten beim Steinkreis in der Nähe von ihrem Lagerfeuer. Wir konnten mit Teebeuteln aushelfen. Nik wusste bis dahin nicht mal, dass wir welche bei hatten. 😄
Der Wind ließ nicht nach. Wir hatten zwei zwei Europaletten, aber ein Lagerfeuer war uns bei dem Wind viel zu unsicher. Auf die Frage von Nik, ob sie diese Nacht Heringe benutzen wollen, verneinte Verena sofort. Eigentlich war sie diejenige, die immer alle Heringe benutzt haben wollte. Ob das so eine gute Idee war?
Beim Warten auf das Essen schlief Verena schon fast im Stuhl ein und das sichere Abstellen des Fahrrades, um sie zusammenzuschließen musste Nik übernehmen. Da wurde das dreckige Geschirr wieder in der Tasche zwischengeparkt, um schnell ins Bett zu kommen. Nik übernahm erneut die letzten Aufgaben. 😘
Tag 232 (28.01.2023)
26 °C

Den offiziellen Teil des Campingplatzes scheinen wir verfehlt zu haben. Im Hintergrund sieht man einen der Steinkreise, die wir schon von den anderen Campingplätzen kannten. Und hier steht das Zelt auch noch ordnungsgemäß an seinem Fleck. Nicht mehr lange...

Da wir inzwischen alleine waren, konnte die Tür bei der morgendlichen Routine auch einfach offen bleiben. Da gab es neben der frischen Luft auch wenigstens was Schönes zu sehen. 😄

Ein Vogelbeobachtungsgebiet mit kostenfreiem Eintritt kurz vor Eilat und neben dem Grenzübergang nach Jordanien. Es liegt auf einer der zwei großen Zugvogelrouten und dient als Pausenort für die Vögel.

Von Be'er Ora nach Eilat
26,0 Kilometer | |
137 Minuten |
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90 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Als Nik sich die Zähne an der Außenspüle putzte, wurde er dabei von einem Schrei unterbrochen. Der Wind wurde so stark, dass das Zelt abhob und samt Inhalt an Verena vorbei auf die Räder zurollte. Sie konnte es noch irgendwie festhalten. Als er angerannt kam, fiel dann auch noch sein Rad um. Zusammen schoben wir das Zelt ein Stück zurück und nahmen die Stangen heraus, damit es nicht mehr im Wind stand. Stück für Stück nahmen wir die Kleidung, Luftmatratzen und was wir noch so im zusammengefallenen Innenzelt erreichen konnten heraus. Alles wurde notdürftig zusammengelegt und eingepackt. Überall war Sand. Das Außenzelt hatte Risse, Stangen waren eventuell verbogen. Das Zelt wollten wir an einem der nächsten Pausentage genauer untersuchen, vom Sand befreien und wieder ordentlich einpacken. Mit angeschlagener Stimmung fuhren wir in den Kibbuz. An einem schattigen und etwas windgeschützten Platz wurde gefrühstückt.
Es waren nur wenige Kilometer nach Eilat, aber die hatten es mit dem Gegenwind in sich. Nicht zu vergessen, dass wir weiterhin durch eine Wüste fuhren. Zum Wind gab es einige Brisen feinsten Sandes. Verenas Augen verschwanden wie hinter ihrer Brille, der Rest wurde von einem Schlauchtuch verdeckt. Nik fuhr wie immer leicht bekleidet, der ist da unempfinflich(er). Die Böen waren nicht ohne. Die anderen Verkehrsteilnehmer fuhren größtenteils wieder sehr rücksichtsvoll.
Kurz vor Eilat ließ der Wind etwas nach und wir überlegten einen Umweg zu einem Vogelpark zu machen. Da es noch mitten am Tag war gönnten wir uns die Sehenswürdigkeit. Nik hatte noch eine wunderbare Idee: auf einer Papiertüte schrieben wir Grüße an Noam, einem dort arbeitenden Freund von Michael aus Tel Aviv, und schoben sie unter einer Tür hindurch. Wir hoffen, dass die Nachricht ankommt und wir Michael damit eine kleine freudige Überraschung bereiten könnten.
Es gab eine Gravelpiste die kürzer war als der Hinweg. Sie stellte sich nur leider als Sackgasse heraus. Also den ganzen Weg zurück und einfach die Strecke fahren, die wir schon kannten. Auch wenn sie lang und steil war. Unsere Unterkunft lag mitten im Bar- und Diskoviertel von Eilat. Der Weg dahin war nicht sehr interessant. Es gab ein Einkaufszentrum nach dem anderen. Und wir fuhren immer weiter auf die riesigen Hotels zu. An einem großen Platz mussten wir dann ein bisschen nach unserem Hostel suchen. Es lag etwas versteckt.
Das Zimmer war groß genug, um auch die Räder mit hoch zu nehmen. Draußen fanden wir nichts, wo wir sie vertrauenswürdig hätten anketten wollen. Ums Eck gab es Falafel. Bei den Preisen erschraken wir jedoch und gingen schnell wieder raus. Der nächste Imbiss hatte nicht geöffnet. Beim dritten bekamen wir dann für etwas weniger Geld einen warm gefüllten Magen. Wir probierten sogar Schawarma. Nik nahm ein paar Bissen. Verena hatte ihre Schwierigkeiten beim Kauen des verknorpelten Fleisches. Da bekam eine der Straßenkatzen den Rest. Immerhin haben wir es noch probiert, bevor wir nach Jordanien ausreisten.
Tag 233 (29.01.2023)
24 °C

Ein kleiner Eindruck von Eilat mit ein paar Fischskulpturen vor dem Eilat City Museum und dem, hier nicht zu sehenden, Musikspringbrunnen. Den haben wir leider verpasst...

Das ist der Blick von der Dachterrasse nach Jordanien. Die Berge auf der jordanischen Seite sind deutlich massiver, als in Israel.
Wir haben sehr lange geschlafen. Nik hatte kaum die Augen auf, da sammelte Verena alles für den Waschsalon zusammen. Das führte zu einem kurzen Angezicke. Als Verena zurück kam, wurden Entschuldigungen ausgetauscht und die Sache war erledigt.
Wäsche waschen in einem Waschsalon ist immer etwas teuer. In Israel war es generell teuer, da sparten wir uns das Geld für den Trockner (25 NIS = fast 7 €). Es sind auch nur sehr wenige Kleidungsstücke dafür geeignet. Aber eine Frage stellen wir uns jedes Mal: wie viel können wir waschen abhängig von dem Platz zum Aufhängen danach. Aktuell ist die Antwort: bis jetzt haben wir immer alles irgendwie trocken bekommen. 😄
Im Zimmer hätten wir das kleine Fenster offen stehen lassen und oder die Klimaanlage laufen lassen müssen, wenn wir die Sachen dort aufgehangen und zum Stadtrundgang aufgebrochen wären. Das war uns nichts. Online fanden wir auch keine kostenlosen Sightseeing-Tipps mehr, die an dem Tag zu Fuß besichtigt werden konnten. Das war sehr schade. Auf der Dachterrasse war es windig, sonnig und warm. Deshalb richtete sich Verena mit Laptop und etwas Verpflegung dort ein. Die nasse Kleidung wurde in Sichtweite ungefragt über einen Wäscheständer und alle möglichen Sitzgelegenheiten gehangen. So konnten wir ein bisschen texten während die Wäsche beim Trocknen bewacht wurde. Von dort oben konnten wir nun auch die Häuser von Akaba im Sonnenschein sehen.
Irgendwann wurde es etwas zu frisch und drei oder vier Sachen waren noch nicht ganz durchgetrocknet. Die wurden im Zimmer über die Räder gehangen. Das gab uns Gelegenheit noch einmal einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Es gab Falafel in einer Pita mit Sauerkraut. Was erst etwas fad schmeckte wurde mit jedem Falafel mehr aber auch wieder schmackhafter. Wir schlenderten am Strand vom Roten Meer entlang. Nik war nun auch zum ersten Mal auf dieser Reise im Roten Meer. Zwar nur mit den Fingern und ganz kurz, aber immerhin. 😉
Neben weiteren unzählig aneinander gereihten Geschäften und Hotels gab es noch einen Vergnügungspark. Die Stadt ist sauber, ordentlich und mit einiger Kunst verziert, aber interessant war sie für uns kein Stück.
Resume:
Von Tel Aviv ziemlich direkt nach Beersheva mit dem Rad zu fahren war einfach nur scheiße. Es existierte keine zusammenhängende Infrastruktur für Radreisende. Es gab viele kleine aber weit auseinander liegende Abschnitte für Radfahrende. Ob es mit kilometerweiten Umwegen besser gewesen wäre wissen wir natürlich nicht. Die Straßen 40 und 90 waren nicht perfekt zum Radfahren und manchmal war der Seitenstreifen zu schmal für unsere breiten Räder, ganz selten gab es keinen. Sie sind aber zum Reisen einfacher und schneller zu fahren als die Nebenstraßen. Dort tobten sich zudem die SUVs, Motorräder, Quads, Buggies und Mountainbiker aus. Die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer hielt großen Abstand zu uns. Wir hatten nach Aussage mehrere Einheimischer mega Glück mit dem Wetter, denn normaler Weise regnet es im Januar. Durch die ausgewiesenen Campingplätze mussten wir nicht wildcampen und Gefahr laufen mitten in der Nacht verscheucht zu werden. Irgendwie war auch immer ein bisschen was los. Daran werden wir sicher immer mit einem Lächeln im Gesicht zurückdenken.