Tourwoche

Tag 206 (02.01.2023)

  21 °C

Immer wieder sahen wir Grafitis in allen Größen.

Sie waren über die gesamte Innenstadt verteilt.

Es gab sie von realistisch schön, homurvoll, bis nachdenklich bizarr.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Verena wollte in der Mall einkaufen. Irgendwie war der Hintereingang aber zu. Sie ging zur Sicherheit um die Mall herum. Auch die Geschäfte in der Nähe hatten geschlossen. Am Vordereingang der Mall gab es reges Treiben. Allerdings war nur ein kleines Stück der Mall zugänglich. Bis auf die Gastronomie und eine Spielhalle war alles geschlossen. Erst am Folgetag sollte alles wieder offen sein. Ups! Deshalb gab es Rührei zum Abendbrot. Die ersten Antworten von Fahrradläden zu leeren Fahrradkartons kamen an. Ein Flug war noch nicht gebucht. Dass die potentielle Airline Fahrradkartons vorschrieb hatten wir aber schon recherchiert.

Tag 207 (03.01.2023)

  21 °C

Von dem Tag gibt es nur das Foto mit dem Fahrradkarton (siehe vorgestern). Deshalb haben wir ein paar alte Fotos der Räder rausgesucht. Das war in Bulgarien beim Kloster.

Nach einer Wäsche in Serbien am Silbersee.

Zum Sonnenuntergang in Serbien im Camp Vinograd bei Alexandra und Julio.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Seit Wochen trugen wir Lebensmittel mit uns herum, die schnell und einfach zuzubereiten waren. Die wollten wir nun über die Tage aufbrauchen. Aus unserer Müslibar wurde täglich ein Riegel als Topping für einen Joghurt benutzt.
Die Geschäfte waren wieder geöffnet. Es gab mehrere Interessenten für das Gas und Benzin. Nur einer war bereits in der Nähe. Als es hieß, er sei Kroate, da verglichen wir die Nummer mit dem vom Liegerad ab. Tatsächlich, es war Zdenko. Wir wussten also nach wem wir Ausschau halten mussten und freuten uns als wir ihn wiedersahen. Er war in Begleitung von Cindy und Ben. Alle campten gerade zusammen im Timi Forest, einem Wald beim Flughafen. Wir unterhielten uns wieder eine Weile und sprachen dabei auch an, dass wir noch nicht wüssten, wie wir unsere Fahrradkartons zum Flughafen bekommen sollten. Cindy bot ihren Camper zum Transport an. Wir waren freudig überrascht. Die Nummern hatten wir bereits voneinander, wir wollten in Kontakt bleiben.
Beim Einkauf schauten wir gleich mal nach den Arten und Preisen von Klebeband und Klarsichtfolie. Nachmittags machten wir uns auf die Socken zu einem der Fahrradläden. Am Tag zuvor hatten sie noch zwei Kisten zu verschenken. Eine von ihnen stand jetzt noch da und wir konnten sie mitnehmen. Auf Nachfrage würde es aber in den kommenden Tagen keine weitere Kisten geben. Wir mussten es woanders versuchen. Daneben stand noch eine kleine Kiste. Sie sah perfekt aus für unser drittes Mal Aussortieren und kam mit.

Tag 208 (04.01.2023)

  22 °C

Frühstück 🤤

Karton Nummer zwei war abgehakt.

Zufällig waren beide Kisten identisch in den Maßen. Das ist nicht selbstverständlich. Wenn einer einen kleineren Karton hat, dann kann das Einpacken des Rades komplizierter und vor allem nerviger sein.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Verena brauchte etwas Abstand von Nik und zog am Nachmittag alleine los, um einen zweiten Fahrradkarton zu suchen. Der angepeilte Fahrradladen existierte leider nicht. Nach längerem Überlegen, ob sie weiter zum nächsten potentiellen Fahrradladen oder einfach umdrehen und wieder nach Hause fahren sollte, entschied sie weiterzufahren. Die Bewegung tat gut, auch wenn es nur bergauf ging. Die Straße war in ihre Fahrtrichtung über mehrere Kilometer gesperrt. Es ging Schlängellinie durch die Stadt, die ganze Zeit nur bergauf. Doch die Tour hatte sich gelohnt. Hinter einem Fahrradladen stand ein Fahrradkarton der ihren Namen rief. Sie nahm die alten Reifen aus dem Karton und tauschte sie gegen weiteres Verpackungsmaterial für die Räder aus einem anderen Karton. Nun war es hilfreich, dass es die ganze Zeit nur bergab ging. Außerdem war sie jetzt auch in der Fahrtrichtung unterwegs, die befahrbar war. Mit dem Karton unter den Arm geklemmt und dank der super Bremsen konnte sie bis zur Mall durchrollen. Dazwischen gab es kleine Pausen, um den Arm zu entlasten und eventuell PKW vorbei zu lassen. Leider verpasste sie die letzte Abbiegung und musste ab der Mall schieben. Das war mit dem Karton einfach nur nervig. War das auch ein Vorgeschmack auf den Transport der Kartons zum Flughafen?

Tag 209 (05.01.2023)

  20 °C

Wir haben zum dritten Mal aussortiert. Da wir wieder in der EU waren wollten wir mal wieder unkompliziert ein Paket nach Hause schicken. Unkompliziert?

Ein kleines bisschen Weihnachtsdekoration? Hier gab es die geballte Ladung. 😄

In den Händen der Mädchenskulptur fehlte leider schon der Spatz. Die Stadt war auf jeden Fall sauber und an einigen Stellen künstlerisch sehenswert.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Da wir am nächsten Tag nach Timi, einer kleinen Ortschaft in der Nähe des Flughafens, umziehen würden, holte Cindy zu unserer Freude die Fahrradkartons ab. Sie konnte sie in Timi bei einem Bekannten unterstellen, bis wir sie dort abholen würden. Damit brauchten wir sie nicht mit den Rädern transportieren. Yeah! 😊 Als sie wegfuhr kam ein junges Paar mit Baby aus dem Haus. Es waren unsere Nachbarn. Sie überwintern hier in der Elternzeit. Leider haben sie eine Wohnung direkt auf der anderen Seite des Hauses, in der es wohl etwas zu kalt war für das Baby.
In Paphos wollten wir noch vor unserem Umzug nach Timi das Paket mit aussortiertem Equipment bei der Post abgeben. Sonst hätten wir es auf dem Rad wieder nach Paphos fahren müssen. Das wollten wir uns ersparen. Bis wir das Paket endlich fertig hatten war die Post allerdings schon geschlossen. Verena wollte es dann am Tag der Abreise noch zur Post bringen. Wird schon! Was wir aussortierten: Schleifstein, PC-Maus, eBook Reader, den kleine Topf (jetzt haben wir nur noch den großen Topf mit Deckel), kaputte Stirnlampe, Drohne, mobiler Router, Leathermann, Verenas Tasse, ungenutzte Teile eines Nagelpflegesets, zwei Reserveachsen, Sandheringe, Bits, Selfiestick, Falt-Weltkarte, Vegan Passport und Max Frisch Fragebogen (die haben wir abfotografiert), ein Teil der Ersatzteile für die Radtaschen, einen Wassersack, Teile für die GoPro (Schwanenhals, Klip, Unterwasserhülle), ungenutzte Winterkleidung von Nik und sein Cappy, ungenutzte Unterwäsche von Verena, Kabelbinder, Datenkabel, Gesundheitskarte, geschenkte Kühlschrankmagneten, gefundene Münzen und unsere geliebte Lampe. Wir waren gespannt, wie schwer das Paket bei der Abgabe sein würde.
Wir schlenderten durch die Altstadt. Es war alles ruhig, nur sehr wenige Geschäfte hatten geöffnet. Immer wieder entdeckten wir Graffitis.

Tag 210 (06.01.2023)

  19 °C

Das Paket musste blöderweise mit.

Und Nik bekam eine Tasche oben drauf. Zum Glück war es nicht weit.

Keine fünf Minuten unterwegs, da lernten wir Anika kennen. 😄

© OpenStreetMap

Von Paphos nach Timi

13,6 Kilometer
50 Minuten
80 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Morgens erinnerte sich Nik daran, dass ja heute Feiertag ist, die Heiligen Drei Könige. Dann hat die Post wahrscheinlich nicht auf. Er hätte aber auch nicht das Paket zugeklebt, sondern alles aussortierte notiert und wieder einsortiert, um es dann einfach mit nach Timi zu nehmen. Hätte Verena vorher daran gedacht, dann hätte sie mehr Druck gemacht um das Paket am Vortag noch abgeben zu können. Ansonsten hätte sie wie Nik alles wieder in die Taschen gepackt. Zu spät! Sie versuchte ihr Glück und fuhr mit dem Paket zur Post. Man weiß ja nie. Aber es sollte nicht sein. Dafür entdeckte sie auf dem Weg noch ein schönes Graffiti, das sie die Tage vorher nicht bemerkt hatte. Das Paket war so fest auf den Gepäckträger geschnürt, dass sie bei der Rückkehr problemlos das Rad aufs Hinterrad stellen konnte um in den Aufzug zu passen. Wir hatten noch 2 Stunden, bis wir raus sein mussten. Das Paket zu öffnen, den Inhalt auf die Taschen zu verteilen und den platten Karton mitzunehmen war die aller letzte Option. Die Wohnung wurde geräumt und alles stand in einem großen Raum vor dem Fahrstuhl. Erst beim Beladen der Räder würden wir sehen, ob wir das Paket gepackt transportiert bekommen. Nik nahm Verenas große schwarze Tasche auf seine oben drauf (so ein Hochstapler). Das wirkte, als wenn es die kurze Strecke halten würde. Es fuhr sich etwas anders für ihn, weil der Schwerpunkt ein Stück höher lag. Für das kurze Stück asphaltierte Straße war es aber machbar. Verena hatte jetzt also nur die Kiste hinten drauf.
Da wir nicht wussten, ob wir im Dorf unserer neuen Unterkunft heute noch etwas zu Trinken gekauft bekommen, hielten wir wenige Meter nach dem Losfahren auch schon wieder, um in einem der geöffneten Minimärkte einkaufen zu gehen. Während wir dort standen hielt plötzlich ein vollgepacktes Fahrrad mit einer zierlichen und zugleich muskulösen und breit grinsenden Frau neben uns. Anika war letztes Jahr wie wir in Berlin gestartet. Ihr Gepäck war im Vergleich zu unserem vom Volumen her fast ähnlich, aber vom Gewicht nicht mal halb so schwer. Sie war auf dem Weg zu einer Tierhilfsorganisation, bei der sie für eine Zeit mithelfen konnte und dafür einen Schlafplatz und Verpflegung bekommt (work and travel). Wir unterhielten uns einige Minuten, tauschten die Nummern und erzählten ihr von den anderen im Timi Forest. Falls sie an dem Tag nicht mehr weit fahren und gerne für den Tag noch nette Gesellschaft haben wollte, dann könne sie sich zumindest mal das Lager der anderen anschauen.
Die Strecke zurück nach Timi kannten wir soweit, wir waren sie eine Woche zuvor im Dunkeln gefahren. Zwischendurch gab es eine andere Routenempfehlung, die allerdings über so etwas wie einen Feldweg führte. Durch das Problem mit der Kiste und den gestapelten Taschen blieben wir aber lieber auf dem Radweg bzw. der Straße. Das war dann auch ein neuer Rekord in unserer Statistik: die bisher kürzeste gefahrene Strecke mit Gepäck.
In Timi mussten wir nicht lange nach der neuen Unterkunft suchen, weil ein riesiges Namensschild am Tor hing. Auf dem Weg zu unseren Fahrradkartons kamen wir an dem Supermarkt vorbei an dem der Zettel "OPEN" hing. Na toll, wir hätten die Getränke also nicht extra teuer im Kiosk kaufen und transportieren müssen. Aber wir wollten ja auf Nummer sicher gehen. Nach wenigen Minuten erreichten wir das Haus an dem unsere Fahrradkartons standen. Auf unser Klopfen reagierte niemand, also nahmen wir sie einfach so mit. Die Kisten waren zwar relativ leicht, aber eben sehr sperrig. Nik trug seine durchgehend seitlich, ein Arm vor und ein Arm hinter dem Körper. Verena probierte alles durch was ging: seitlich, quer über den Rücken, längs über den Rücken, vor dem Körper und auf dem Kopf. Wieder in der Unterkunft wurde das Abendbrot zubereitet. Verena ging zum Supermarkt, um doch noch Kleinigkeiten zu kaufen. Und siehe da, der Laden hatte doch nicht auf.
Anika hatte die anderen nicht gefunden, sich aber entschieden an diesem schönen Ort eine Nacht zu bleiben und bereits einen weiteren Radreisenden aus Lettland kennengelernt. Nach dem Aufbau ihres Zeltes traf sie allerdings doch noch auf Cindy, Ben und Zdenko. Sie packte wieder alles zusammen und baute ihr Zelt bei ihnen auf. Ganz zur Freude der kleinen Katzen Ying und Yang von Cindy.
Nik war bereits verabredet und wollte bzw. musste arbeiten. Deshalb fuhr Verena die anderen besuchen. Zdenko startete ein kleines Feuer, im Camper wurde Tee für alle gekocht, der Lette wirkte ruhig und gedankenversunken, Anika trocknete ihre Socken über dem Feuer und bekam von Zdenko ein paar trockene, wärmende Socken gereicht. Sie hatte ihr Zelt leider ein zweites Mal an diesem Tag wieder einpacken müssen. Die Kätzchen von Cindy kletterten nämlich eifrig zwischen Innen- und Aussenzelt herum.
Gegen 21 Uhr nahm sich jeder sein Fahr- bzw. Liegerad. Ganz in der Nähe gab es ein Restaurant in dem Cindy momentan arbeitete. Dort gab es jeden Freitag ein BBQ-Buffet. Ben und Zdenko wollten beim Buffet zu Abend essen, Anika war sich noch nicht sicher, Verena und der Lette kamen zur Gesellschaft mit. Cindy setzte sich immer mal wieder kurz zu uns. Der Lette erzählte von seinem Unfall drei Tage zuvor. Er war von einem PKW angefahren worden, ein Finger seiner rechten Hand verbunden. Er wollte eigentlich nach Haifa, jongliert auf den Straßen um Geld zu verdienen. Durch den Unfall hatte er seinen Flug verpasst und konnte nicht arbeiten. Würde er in der selben Nacht noch fliegen, dann hätte er Probleme das Geld von der Versicherung zu bekommen. Er dachte die ganze Zeit darüber nach, ob er wirklich fliegen sollte oder nicht. Er war also wirklich gedankenversunken. Anika wollte später in der Nähe des Restaurants ihr Zelt aufschlagen, in der Hoffnung, dass es niemanden stört.
Es dauerte nicht lange, da fing eine Band an zu spielen. Sie war leider viel zu laut, als dass wir uns am Tisch weiter unterhalten konnten. Dafür konnte es an zwei anderen Tischen fast nicht laut genug sein. Es wurde so laut mitgesungen, geklatscht und auf den Tischkanten getrommelt, dass sich die Gläser auf den Tischen bewegten. Und das obwohl an den Tischen immer nur drei Leute saßen. Irgendwann war es Zeit zu gehen. Mit einem Teil der Gruppe sind wir für die nächsten Tage noch verabredet.

Tag 211 (07.01.2023)

  21 °C

Welcome to Fotini House! Ein herrlich ruhiges Plätzchen für eine Woche voller Aufgaben.

Mit viel Platz außen...

...und innen.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Zum Haus gehörte ein großer gepflasterter Hof, der ideal für unsere Vorhaben in den nächsten Tagen war. Im Haus war genug Platz für unsere Sachen und Platz, um sich auszubreiten. Wir hatten ein großes Wohnzimmer mit offener großer Küche inkl. Esstisch, zwei Schlafzimmer und einem Bad, in dem das WC und die Dusche separate Zimmerchen waren. Im Haus wurde es schnell zu kalt, um dort unbeweglich am Laptop arbeiten zu können. Die Klimaanlage im Wohnzimmer ging nicht. Die im Schlafzimmer ließen wir bei offener Tür laufen, damit sie das Wohnzimmer heizte. Die Vermieter konnten uns nicht helfen. Sie verstanden wahrscheinlich auch nicht die Beschreibung des Problems. Nik hatte online die Bedienungsanleitung gefunden. Auf der letzten Seite fand er dann eine wertvolle Info. Er entnahm für wenige Sekunden die Batterien und das Problem war gelöst. Die Fernbedienung baute eine neue Verbindung zur Klimaanlage auf, durch die das Heizen nun wieder auswählbar war. Yeah! 😊
Wir gingen einkaufen und wuschen die Räder auf dem Hof. Den gesamten Tag über waren wir wieder mit den anderen in Kontakt. Als wir Feierabend machten fuhren wir mit den Stirnlampen bewaffnet in den Wald. Der Wald war eine dünenartige Landschaft mit Bäumen und lichten Grasflächen zwischen dem Strand und der Straße zum Flughafen. Viele Wege schlängelten sich dort hindurch. Wenn es geregnet hatte bekam man so seine Schwierigkeiten beim Befahren dieser matschigen Wege mit teils riesigen Fützen. Weit schauen ging nicht. Wenn es nicht die Dünen waren, dann versperrten Bäume ziemlich schnell die Sicht. Die Gruppe war um zwei weitere Radreisende angewachsen. Es war ein Pärchen aus Deutschland, mit dem Anika schon vorher einige Zeit unterwegs war. Sie wollten sich am nächsten Tag zu dritt auf den Weg zur Tierhilfsorganisation machen. Sie waren die ersten, die tatsächlich sehr ähnlich wie wir unterwegs waren. Das war fast gruselig. Selbst das, was sie bisher aussortiert hatten, kam unserem sehr sehr nahe. 😳
Es war ein wunderbarer Abend. Zu neunt saßen wir ums Feuer, jeder hatte was zu erzählen. Cindy hatte vom Vorabend aus dem Restaurant übrig gebliebenes Essen serviert. Wir hatten zwar gegessen und waren satt, probierten aber doch noch das ein oder andere. Es wurde immer später. Mit der Zeit verabschiedeten sich immer mehr, um schlafen zu gehen. Manchmal kamen sie wieder zurück um sich doch noch etwas am Feuer aufzuwärmen. Irgendwann in der Nacht saß nur noch Zdenko mit uns an der Glut. Yang hatte es sich bei Verena im Schoß gemütlich gemacht und schnurrte leise. 🥰

Tag 212 (08.01.2023)

  19 °C

Sie müssen viel leisten. Deshalb werden sie gehegt und gepflegt.

Leider war der Stellplatz für die Kartons nicht optimal. Sie wurden nass.

Bei Stromausfall half unsere Stirnlampe aus.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Nik hatte erfahren, dass es einen Sonntagsmarkt im Ort gibt, direkt gegenüber vom Supermarkt. Wir waren nur zu spät dran. Ein paar Stände waren noch zu sehen, die aber auch bereits zusammenpackten. In der Nacht sind die Fahrradkartons leider nass geworden. Die Überdachung war gut gegen Sonnenstrahlen, aber nicht gegen Regen. Aufgeweichte Kartons konnten wir uns nicht leisten. Wir ließen sie in der Sonne trocknen. Zur Sicherheit kamen sie für den Rest der Zeit mit ins Haus.
Der Sandfloh wurde durchgecheckt. Das Vorderrad hatte einen Schleicher. Im Mantel steckte ein winziges Stück Draht. Den kannten wir bisher nur vom Frosch. Dafür, dass wir beim ersten Loch viele Fragezeichen hatten, viel Zeit brauchten und ärgerliche Flüchtigkeitsfehler machten, waren wir inzwischen geübter. Wäre ja auch schlimm wenn nicht. 😉 Nach getaner Arbeit gab es Spiegeleier auf Brot mit frischer Paprika und Gouda. Dann fiel für wenige Minuten der Strom aus. Wir legten eine unserer Stirnlampen unter ein Trinkglas, das den Lichtpegel etwas mehr im Raum verteilen sollte.
Wir haben die Tage zuvor immer wieder angesprochen, wie wir für den baldigen Flug unsere Taschen bündeln und als stabiles Gepäck aufgeben könnten bzw. welche Taschen wir am sinnvollsten als Handgepäck tragen sollten. Wir hatten nur die Gewichte der Taschen beim Start in Berlin zur Orientierung. Seitdem wurde dreimal aussortiert und andere Dinge dazugekauft. Eine Waage gab es in dem Haus nicht. Verena chattete mehrmals mit der Airline, um Details zu klären, die auf der Homepage entweder nicht eindeutig genug beschrieben oder nicht zu finden waren. Nun mussten wir uns final entscheiden. Wir buchten einen Flug am Samstag, den 14.01. von Paphos nach Tel Aviv. Das war aufregend! Falsch gebuchtes Gepäck konnte nicht storniert werden. Zubuchen würde richtig teuer werden. Wir durften bei den Maßen keinen Fehler machen. Auf den letzten Klick wäre uns das dann fast passiert. Aber nur fast. 😄
Bei den Gewichten war das Gesamtgewicht aller Taschen entscheidend. Als wir wussten, was wir alles mit an Bord nehmen war das kein Problem mehr. Uns wurde auch von mehreren Personen erzählt, dass unsere gewählte Airline es nicht so genau mit den Vorgaben nimmt. In den Fahrradkarton dürfen eigentlich nur Fahrradteile. Wenn dort auch viele andere Dinge mit drin waren, wurde das bei einem Bekannten bisher nie bemängelt. Hauptsache das Gewicht wird nicht überschritten. Genauso bei den Maßen der Gepäckstücke. Wir gingen kein Risiko ein und hielten uns an die Vorgaben. Es war aufregend genug, mit den Rädern zu fliegen. Abgelehnte Gepäckstücke wollten wir nicht riskieren.

Tourwoche