Tourwoche

Tag 192 (19.12.2022)

  20 °C

Bei Tageslicht waren wir schon eher zu sehen.

Frühstück mit Gözleme und fantastischem Ausblick. Nik muss nur noch lernen, die Kamera gerade zu halten. 😉

Einer der ersten Tunnel, die unsere nächsten Etappen etwas einfacher machen sollten.

© OpenStreetMap

Von Güney nach Anamur

62,5 Kilometer
270 Minuten
1120 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Wir wollten 58 km weiter kommen. Dazu mussten wir 1250 Höhenmeter aufgeteilt auf drei Berge bezwingen, deshalb klingelte der Wecker bereits um 7 Uhr. An unserem Campingspot blieben wir ungestört. Bis auf einen älteren Herren lief niemand auf dem Gelände umher oder kam von der Straße auf uns zu. Unser Frühstück wartete vier Kilometer entfernt nach den ersten Höhenmetern. Mit einem geilen Ausblick genossen wir Gözleme.
Die Steigungen waren so anstrengend, dass wir alle paar Meter anhalten und verschnaufen mussten. Die Abfahrten waren genial, nur leider war die GoPro alle. Unser Kartenmaterial war wieder nicht aktuell. Eigentlich erwarteten wir bei einer der Abfahrten noch einen Hügel am Ende. Die neue Straße hatte den aber entweder umfahren oder eine Schneise durchgebaut. Wir konnten uns deshalb mit einer ordentlichen Geschwindigkeit einfach weiter rollen lassen. Bis wir um eine Linkskurve geschossen kamen und uns nur noch das S-Wort aus dem Mund fiel. Vor uns lag eine sehr kurze, aber super steile Straße. Da musste sogar Nik schieben. Oben angekommen hielten wir natürlich wieder an und schauten hinab. Wenn wir jemandem die Fotos von der Gegend zeigen würden, könnte man es nicht wirklich erkennen oder nachempfinden. Das war echt nicht ohne. 😄
Dafür war das Wetter super. Es waren wolkenlose 20 °C. Da trocknete die noch immer feuchte Wäsche aus Alanya, die überall wo es ging, am Fahrrad angebracht wurde, durch die Sonneneinstrahlung und dem Wind bei den Abfahrten. Abends war endlich alles trocken.
Zwischen den Bergen hörten wir immer wieder Pfiffe und menschliche und tierische Rufe. Die Quelle ausfindig zu machen, war nicht leicht. Der Schall konnte überall reflektiert worden sein. 30 Höhenmeter blieben uns durch neue Tunnel erspart. Nach über 60 km erreichten wir Anamur und zogen in ein Hotel. Zwei junge Männer waren sehr eifrig dabei, unsere Taschen in den zweiten Stock zu bringen. Sie sind nicht besonders leicht und etwas sperrig. Jeder der beiden nahm so viel er greifen konnte und rannte regelrecht in das Hotel. War das ein Wettstreit? 😳 Nik ging noch etwas spazieren, um Essen zu besorgen. Verena richtete das Zimmer her.

Tag 193 (20.12.2022)

  20 °C

Endlich wieder Tavuk Tantuni.🤤

Wieder mal ein schöner Sonnenuntergang am Mittelmeer. Von hier aus konnte man sogar schon Zypern sehen.

Die Golden Gate Bridge der Türkei. Nur etwas kleiner und nur für Fußgänger.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Der Vortag steckte uns in den Knochen und wir erholten uns einen Tag in Anamur. Unsere Leine wurde quer durch das Zimmer für die Wäsche gespannt. Für mehr als die Wäsche hatte Verena an diesem Tag keine Kraft und war sonst nur im Bett. Wir erholen uns an Pausentagen zwar vom Radfahren, dafür müssen so viele andere Dinge erledigt werden wie möglich. Daddeln, zocken und Videos schauen, kommen aber auch nicht zu kurz. 😉
Nik fand wieder nette Gesprächspartner beim Rauchen. Ein Gast lebt seit 1980 in Berlin und hat in der Lehrter Straße ein Restaurant. Nik erlebte sogar wieder einen Sonnenregen (es regnete ohne Wolke am Himmel). Abends ging es gemeinsam ein kleines Stück durch den Ort, um doch noch etwas Bewegung zu bekommen und das Abendessen in Form von Tavuk Tantuni zu besorgen. Lecker!

Tag 194 (21.12.2022)

  18 °C

Einige Tunnel waren noch nicht fertiggestellt. Es waren also noch genug Höhenmeter übrig, um uns so richtig zu fordern. 😅

Dafür gab es dann auch tolle Aussichten wie diese.

Und diese.

© OpenStreetMap

Von Anamur nach Aydincik

53,3 Kilometer
219 Minuten
590 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

In drei Tagen wollten wir mit der Fähre von Tasucu nach Zypern übersetzen. Heute erwarteten uns über 50 km und knapp 600 Höhenmeter. Niks Nase war irgendwie zu und Verena bekam ein mentales Tief. Die Berge nervten einfach nur noch. Irgendwie kamen wir immer hoch, irgendwie kamen wir immer weiter, aber Spaß machte es ihr gerade nicht mehr. Selbst wenn sie oben stand und einen tollen Ausblick hatte, genießen war nicht möglich. Gegenwind machte es nur noch schlimmer.
In einer Ortschaft verschnauften wir wieder kurz am Straßenrand. Auf der anderen Straßenseite ging ein Weg hoch auf ein Grundstück. Als wir dabei waren, wieder loszufahren, stellte sich ein Mütterchen oben an den Hang und winkte uns zu. Sie hatte Orangen für uns. Verena fuhr hin. Da kullerten die Orangen den Hang hinunter, einige davon auf die Straße. Während wir die Orangen inzwischen zusammen aufhoben, ging das Mütterchen an den Baum und pflückte weitere Orangen. Wieder kullerten sie herunter. Das wiederholte sie erneut. Nur konnten wir keine Orangen mehr unterkriegen. Wir konnten ihr aber auch nicht verständlich machen, dass sie bitte keine weiteren für uns pflücken sollte. Irgendwie verstand sie es dann doch und war so schnell wieder weg, wie sie vorher dort erschienen war. Wir zählten später 15 Orangen. Verena war eine Weile versorgt. 😄
Mit dem mentalen Tief und der verstopften Nase nahmen wir uns ein Zimmer anstatt zu zelten. Wir erreichten das Gemeindehotel direkt an der Straße. Es lag zwar direkt an der Straße, aber mindestens 10 m höher. Die schmale, lange und steile Treppe hoch war uns nichts mit dem Gepäck. Wir mussten ein Stück die Straße zurückfahren, um auf die Parallelstraße zu gelangen. Die führte uns zum Eingang des Hotels. Dort angekommen nahmen wir das Angebot, die Räder mit den Taschen an der Rezeption stehenzulassen an. So brauchten wir nur das Nötigste mit auf das Zimmer zu nehmen. Das macht es für eine Nacht so viel einfacher und den Morgen entspannter. Zum Glück haben wir die Räder nicht an der Treppe abgeladen und uns mit den Taschen und den Rädern hochgequält. Den Umweg zu fahren, hatte sich gelohnt.

Tag 195 (22.12.2022)

  19 °C

"Da hinten geht es hoch. Und dahinter ging es immer weiter hoch und höher und noch höher.

An dieser Stelle war der höchste Berg für den Tag geschafft. Ein kleiner Rückblick 😉

Die Berge hoch ist zwar anstrengend, dafür ist der Ausblick fast immer toll!

© OpenStreetMap

Von Aydincik nach Hirmanli

43,3 Kilometer
191 Minuten
750 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Niks Nase war weiterhin zu. Es wurde glücklicherweise nicht schlimmer. Verena hatte wieder etwas bessere Laune. Nach 10 km war der höchste Berg für den Tag geschafft. Die zweite Hälfte der Route bestand aus Tunneln. Das war natürlich netter als über die Berge zu klettern. Leider waren abends unfassbar viele Busse unterwegs. Die fuhren mit so viel weniger Rücksicht als alle anderen Verkehrsteilnehmer bisher. Und das war in den Tunneln teilweise beängstigend. Der dritte Tunnel war der längste und hatte eine leichte Steigung. Nik fuhr hinten und spürte nicht nur die kuschelige Nähe der Busse am eigenen Leib. Er durfte auch mitansehen, wie sie an Verena vorbeifuhren. Verena blieb ein solcher Anblick erspart. Stures fahren (so schnell es eben noch ging), nicht anhalten, durchziehen. Das war die Strategie bzw. die einzige Möglichkeit da durchzukommen. Es gab keinen Seitenstreifen, der Bürgersteig war zu schmal um darauf fahren zu können und die Kante vom Bürgersteig so hoch, dass Nik einmal mit dem Pedal gegen kam und anfing zu schlingern. Einmal schrie Nik Verenas Namen von hinten, als wieder eine Kolonne Busse vorbeischoss. Ein längerer Blick als sonst schon die ganze Zeit in den Rückspiegel verriet Verena, dass er dabei weiterfuhr und dicht auf war. Also musste es ohne jegliche Reaktion weiter gehen. Als wir aus dem schlimmsten Tunnel raus waren, klärte Nik sie dann auf: Er wollte, dass sie schneller fährt. Dabei fiel ihm aber ein, dass sie sicherlich schon so schnell fuhr wie sie konnte. Wir uns auch direkt erst einmal auf den Boden setzen. Verena hätte sich gerne hingelegt, aber das gaben der Boden, Glasscherben und stachelige Pflanzen nicht her. Die Busfahrer dachten wohl auch nur „Wird schon gut gehen!“.
In Hırmanlı hofften wir wieder auf ein Gemeindehotel. Das war dieses mal aber wirklich geschlossen. Weil wir gerade noch in der Ortschaft standen, wurde eingekauft und zu Abend gegessen. Dann fuhren wir weiter zu einem offiziellen Campingplatz. Es war ein schöner Sandstrand mit Sitzbänken, nur leider eingezäunt und verschlossen. Ein Stück weiter kam ein Hotel. Das war ausgebucht. Das hieß zwei Kilometer in die falsche Richtung fahren, um an einen Campingspot zu gelangen, an dem Moritz einige Nächte zuvor zeltete. Es war ein felsiger Bereich zwischen Wasser und Straße. Mit unseren Stirnlampen gingen wir alles ab. Es gab eine Stelle, an der wir unser Zelt zum Glück gut aufstellen konnten.

Tag 196 (23.12.2022)

  17 °C

Sieht schon geil aus oder?

Niks erster Spatengang 😳

Und wieder hieß es ab durch die Hecke ... ach ne, ab durch die Tunnel.

© OpenStreetMap

Von Hirmanli nach Tasucu

30,9 Kilometer
173 Minuten
260 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Heute wollten wir mit der Fähre nach Zypern. Der Wecker ging wieder um 7 Uhr – es ist einfach nicht unsere Zeit. Wir kamen trotzdem rechtzeitig aus dem Bett, das Wetter war bis auf leichten Gegenwind gut, wir fühlten uns fit genug, um pünktlich anzukommen. Pünktlich hieß 14 Uhr in Tasucu ankommen, um die Fähre um 15 Uhr nehmen zu können. Und dann war es so weit. Der erste Spatengang für Niklas stand bevor. Die ersten Male sind immer etwas Besonderes. 😄
Auf dem Weg zurück in die Ortschaft vom gestrigen Abend kamen wir wieder an dem offiziellen Campingplatz vorbei. Und der war am Tor verschlossen, an der Seite gab es aber einen unverschlossenen Durchgang. Den hatte Verena nicht gesehen. Wir hätten uns Zeit und Fahrstrecke ersparen können. „Manchmal mag ich dich nicht!“, murmelte Nik abermals freundlich.
Durch den letzten Berg gab es zum Glück einen Tunnel. Durch den wollte uns unser Navi partout nicht fahren lassen. Es wollte, dass wir die Serpentinen des Berges genießen. Der Tunnel war befahren und nicht für Radfahrende gesperrt. Wenn wir über den Berg fahren würden, dann hätten wir die Fähre verpasst. Also wurden die Warnwesten angezogen und die Lichter angeschaltet. Es war auch weniger Verkehr als am Vortag, aber auch der war mit Vorsicht zu genießen. Bis auf einen Funkenschlag bei Nik blieb die Durchfahrt dieses Mal unaufgeregt. Er war wohl über etwas Metall gefahren, dass im Bereich der Pedale und der Pinion Funken erzeugte. Auf den ersten Blick war kein Schaden zu erkennen. Auch Stunden später konnten wir nichts dergleichen feststellen und waren darüber sehr glücklich. 😊
Kurz vor Tasucu bogen wir in einen winzigen Ort ab, um Getränke zu kaufen. Der einzige Laden dort war nur leider geschlossen. Wir wurden von einem Herren angehalten. Er besichtigte gerade mit zwei anderen ein Haus, das er vielleicht kaufen wollte. Derzeit lebte er (noch) in Hannover. Das Dorf ist klein, charmant, schön und die Hauspreise anscheinend ordentlich gestiegen. Die anderen beiden Herren pflückten unterdessen Kaktusfeigen mit und ohne Handschuhe. Das Fruchtfleisch der Kaktusfeige ist süß und kernig. Als wir uns wieder auf die Räder schwangen, sah Verena, wie der eine dem anderen half, die Stacheln aus den Fingern zu bekommen. Verena wusste aus Erfahrung, dass er noch ein paar Tage Spaß haben würde. Die Stacheln sind so dünn, winzig und transparent, dass man sie mit dem bloßen Auge nur sehr schwer erkennt, geschweige denn auch mit einer Pinzette nicht alle erwischt. Dafür tun sie um so mehr weh. Sie sind winzig und es sind viele.😩
Wir erreichten Tasucu kurz nach 13 Uhr. Das war sehr gut! Die Post für unsere Postkarten hatte leider noch Mittagspause. Keine Ahnung, ob wir die noch abgeschickt bekommen würden. Nik ging zum Fährbüro. Mit hängenden Mundwinkeln kam er wieder raus. Die Fähre war ausgebucht. Online konnten wir uns mit den Rädern vorher kein Ticket kaufen. Das war jetzt aber blöd. 😩Bei kühlen Getränken besprachen wir das weitere Vorgehen. Die nächste Fähre würde am 24.12. um 23 Uhr ablegen. Das war uns nichts. Wir wollten die Fähre am 25.12. um 15 Uhr nehmen. Am Rande der Stadt gab es einen Campingplatz. Die Fahrerei wollten wir uns ersparen. Es musste also ein Hotelzimmer her. Inzwischen hatte die Post auch wieder auf. Es dauerte eine Ewigkeit, nur um die fertigen Postkarten abgeben zu können. Furchtbar! Dann hieß es Hotels abklappern. Das für Verena attraktivste Hotelzimmer bekamen wir zu einem reduzierten Preis. Und auch Nik gefiel es. Die Lage war wieder super. Aus dem ersten Obergeschoss hatten wir einen guten Blick auf das Meer mit der Promenade davor, im Haus war es ruhig, wir brauchten eine Minute zu Fuß um in die Gassen mit Geschäften zu kommen. So sollten wir es über Weihnachten auch gemütlich und einfach haben.
Abends gingen dann die Diskotheken los, eine davon direkt im Nachbarhaus auf dem Dach. Schlafen konnten wir trotzdem. 😊

Tag 197 (24.12.2022)

  19 °C

Während Verena sich farblich zum Weihnachtsfest kleidete, ...

... kleidete Nik sich mit "einem Bart". Zum Glück wollte er damit nur kurz Verena schocken.

Unser Weihnachtsessen. 😊

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Frohe Weihnachten!

Heute haben wir einen ganz entspannten Tag verbracht und nicht viel gemacht. Weihnachtsstimmung kam zwar nicht wirklich auf, aber so ist das halt manchmal in der Ferne. Ein bisschen gefeiert haben wir trotzdem: abends waren wir in einem Restaurant essen. Später lümmelten wir uns mit ganz viel Knabber- und Süßkram auf die Couch für einen Filmabend.

Tag 198 (25.12.2022)

  17 °C

Der Katamaran, der uns nach Zypern bringen sollte. Endlich war es so weit.

Gut festgezurrt bekamen die Räder einen Platz an der frischen Luft, während wir drinnen trockene und windgeschützte Sitzplätze einnahmen.

Das war vielleicht eine Butze. Aber für eine Nacht sollte es gehen.

© OpenStreetMap

Von Tasucu nach Girne

5,2 Kilometer
28 Minuten
30 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Spätestens zwei Stunden vor Abfahrt der Fähre sollten wir uns wieder in dem Büro melden. Wahrscheinlich für einen Check-in oder ähnliches. Von dort war es etwa einen Kilometer bis zum Fährhafen. Wir holten uns für unterwegs noch Tavuk Dürüm. Vor dem Tor zum Fährgelände stellten wir uns in eine Parkbucht und aßen die Dürüm. In der Zeit wuchs die Schlange zur Passkontrolle immer weiter an. Aber wir waren früh genug dort und hatten Zeit. Beim Steg auf die Fähre waren wir uns unsicher, ob der breit genug für die Räder war. Es passte aber ganz gut. Wir mussten trotzdem eine hintere Seitentasche abnehmen, weil wir auf die andere Seite des Katamarans rübermussten. Und das war vorbei an Fässern und dicken Seilen zwischen Schiffswand und Reling an einer Stelle einfach zu eng. Aber das kannten wir inzwischen und war zügig erledigt. Die Fähre war nicht ausgebucht. Verena war vom Dürüm übel und konnte irgendwann schlafen. Nik daddelte die ganze Zeit.
Wir kamen auf Zypern an, yeah! Nach 73 Tagen Türkei mal wieder ein neues Land, auch wenn Nordzypern türkisch regiert ist. Wir stiegen aufs Rad und Nik war total irritiert. Er hatte nicht daran gedacht, dass wir auf Zypern jetzt links fahren mussten. Weil es schon spät war und regnete, fragten wir in Girne in einem Hotel nach einem freien Zimmer. Es war leider kein Standard-Zimmer mehr frei. Das Gemeindehotel war ausgebucht. Aber das hatte wenigstens freies WiFi. Darüber buchten wir uns ein Zimmer in der Stadt. Wir kamen bei dem Guesthouse an, aber nicht rein. Wir brauchten einen Türcode. Aber den hatten wir bisher nicht bekommen. Und an der Rezeption saß niemand. Mobiles Internet macht so viel möglich. Es ging aber weder unsere türkische noch unsere deutsche/europäische SIM. Denn Zypern ist zwar in der EU, Nordzypern aber nicht. Gleichzeitig ist Nordzypern aber auch nicht mehr Türkei. Ohne Internet waren wir gerade aufgeschmissen. Verena ging los und suchte in den umliegenden Straßen freies WiFi. Das Gemeindehotel war zu weit weg. In einer Art Park sprach sie jemanden an. Er wusste nicht, wo es freies WiFi gab, versuchte aber über seine Nummer das Guesthouse zu erreichen. Es nahm niemand ab. Irgendwann fand sie eines und schrieb über einen Messengerdienst das Guesthouse an. Es gab keine Antwort. Anrufen half auch nicht. Zurück bei Nik versuchte der sein Glück und ging zum WiFi. Auch keine neuen Informationen. Wir warteten bis zum Ende der angegebenen Check-In-Zeit, ob wir noch Informationen bekamen. Nichts. Verena zog los und klapperte ein paar Hotels ab. Wir entschieden uns für eines direkt um die Ecke. Das Zimmer war noch irgendwie ok, dafür war es eben billig. Es war ja nur für eine Nacht. Glücklicherweise bekamen die Räder wieder ein eigenes Zimmer und wir sparten uns das Abnehmen der Taschen. Wir waren im Erdgeschoss untergekommen und man konnte die Fenster nicht verschließen. Vielleicht wurde uns deshalb auch empfohlen, im Zimmer (und damit bei den Sachen) zu bleiben. Raus mussten wir aber trotzdem zum Einkaufen und Essen (gegrilltes Hähnchengeschnetzeltes mit Pommes).

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