Tourwoche

Tag 665 (24.06.2024)

  31 °C

Falls es jemanden genauer interessiert, wie sie in Nepal die Sputum-Probe nehmen.

Das Schulungsvideo war leider nur auf Nepalesisch und diese Broschüre daher sehr hilfreich.

Der Wartebereich befand sich luftig auf einer Dachterrasse mit netter Aussicht.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir schliefen weiterhin in getrennten Zimmern. Es war angenehmer und Verena musste die nächsten drei Tage schon morgens um sechs raus zur Klinik. Da konnte Nik ungestört weiterschlafen. Ein Motorradtaxi war direkt am Kreisverkehr, keine 50 Meter entfernt gefunden. Auf den Straßen war kaum was los, keine Staus und es war auch noch nicht zu warm. Auf der Rückfahrt war die Straße wesentlich voller, abenteuerlicher, spannender. 😀
In der Klinik verlief es relativ reibungslos. Es ist auf jeden Fall sehr unangenehm krampfhaft 10 ml Sputum (Sekret aus der Lunge) zusammenzuhusten, wenn man eigentlich gerade keinen produktiven Husten hat.

Tag 666 (25.06.2024)

  28 °C

Stupa mit Streuner.

Diese Glocke wurde täglich mehrfach geläutet, etwas an die Wand als Opfergabe geschmiert und zumindest abends ein brennender Docht in die Schale gelegt.

Ein Schrein war an jeder Ecke und in jeder Gasse zu entdecken.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Nach der hustenden Probenahme am frühen Morgen ging es für Verena heute direkt zur Pneumologin. Nach einer Eigenanamnese (systematische Befragung des Patienten zum Gesundheitszustand) durfte sie einen Blick auf den Monitor und damit auf die neueste Röntgenaufnahme werfen. Verena hatte sich die alten Aufnahmen, die ihre Freunde ihr besorgt hatten, in den letzten Tagen immer und immer wieder angeschaut. Sie „erkannte“ sofort die Stelle, die die australischen Ärzte abklären lassen wollten. Es war dieselbe Position wie bei den alten Aufnahmen. Als die Pneumologin diese alten Aufnahmen zu sehen bekam, erkannte sie die Stelle genauso schnell und winkte ab. Zumindest wirkte es so, als wenn sie Verenas Erklärung von Narbengewebe ohne weitere Fragen zustimmte. Na immerhin! Das war dann hoffentlich geklärt! Den Bericht der Pneumologin werden wir nie zu Gesicht bekommen. Der Sputum-Test und das erneute Röntgen nach drei Monaten waren allerdings gesetzt. Leider! Aber wir hatten inzwischen ja auch den Flug nach Auckland in Neuseeland gebucht.

Tag 667 (26.06.2024)

  30 °C

Wir hatten die Radels lange nicht benutzt und deshalb sind sie "etwas" eingestaubt. 😄

Auf dem Weg zum Heaven's Trail ging es ein gutes Stück bergauf. Nach der langen Radelpause war das nicht ganz einfach. Man beachte, dass Niks Fuß nicht seitlich unter ihm steht, sondern am Hinterrad. Vielleicht kann man das Gefälle dann besser erahnen.

Dafür gab es oben wieder einen herrlichen Ausblick.

© OpenStreetMap

Von Kathmandu nach Kathmandu

31,8 Kilometer
157 Minuten
590 Höhenmeter
Route als GPX-Datei

Es war der letzte Morgen, an dem sich Verena so früh und mit Mundgeruch durch die Stadt kutschieren lassen musste. Da wurde jeder Moment nochmal ganz bewusst wahrgenommen und unsere Tage in Nepals Hauptstadt Kathmandu waren sowieso gezählt. Nach der Probennahme ging es nochmal in ein Büro. Verena hatte es geschafft, einen der Ärzte zu überzeugen, ihr eine der Röntgenaufnahmen zukommen zu lassen. Denn was jetzt ärztlich abgeklärt werden sollte, wirft später in einem anderen Land wieder Fragen auf. Am Vortag half eine alte Röntgenaufnahme. Die neue Aufnahme wird später anderen Ärzten eine hilfreiche Information sein. In Deutschland hat man die Möglichkeit, sich alles aushändigen zu lassen. Was man nicht selbst für später sichert, ist nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist in den Praxen sehr wahrscheinlich nicht mehr verfügbar.
Wir schnappten uns die Räder und brachen zum „Heaven's Trail“ auf. Dazu ging es die erste Hälfte nur aufwärts, raus aus der Stadt, in den Wald. Alles zusammen waren es etwas über 30 km. Im Wald wurde es richtig schwül. Es gab mehrere militärisch besetzte Kontrollposten. Schon weit oben wurden wir an einem davon freundlich angehalten. Ab hier war Militärgebiet und wir durften nicht passieren. Nik erklärte ihm, wo wir hin wollten. Dann durften wir doch durch, allerdings waren Aufnahmen verboten. Die Straße führte mitten durch eine militärische Basis oder ein Ausbildungscamp. Verena schob inzwischen immer mal wieder. Auf den letzten Metern war das dann sogar verboten. Wir sollten zügig durch.
Oben angekommen, setzten wir uns in ein Café mit Blick auf einen Teil von Kathmandu. Der Trail war in Sichtweite. Nach einer erholsamen Pause mit kalten Getränken ging es mit den Rädern zur Infotafel mit den Eintrittspreisen. Doch das war leider egal. Denn der Trail war, wenige Minuten bevor wir das Café erreicht hatten, geschlossen worden. Die Öffnungszeiten bei Google Maps waren enttäuschenderweise nicht aktuell. Das war vielleicht eine Sch…! Wir durften uns noch einige Minuten beim Eingang auf einen Felsvorsprung setzten und die Aussicht genießen. Dann hieß es, den gesamten Weg wieder zurück. Menno! Schön war es aber trotzdem!

Tag 668 (27.06.2024)

  28 °C

Der Floh wurde halb auseinander genommen und möglichst gründlich von allem Dreck befreit.

Auch die Reifen und Felgen wurden ordentlich gewienert. Das hat insgesamt ganz schön lange gedauert.

Ist Verena bei der ganzen Putzerei verrückt geworden??? 😉

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Es war an der Zeit, die Räder für den Biosecurity-Check bei der Einreise nach Neuseeland zu putzen, tagsüber, mit genug Licht und viel Platz auf der Dachterrasse. Es wurden sogar beide Laufräder abgenommen. Als Erstes war der Strandfloh fällig. Die Aktion dauerte fünf bis sechs Stunden. Und es war definitiv kein Garant dafür, dass auch wirklich jede kleinste Stelle sauber wurde. Wir haben zum Beispiel nicht das Getriebe (zwischen den Pedalen liegend) vom Rahmen abgeschraubt, um die Hohlräume dazwischen zu erwischen. Es war eben nach bestem Können, Wissen und Gewissen.
Da es so lange dauerte, blieben beide Räder über Nacht auf der Dachterrasse. Morgen sollte dann der Frosch auf Hochglanz gebracht werden. Wir wussten zwar schon, dass wir unsere Räder, im Vergleich zu den Rädern anderer Vielreisender, sehr sauber hielten. Also hatten wir Übung im Reinigen und machten es auch gerne. Aber das hier war doch ein ganz schön großer Aufwand. Die Hauptsache war, dass wir bei der Einreise keine Probleme bekommen wollten. Und wie immer gilt: so genau hinsehen ist auch gleich eine Sichtprüfung der Räder auf Schäden. Das schadet nie!

Tag 669 (28.06.2024)

  26 °C

Der Floh ist schon sauber und beim Frosch sieht man schön, was wir in Indien und Nepal so alles an Staub gesammelt haben.

Bei den staubigen Straßen kommt ganz schön was zusammen. Zum Glück ist die Pinion gut verschlossen.

Heute musste Nik fleißig schrubben!

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Heute wurde der Frosch blitzeblank gereinigt. Es gab nur ein kleines Problem: Wir haben spezielle Achsen, die mit einer magnetischen Sicherung geschützt sind, damit sie nicht einfach mit einem Inbus rausgeschraubt und zusammen mit dem Laufrad geklaut werden können, verbaut. Diese Achsen sind größenverstellbar, damit sie bei verschiedenen Rädern passen. Nik hatte von Anfang an bei der vorderen Achse das Problem, dass die sich fast jedes Mal beim Ausbau (bei Platten oder Flug) verkürzte. Sie musste komplett auseinandergebaut und neu zusammengesteckt werden, um sie wieder auf die richtige Länge zu bekommen. Hinten ließ sich nun die Achse nicht mehr herausdrehen. Wir bekamen nur einen kleinen Teil herausgeschraubt, in dem die Aussparung für den Inbus vorhanden war. Aber die Achse selbst … saß fest im Rahmen. Was tun? Es gab keine andere Stelle, an der man die Achse irgendwie hätte anpacken und herausdrehen können. War ja auch eine Sicherheitsachse. So ein Dreck! Da es eine Verschraubung war und wir die Achse nicht wieder einsetzen würden, schlug Verena Sekundenkleber vor, um sie wieder mit der Achse zu verbinden und dann hoffentlich alles zusammen rauszubekommen. Und tatsächlich, Nik schaffte es! Da haben wir richtig Schwein gehabt!!! Nik war danach gut durch – körperlich und mental. 😅

Tag 670 (29.06.2024)

  28 °C

Noch ein paar vorher-nachher-Bilder von Teilen der Radels.

Es hat sich wirklich viel Dreck angesammelt. War mal wieder Zeit, sie ordentlich sauberzumachen.

Beide Radels sind wieder im Karton und bereit für ihren nächsten Flug - ganz im Gegenteil zu uns und den Taschen.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Die frisch glänzenden Räder wurden verpackt. Dafür nahmen wir uns den gesamten Tag lang Zeit – Verena mehr als Nik.
Wir hatten am Ende doch tatsächlich längere Zeit Radelferien, als gedacht. Das klingt sehr merkwürdig. Damit meinen wir eine geplante Auszeit vom Radreisen. Wir hielten uns oft länger an Orten auf, weil irgendwas nicht in Ordnung war. Das ist aber keine richtige Auszeit. Denn wenn man immer von Tag zu Tag seinen Aufenthalt verlängert, am besten noch am Morgen der eigentlichen Abreise, dann kann das auf Dauer nerviger als entspannend sein. Hier, in Kathmandu, war das eine ganz andere Nummer. Es gab so was wie einen ruhigen Alltag mit festem Wohnsitz und Privatsphäre. Zu tun gab es natürlich immer was und die Listen würden auch kurz vor unserer Abreise nicht leer sein. Aber wer hat schon mal eine leere Aufgabenliste, egal ob privat oder beruflich? 😉

Tag 671 (30.06.2024)

  28 °C

Den Durbar Square sahen wir schon von weitem, aber morgen wollten wir uns drüber führen lassen.

Stattdessen schauten wir uns selbst noch in den Straßen und Gassen um und fanden (wie immer) viele Tempel und Schreine.

Manche kleiner, manche seeehr groß und das mitten in den Wohngebieten.

Heute war Pause! Deswegen gibt es keine Routeninformationen! Aber der Rest ist ja auch schön!

Wir hatten uns noch ein Sightseeing Highlight aufgehoben. Zum Durbar Square war es zu Fuß nicht weit. Ein Guide mit einem Cappy von FC Union (Berliner Fußballverein) sprach uns an. Eigentlich wollten wir alleine über den Platz laufen. Aber er war uns sympathisch und sprach auch deutsch, was für Verena von Vorteil war. Allerdings hatten wir nicht genug Geld bei und es nieselte immer mal wieder. Also verabredeten wir uns für den nächsten Tag mit ihm. Vielleicht war er dann frei und auch besseres Wetter. Wir liefen noch ein wenig kreuz und quer durch die Stadt und besuchten eine winzige Kunstausstellung für Streetart.

Tourwoche