How are ya aus Alice Springs vom 20.08.2025
Wir sind in Alice Springs und damit ganz schön in der Mitte Australiens! Hier machen wir inzwischen doch etwas länger Pause, aber es gibt einiges zu sehen und nach über 1500 km war auch ein bisschen Erholung angesagt. Australien ist verrückt groß, aber an vielen Stellen auch verrückt schön! Die Edith Falls, das Buley Rockhole, die Devil's Marbles, die Bitter Springs Hot Springs, Nathan "Whippy" Griggs und die Ballonfahrt übers Outback haben uns bisher am besten gefallen.
Dazwischen ist sehr viel Highway. Seeeeehr viel! Ist zwar ganz gut zu radeln, aber oft auch recht eintönig. Zum Glück hält sich der Verkehr in Grenzen und die allermeisten Autofahrer lassen Nik auch genug Platz. Idioten gibt es zwar immer, aber mehr als Fluchen hilft dann auch nicht. Auch die Road Trains (LKW mit bis zu vier Anhängern!!!) stellen kein großes Problem dar, wenn man gut aufpasst und den Rückspiegel immer im Auge hat. Wenn kein Gegenverkehr ist, dann weichen auch sie immer auf die Gegenspur aus. Haarig wird es, wenn dann doch mal ein Road Train von hinten kommt und gleichzeitig ein Auto von vorne. Dann heißt es schnell ab auf den Schotter oder ins Grün neben der Straße, denn eine Standspur gibt es nicht und die Ungetüme bringen eine Welle aus Wind mit sich, sodass man ganz schön ins Schwanken kommen kann. Deshalb Augen auf und Sicherheit geht vor: Immer!
Bald soll es dann aber auch weitergehen und wir sind schon super gespannt. Erst kommt der West McDonnell National Park mit zahlreichen Felsformationen, dann die Mereenie Loop Road, eine wohl sehr ausgefahrene dirt road (da kann unser Autochen Kartoffelbrei zeigen, was er kann), der Kings Canyon und von dort aus geht es dann zu DEM Wahrzeichen Australiens: dem Uluru (früher Ayers Rock genannt). Wir freuen uns!
Für euch haben wir mit den Tagen 703 bis 729 einen weiteren Teil unserer Reise durch das wunderschöne Neuseeland vorbereitet. Am Ende dieser Tage kommen wir "schon" in Wellington an und setzen auf die Südinsel über! Und zwischendurch ist es überall schön! 😊
Habt viel Spaß damit und liebe Grüße
Verena und Niklas
Tag 729 (27.08.2024)
14 °C

Um auf die Südinsel zu gelangen, mussten wir die Fähre nehmen. Ist immer ein komisches Gefühl mit den Radels zwischen Autos und LKW zu rangieren.

Sehr windig war es die ganze Zeit und manchmal regnete es auch. Im Innenraum des Schiffs war das egal, aber wir wollten ja auch mal den Ausblick genießen und wurden dabei manchmal ein bisschen nass. 😄

Beim Erreichen der Südinsel kamen wir ins Schwärmen. Die Einfahrt in den Queen Charlotte Sound war atemberaubend schön!

Von Wellington nach Picton
3,9 Kilometer | |
16 Minuten |
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30 Höhenmeter |
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Route als GPX-Datei |
Unsere Fähre ging nachmittags um halb zwei. Zum Glück gab es einen geschützten Wartebereich, auch für unsere Räder. Draußen war es erneut sehr windig und unangenehm. Für uns ging es schiebend hinter den Fußgängern her über einen Teil des Hafengeländes und über die Laderampe der Fähre in den unteren Parkbereich. Mit Spanngurten befestigten wir die Fahrräder an einem Geländer an der Bordwand. Dann nahmen wir alles was wichtig und notwendig war mit nach oben. Es gab einen kleineren Ruhebereich, einen größeren Bereich mit Restaurant, Tischen und Stühlen und natürlich die Außenbereiche. Aber es gab auch ein kleines Kino. Dort lief "Avatar: The Way of Water". Es gab auch die Möglichkeit, private Kabinen zu buchen. Bei nur drei Stunden Fahrt war das für uns nicht notwendig.
Die Nord- und die Südinsel Neuseelands werden von der Cookstraße, einer Meerenge, getrennt. Mit der Einfahrt in den Meeresarm "Queen Charlotte Sound" kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es sah einfach so fantastisch aus. Strandlos stachen die Berge aus dem Wasser heraus und zogen an uns vorüber.
In Picton angekommen, wurden die Fußgänger in Busse gelotst. Uns forderte man auf, sofort den Helm aufzusetzen und unmittelbar hinter der Laderampe loszufahren. Schieben war nicht. Dafür war anscheinend kein Platz. Hinter uns fuhr der Bus. Als wir die öffentliche Straße erreichten und niemandem mehr im Weg waren, mussten wir uns erstmal orientieren. Straßensperrungen, die mal für alle und mal nur für größere Fahrzeuge galten, strapazierten bei Nik ein wenig die Nerven.
Wir hatten uns ein Zimmer im Atlantis Backpackers Hostel gebucht. In dem ehemaligen Museum war jede Menge zu entdecken. Überall hing, lag oder stand Kram oder war etwas an die Wand gemalt. Zwei schnurrende Mitbewohner tauchten hier und dort auf. Die dünnen Kater hießen Ra, wie der ägyptische Sonnengott, und Topas, wie der Edelstein. Es sah nicht so aus, als wenn sie sich besonders mochten. Unser Zimmer müffelte und ließ sich nicht aufschließen. Ins zweite Zimmer passten wir mit unseren Taschen gerade so hinein. Immerhin konnten wir abschließen. Denn wir schauten uns ein klein wenig in der näheren Umgebung um, gingen einkaufen und aßen Kebab. Der war echt nicht lecker.
Die bisherige Route
Hier seht ihr unsere bisherige Route. Die Markierungen können angeklickt werden, um Informationen zu dem Tag angezeigt zu bekommen. Viel Spaß!
Die Radels
Wir präsentieren: Den Strandfloh und den Frosch, unsere Radels für die große Tour. Bisher sind wir vollends zufrieden mit ihnen und würden mit keinem Tauschen. Angeboten wurde es uns schon des öfteren. Sogar schon gegen ein Auto. :-D
Was ist hier los?
Verena und Niklas lebten so vor sich hin und gingen ihren Tätigkeiten nach. Dann hatte einer von ihnen Mitte 2020 den leicht verrückten Einfall und Drang, mit dem Fahrrad um die Welt zu fahren. Und wie man das so macht, wurde die andere einfach mit reingezogen. Nach eifrigen Planungen im Jahr 2021 wurde der 30. März 2022 als Startpunkt festgelegt. Das klappte nicht ganz, aber im Mai 2022 sollte es wirklich losgehen. Naja, war auch nicht ganz, da die Fahrräder noch auf sich haben warten lassen... Aber am 11.06.22 war es wirklich soweit: Wir sind losgefahren!
Bisher haben wir es durch das östliche Deutschland in die Tschechische Republik und bis nach Polen geschafft. Weiter ging es zurück nach Tschechien, in die Slowakei, nach Österreich mit einem Besuch in Wien, wieder in die Slowakei und ab nach Ungarn. Dort haben wir nach Budapest den Balaton besucht und inzwischen weit hinter uns gelassen. Danach stand viel Kroatien und ein Kurzbesuch in Bosnien und Herzegowina an. In Serbien haben wir Belgrad besucht und sind an der Donau Richtung Bulgarien und Rumänien gefahren. Nach einer wirklich tollen Zeit in Rumänien ging es quer durch (und damit über die Berge in) Bulgarien. Griechenland haben wir besucht, aber keine Nacht dort verbracht, weil wir keinen Schlafplatz gefunden haben. Dafür haben wir direkt die Türkei erreicht und sehr genossen. Wir hatten erst einen Aufenthalt in der Fahrradakademie (ein wirklich fantastischer Ort und große Empfehlung für Radreisende) in Lüleburgaz. Danach ging es für zwei Wochen nach Istanbul. Faszinierende, laute, chaotische, volle Stadt! Auf jeden Fall einen Besuch wert. In der Türkei haben wir uns dann noch Pergamon, Ephesos und Pamukkale angeschaut. Alles wunderschöne Orte! An der Mittelmeerküste sind wir in Antalya und Alanya vorbeigekommen, um dann Heilig Abend in Tasucu zu verbringen und am 1. Weihnachtsfeiertag die Fähre nach Zypern zu nehmen. Nach zwei Wochen Pause in und neben Paphos hieß es zum ersten Mal mit den Radels fliegen. Nach Blut, Schweiß und Tränen sind wir in Tel Aviv in Israel angekommen. Dort ging es Richtung Süden durch die Wüste nach Eilat und dann rüber nach Akaba in Jordanien. Dort machten wir nochmal zwei Wochen Pause und schmissen den Plan über Israel und die Türkei nach Georgien zu fahren über den Haufen. Stattdessen wollten wir uns noch mal so richtig die Wüste geben und Saudi Arabien Richtung Vereinigte Arabische Emirate und Oman durchqueren.
Der Oman ists dann zwar nicht geworden, weil wir krankheitsbedingt eine Weile in Saudi Arabien festhingen und das Thermometer anfing über 40 Grad anzuzeigen. Zu allem Überfluss hatte sich Verena in Riad den Finger gebrochen. Deswegen haben wir wieder mal den Plan geändert, sind für einen dreimonatigen Urlaub nach Hause geflogen und dann nach Zentralasien. In Tadschikistan wollte der Pamir bezwungen werden. Und Kirgisistan, Usbekistan und Kasachstan sind da ja auch noch. Danach ging es weiter nach Indien. Von Delhi aus ging es über Jaipur und Agra nach Varanasi. Was für ein bizarrer Ort! Anschließend verbrachten wir mehr ungewollt den gesamten März in Butwal, einer Stadt kurz hinter der indisch-nepalesischen Grenze. Dort feierten wir mit den Nepalesen das international bekannte Holi Farbfestival. Was für ein Erlebnis! In Kathmandu nahmen wir uns gezielt eine längere Auszeit. Die Weiterfahrt über Indien nach Bangladesch wurde bedingt von der Jahreszeit durch einen Flug nach Australien ersetzt. Eine Komplikation bei dem australischen Visum zwang uns nach Neuseeland auszuweichen. Der neuseeländische Winter ist definitiv nicht die beste Jahreszeit für eine Radreise mit Campingausrüstung. Als Trostpflaster bekamen wir unzählige Robbenbabies zu sehen. Mit den ersten aufgehenden Knospen müssen wir Neuseeland nun wieder verlassen. Auch das wurde wieder etwas komplizierter als gedacht und so sind wir in und auf Taiwan gelandet und umrunden gerade die Insel. Das ist mal ein harter Temperaturunterschied. :-D
Das Tagebuch ist schon eine Weile online und es gibt schon eine Menge Inhalt. Leider hängen wir immer eine ganze Weile zurück. Das nimmt alles doch ganz schön viel Zeit in Anspruch. Dafür ist es für euch hoffentlich eine schöne Information und für uns auf jeden Fall eine tolle Dokumentation des größten Abenteuers unseres Lebens! Weitere Funktionen der Website sind auch noch in Planung und kommen nach und nach dazu.
Bleibt also gespannt, schaut ab und zu vorbei und habt viel Spaß!
"Vielleicht ist es auch an der Zeit, dass wir den Worten von Peter Lustig folgen: Einfach mal abschalten, den Fernseher ausschalten, das Internet runterfahren und legen Sie doch mal dieses dödelige Smartphone aus der Hand. Da draußen wartet eine Welt auf uns!" - Sebastian Puffpaff